1. Jubiläumskonzert (Richard Strauss)

Zwei Sonderkonzerte zum Jubiläum des Bayerischen Staatsorchesters feiern die Münchner „Hausgötter“ Richard Strauss und Wolfgang Amadeus Mozart. Im ersten der beiden Konzerte stehen instrumentale Spätwerke und ein früher Liederzyklus von Strauss auf dem Programm, im zweiten präsentiert die Holzbläsersektion des Orchesters zwei Bläserserenaden, neben Mozarts c-Moll-Werk außerdem noch Antonín Dvořáks Serenade in d-Moll.

Im 1. Jubiläumskonzert (im Nationaltheater München) dirigiert GMD Vladimir Jurowski ein Programm, das einen Bogen von der Musik des jungen Strauss bis zu zwei Beispielen seines instrumentalen Spätwerks schlägt. Unter dem Eindruck der Zerstörung des Münchner Opernhauses wurden die Metamorphosen komponiert, ein Epitaph auf eine untergegangene Epoche und ein Abgesang auf eine Zeit, deren Verstrickungen im vielstimmig verschlungenen Geflecht der 23 Solostreicher nachklingen. Mit der Sonatine für 16 Bläser greift Strauss die Besetzung eines Jugendwerkes auf. Selbstironisch als „Handgelenksübung“ bezeichnet, sozusagen als Postskriptum seines eigentlich abgeschlossenen Schaffens, ist dies Opus „aus der Werkstatt eines Invaliden“ doch zugleich Beispiel von Strauss’ kontrapunktischer Meisterschaft der emotionalen Verdichtung. Marlis Petersen ist seit Beginn ihrer Opernkarriere ein gern gesehener Gast im Nationaltheater, gefeiert als Königin der Nacht ebenso wie als Marietta oder Lulu und jüngst auch in Strauss-Partien wie Salome und Marschallin. Als gute Freundin des Bayerischen Staatsorchesters bereichert sie mit einer Rarität das Programm: Sie singt den Liederzyklus Mädchenblumen in einer Bearbeitung für Kammerensemble von Eberhard Kloke, in dessen Einrichtung des Rosenkavaliers das Orchester sie bei ihrem Rollendebüt als Marschallin begleitet hat.



Bildnachweis: Nikolaj Lund