#500 
DIE JUBILÄUMSWEBSITE

Jede Woche wird es auf der #500 Jubiläumsseite etwas Neues zu entdecken geben, bis die Seite am Ende des Jahres 500 Kacheln umfassen wird. 
Mithilfe von verschiedenen Rubriken als Filtermöglichkeiten können Sie die Geschichte des Bayerischen Staatsorchesters durchstöbern. 
Durch Kurztexte, Essays, historische Dokumente, Fotos und Videos werden nicht nur die Konzerte während des Jubiläumsjahres vor- und nachbereitet, sondern auch die aktuellen Orchestermitglieder des Bayerischen Staatsorchesters sowie die Leiter dieses traditionsreichen Klangkörpers der vergangenen fünf Jahrhunderte einzeln vorgestellt.
Aus dem Archiv der Musikalischen Akademie werden unveröffentlichte Schätze wie Briefe von Carlos Kleiber und Bruno Walter ausgegraben.

#BSO500

Zeitzeugnisse
Carlos Kleiber diskutiert das Konzertprogramm

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie


Eindrücke
4. Akademiekonzert 2022/23 (Mehta)

Großer Jubel nach dem 4. Akademiekonzert für das Bayerische Staatsorchester, seinen ehemaligen Generalmusikdirektor Zubin Mehta, die Geigerin Vilde Frang und den Komponisten Minas Borboudakis.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Eindrücke
Festakt 500 Jahre Bayerisches Staatsorchester

Am 8. Januar wurde das Jubiläumsjahr des Bayerischen Staatsorchesters fulminant eingeläutet mit einem Konzert im Nationaltheater. Der Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski dirigierte. Zu den geladenen Gästen gehörten unter anderem die Landtagspräsidentin Ilse Aigner und der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume, die beide Reden hielten.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


BSOrec
Bayerische Staatsoper Recordings: OPERcussion
OPERcussion – die Schlagzeuger des Bayerischen Staatsorchesters.

Original Grooves ist eine Reise zu den Ursprüngen und Traditionen des Schlagwerks. Gerade bei perkussiven Instrumenten ist das Einwirken verschiedener Kulturen aufeinander gut nachzuempfinden. Während die Pauke bereits seit 1600 zur festen Besetzung des Bayerischen Staatsorchesters zählt, hielten die Schlagzeuger als jüngste eigenständige Gruppe erst 1925 Einzug in das Orchester. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts bereichern zunehmend Schlaginstrumente den Orchesterklang mit farbenreichem Lokalkolorit. Komponisten wie Edgar Varèse, Igor Strawinsky, Maurice Ravel, Béla Bartók und Paul Hindemith sind heute für den kreativen Einsatz dieser neuen Instrumentengruppe bekannt. Viele der Perkussionsinstrumente stammen ursprünglich nicht aus Europa, sondern aus asiatischen, afrikanischen oder lateinamerikanischen Kulturen. Besonders in Lateinamerika ist die perkussive Tradition fester Bestandteil sowohl religiöser Rituale als auch populärer Festtänze und erscheint in vielerlei Gestalt und Spielweisen: Ein Tango ist weit entfernt von einem Bolero, und ein Samba aus Rio de Janeiro ist kein kubanischer Son. Dieses Album soll die ursprünglichen Rhythmen Lateinamerikas und die Verschmelzung der Kulturen auf möglichst authentische Weise präsentieren.

CD im Webshop

Mehr zum Label BSOrec


Bildnachweis: © EVISCO


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Vor dem Hintergrund des 500-jährigen Bestehens des Bayerischen Staatsorchesters soll mit einer Reihe von Veröffentlichungen herausragender Ensembles die Vielseitigkeit des Klangkörpers und seiner Mitglieder dokumentiert werden, beginnend mit dem 2009 gegründeten Ensemble OPERcussion – die Schlagzeuger des Bayerischen Staatsorchesters.

Original Grooves ist eine Reise zu den Ursprüngen und Traditionen des Schlagwerks. Gerade bei perkussiven Instrumenten ist das Einwirken verschiedener Kulturen aufeinander gut nachzuempfinden. Während die Pauke bereits seit 1600 zur festen Besetzung des Bayerischen Staatsorchesters zählt, hielten die Schlagzeuger als jüngste eigenständige Gruppe erst 1925 Einzug in das Orchester. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts bereichern zunehmend Schlaginstrumente den Orchesterklang mit farbenreichem Lokalkolorit. Komponisten wie Edgar Varèse, Igor Strawinsky, Maurice Ravel, Béla Bartók und Paul Hindemith sind heute für den kreativen Einsatz dieser neuen Instrumentengruppe bekannt. Viele der Perkussionsinstrumente stammen ursprünglich nicht aus Europa, sondern aus asiatischen, afrikanischen oder lateinamerikanischen Kulturen. Besonders in Lateinamerika ist die perkussive Tradition fester Bestandteil sowohl religiöser Rituale als auch populärer Festtänze und erscheint in vielerlei Gestalt und Spielweisen: Ein Tango ist weit entfernt von einem Bolero, und ein Samba aus Rio de Janeiro ist kein kubanischer Son. Dieses Album soll die ursprünglichen Rhythmen Lateinamerikas und die Verschmelzung der Kulturen auf möglichst authentische Weise präsentieren.

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Bildnachweis: © EVISCO


Eindrücke
4. Akademiekonzert 2022-23

Hier probt der ehemalige Generalmusikdirektor Zubin Mehta zusammen mit der Geigerin Vilde Frang und dem Bayerischen Staatsorchester für das 4. Akademiekonzert. Der Komponist der eigens in Auftrag gegebenen Uraufführung, Minas Borboudakis, war ebenfalls anwesend.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Zeitzeugnisse
Carl Orff: Der Mond

Carl Orffs Oper Der Mond wurde am 5. Februar 1939 an der Bayerischen Staatsoper unter der musikalischen Leitung von Clemens Krauss in einer Inszenierung von Rudolf Hartmann uraufgeführt. Das Libretto verfasste der Komponist selbst und übernahm dabei teilweise wörtliche Textpassagen aus dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm. In den drei Schauplätzen Himmel, Erde, Unterwelt und der Sicht eines kleinen Jungen darauf liegt Orffs Bezeichnung dieses „kleinen Welttheaters“ begründet, „das ein nachdenkliches Gleichnis von der Vergeblichkeit menschlichen Bemühens, die Weltordnung zu stören und gleichzeitig eine Parabel vom Geborgensein in eben dieser Weltordnung werden sollte“. Die Musik hat der Komponist selbst als seinen „Abschied von der Romantik“ bezeichnet. Kritiker zeigten sich begeistert, so zum Beispiel der Musikwissenschaftler Fred Hamel über die Uraufführung: „Da begegnet man also einer Schöpfung, wie man sie der Opernbühne seit langem gewünscht hat […] Großartig, wie Orff's Musik diese Kraft auch hier ganz aus den elementaren Mitteln der Rhythmik und der Liedform gewinnt […] Bei dieser Ökonomie der Mittel aber ist Orff's melodische Erfindung so stark, seine rhythmische Phantasie so unerschöpflich, daß sie schier eine Überfülle wechselnder Eindrücke von bildhafter Kraft beschwören.“


Bildnachweis: Hanns Holdt


Meet the Musicians
David Schultheiß, 1. Violine (1. Konzertmeister)

Unter seinen Kinderheitsheld:innen gab es sportliche Helden wie Karl Allgöwer (seine direkt verwandelten Freistoßtore – der Hammer!), Lothar Matthäus und Boris Becker und natürlich auch geigerisch-musikalische wie Henryk Szeryng, David Oistrach und – ganz besonders – Gidon Kremer. Der beste Saal, in dem David Schultheiß bis jetzt gespielt hat, ist die Suntory Hall in Tokio. Ein Konzert in besagter Suntory Hall ist ihm auch in besonderer Erinnerung geblieben: Eine derart gespannte und erwartungsvolle Stille des Publikums zwischen dem Auftrittsapplaus für den Dirigenten und dem ersten erklungenen Ton des Konzerts hat David Schultheiß noch nie erlebt.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Meet the Musicians
Julia Pfister, 2. Violine

Ihre Kindheitshelden sind Die drei ???: In den Hörspielen hat sie zum ersten Mal Paganini gehört und wollte es dann unbedingt auch spielen. Ein besonderes Konzert war für Julia Pfister das Konzert mit Kirill Petrenko im Rahmen der Europa-Tournee 2016 in der Mailänder Scala. Alle waren im Flow und die Stimmung war unvergesslich!


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Meet the Musicians
Florian Gmelin, Kontrabass (Solo)

Sein Lieblingsbuch ist Irrungen, Wirrungen von Theodor Fontane und Carlos Kleiber ist sein Lieblingsdirigent. Mit ihm hätte Florian Gmelin sehr gerne einmal zusammengearbeitet.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Meet the Musicians
Johannes Dengler, Horn (Solo)

Johannes Dengler entschied mit 10 Jahren, dass er Musiker werden möchte, nachdem er feststellen musste, dass er aufgrund seiner Reiseübelkeit kein Astronaut werden kann. Seine beste Medizin gegen Lampenfieber ist üben, üben, üben …


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Eindrücke
Applaus nach der Premiere von Dido and Aeneas … Erwartung

Am 29. Januar feierte das Münchner Publikum die Neuproduktion Dido and Aeneas … Erwartung und deren Protagonisten: Den Dirigenten Andrew Manze, das Regieteam rund um den Regisseur Krzysztof Warlikowski sowie das Sängerensemble (Ausrine Stundyte, Günter Papendell, Victoria Randem, Rinat Shaham, Key’mon W. Murrah, Elmira Karakhanova).


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Zeitzeugnisse
Wolfgang Amadeus Mozart: Idomeneo
Online-Edition


Bildnachweis: Bayerische Staatsbibliothek München, Signatur Slg.Her 811


 

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Am 29. Januar 1781 wurde Mozarts „Dramma per musica in tre atti” im Münchner Hoftheater, dem heutigen Cuvilliéstheater, uraufgeführt. Das Libretto basiert auf der gleichnamigen Tragédie lyrique von Antoine Danchet mit der Musik von André Campra, und wurde vom Salzburger Kaplan Giambattista Varesco angefertigt. Fünf Jahre später kam eine von Mozart überarbeitete Fassung in Wien zur Aufführung.

1775 wurde bereits Mozarts La finta giardiniera in München uraufgeführt, 1780 erhielt der Komponist dann den Auftrag von Karl Theodor, dem Kurfürsten von Bayern, für München eine Oper als Höhepunkt der Karnevalssaison anzufertigen. Mozart wohnte den Einstudierungen beider Opern bei. Idomeneo wurde erst vor Ort fertig komponiert, und so konnte Mozart besondere Rücksicht auf die stimmlichen Möglichkeiten der Sänger nehmen. Über die Hintergründe der Entstehung von Idomeneo gibt ein Briefwechsel Mozarts mit seinem Vater Leopold Auskunft, in dem auch über die Funktion von Szenen und Arien diskutiert wird.

Mozart Briefe und Dokumente – Online-Edition


Bildnachweis: Bayerische Staatsbibliothek München, Signatur Slg.Her 811


 

Zeitzeugnisse
Engelbert Humperdinck: Königskinder

Die erste Fassung von Engelbert Humperdincks Märchenoper wurde am 23. Januar 1897 im Münchner Hoftheater unter der musikalischen Leitung von Hugo Röhr uraufgeführt. Nach dem Erfolg von Hänsel und Gretel vier Jahre zuvor war der Komponist auf der Suche nach einer Textvorlage für eine komische Oper volkstümlichen Einschlags, die letztlich Elsa Agnes Bernstein, Tochter von Humperdincks Münchner Freund Heinrich Porges, lieferte.

Diese Melodram-Fassung fand in den folgenden Jahren ihren Weg auf die Opernbühnen von Wien, Prag, Berlin, Riga, London, Dublin und New York, verschwand nach 1902 allerdings von den Spielplänen. Der Komponist überarbeitete sein Melodram zu der heute bekannten durchkomponierten Fassung der Oper, für die der Text gründlich reduziert und vereinfacht wurde. 1910 wurde schließlich diese zweite Fassung an der Metropolitan Opera in New York uraufgeführt.


Bildnachweis: Archiv Bayerische Staatsoper / Hof-Atelier Elvira München


Meet the Musicians
Verena-Maria Fitz, 1. Violine

Verena-Maria Fitz macht gerne Urlaub in Südafrika, weil ihr Mann dort geboren und aufgewachsen ist, und in Südtirol. Mai ist ihr liebster Monat, weil dieser frisch und bunt ist und der Sommer noch vor einem liegt.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Eindrücke
OPERcussion: Original Grooves
 

Am 20. Januar 2023 traten OPERcussion in der Muffathalle auf und präsentierten dabei ihre neue CD „Original Grooves“.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


 

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Am 20. Januar 2023 traten OPERcussion in der Muffathalle auf und präsentierten dabei ihre neue CD „Original Grooves“.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


 

Eindrücke
Tango Sentimentale
Eugen Onegin am 15. Januar im Nationaltheater fand die erste Veranstaltung der Reihe „Begegnungen“ statt. Das Publikum traf dabei in der Rheingoldbar auf Musiker:innen des Bayerischen Staatsorchesters und durfte dem Ensemble Tango Sentimentale lauschen, zu dem auch der Akkordeonist Max Spenger gehört.
Das nächste Mal wird es die Möglichkeit für Begegnungen mit Orchestermitgliedern am 4. Februar im Anschluss an Dido and Aeneas ... Erwartung geben.

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Nach der Vorstellung von Eugen Onegin am 15. Januar im Nationaltheater fand die erste Veranstaltung der Reihe „Begegnungen“ statt. Das Publikum traf dabei in der Rheingoldbar auf Musiker:innen des Bayerischen Staatsorchesters und durfte dem Ensemble Tango Sentimentale lauschen, zu dem auch der Akkordeonist Max Spenger gehört.
Das nächste Mal wird es die Möglichkeit für Begegnungen mit Orchestermitgliedern am 4. Februar im Anschluss an Dido and Aeneas ... Erwartung geben.

Zeitzeugnisse
Brand des Nationaltheaters am 14. Januar 1823

Am 14. Januar 1823 brannte das Nationaltheater. Obwohl das Unglück während einer voll besetzten Abendvorstellung geschah, kam niemand zu Schaden. Beim Löschen des Feuers wurde warmes Brauwasser der umliegenden Brauereien verwendet, da das Löschwasser der Feuerwehr in den Spritzen gefror. Das Gebäude konnte nicht vor den Flammen gerettet werden, wurde allerdings bereits zwei Jahre später wiedereröffnet.


Bildnachweis: Münchner Stadtmuseum, Sammlung Graphik / Gemälde P-1134
Künstler: unbekannt; Wolfgang Pulfer (Repro)


 

Eindrücke
Festakt: 500 Jahre Bayerisches Staatsorchester

Bildnachweis: Wilfried Hösl


Zeitzeugnisse
Bestallungsrevers des Geigers Gregor Khrafft (1520)

Ich gregorius kraffth von thoren bekenn mit dissem offen brieue Alls der durchleuchtig fürst
vnnd Her Her wilhalm pfalczgraue bej Rein herczog in oberen vnnd Nideren bairen etc. mein gne-
diger Her mich czu seiner fürstlichen gnaden diener vnnd geyger mein lebenlang an deß houe
bestellt vnnd angenommen hat, Laut Irer gnaden bestelbriefs mir deshalben behendigt von Wort
zu wort des Innhalts. Von gottes gnaden wir wilhalm pffallennczgraue bey rein herczog
In oberen vnnd nyderen bayren etc. Beckenn, alls vnnser getreuer Gregorius krafft von thorn
Etlich zceithere vnnser diener vnnd geyger gewest, vnnd vns zcu gefallen gedient hatt,
Das wir Ine nun furohin zcu einem Diener vnnd geyger an vnsern Houe aufgemen[aufgenommen]
vnnd bestellt habnn, Sein lebtag, vns mit allen seinen könnsten vnnd dienstn getreues vleiß
zcu gewaden[?] vnnd gehorsam zcesein, vnnsern fromben zcefürdern, schaden zcewennden,
vnnd alles das zcethun, das ain getreuer williger diener seiner Herrschafft schuldig ist
Auch Sich on vnnser vergonnen vnnd erlauben, mit Diennsten zcu kainem anndern Heren
mehr verpflichtn Alls er vnns dann das mit Seinen treuen on aydesstadt gelobt hat,
Vnd vmb Solch Sein diennst habnn Wir Ime verprochen vnnd zcugesagt, vnnd versprechn
mit dem brieue, Das wir Ime Sein lebtag Jerlichs zcu solde geben sollen vnd wollen
Sechczehen gulden reinisch in munss vnser lanndes werungh vnd ain Hofeklaidt
Nämlich zcu yeder quattember vier gulden reinisch auch darczu dy liferung oder
So wir (als yczt beschicht) vber houe nit speyßn darfur das gellt beczalen Wie wir dan
annderen der gleichen vnseren diennern zcegeben pflegen, Welche vorangeregte besoll-
dungh an gellt wir Jczygem vnd ainem yedn konnftigen vnnserm Cammerschreiber
auß vnnserm Camerambt alhie obangezcei[g]terr massen von vnnseren wegen gedachten
Krafften, zcuentrichten hiemit verschaffen, vnd des allso mit erster bezcalung zcu
nägst be[ginne]nnder quattember pfingsten anczefahen. Wir wollen Ine auch zcue recht
versprechen beschuczen vnd beschirmen als annder vnsser Diener, darauff wir sein
auch zcu recht vnd aller billich[k]eit mechtig sind, Wo er sich aber in solhen seinen
Diensten nit redlich, oder der massen, wie uor steet, hiellte, des sich kuntlich erfunde,
So Seyen wir alsdann vnangesehen disser vnser verschreibung weiter Ine zcu diener
zcu behalten vnnd zcu besolldnen, vnuerpundn, Ongeuerde, des zcu vrkundt haben wir
me den brieff mit vnserm anhangden Secret besigelt vnnd aigner Hannde
vnderschribn. Geben in vnser stat münchen am montag uor purificationis 
marie Im funfzehenhundert vnnd Zcwainzcigsten Jar, Darauff ich obgenannter
Krafft bej meinen waren trewen on aydes Stat gelob vnnd versprich, seinen 
fürstlichen gnaden alles vnnd Jedes Das hieuor inserirter brieff Innhellt vnnd
mich verpindet, war vnd stat zcehalten vnd zcu uolczihen, treulich ongeuerde,
Des zcu vrkunde hab ich seinen fürstlichn gnadn disen reuers mit meiner
aygnen Hande geschriben vnnd meinem Hiefür dructn petschir befestenndt.
Geben am montag uor purificationis marie Im funfczehen Hundert vnd
czwainzcigsten Jarn.


Bildnachweis: Bayerisches Hauptstaatsarchiv München


 

Meet the Musicians
Franz-Strauss-Horn

Franz Strauss (1822–1905) war nicht nur der Vater des Komponisten Richard Strauss, sondern einer der renommiertesten Hornisten seiner Zeit, der in der Königlich Bayerischen Hofkapelle, also im heutigen Bayerischen Staatsorchester wirkte und dessen Klang entscheidend prägte. Die beiden Hornist:innen Milena Viotti und Johannes Dengler geben Einblicke in die Besonderheiten des einst von Franz Strauss gespielten Instruments.

Zeitzeugnisse
500 Jahre unplugged

Vor einem halben Jahrtausend begann die Geschichte des Bayerischen Staatsorchesters. Schon 1523 gibt es die ersten Anstellungsvermerke, in denen die Gehälter der fest angestellten Hofmusiker dokumentiert sind. Aus kleinen Anfängen im höfischen Kontext wurde allmählich ein großes Opernorchester, das bald auch regelmäßig symphonische Werke aufführte und seit dem frühen 19. Jahrhundert im Rahmen der Musikalischen Akademie die erste öffentliche Konzertreihe in München veranstaltet. Heute gehört das Bayerische Staatsorchester zu den internationalen Spitzenensembles mit Mitgliedern aus vierundzwanzig Nationen. Im Jahr 2023 feiert es seine ersten 500 Jahre und blickt aus der Perspektive dieser ehrwürdigen Tradition in die Zukunft – Musik für alle auf höchstem Niveau.

Zeitzeugnisse
Bruno Walters Neujahrswünsche

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie


 

Zeitzeugnisse
Bruno Walter über die Musikalische Akademie

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie


 

Zeitzeugnisse
Joseph Keilberth bittet um eine weitere Probe

Lieber Herr Uffinger!

    Vielen Dank für Ihre lieben Zeilen. 
Die Probenangelegenheit ist für mich so nicht tragbar. 
Es müsste doch zu erreichen sein, dass ich am Samstag 
eine 1 ½ - 2-stündige Probe machen könnte. Diese 
kann ja auch im Orchesterraum des Nationaltheaters oder im 
Foyer sein. Den Odeonsaal habe ich anlässlich der Donnerstag-
Probe dann ausprobiert.
    Es ist nicht an dem, dass ich in München eine 
Orgie an probieren feiern will, aber es ist nicht möglich, 
dass nur eine Probe, noch dazu 3 Tage vor dem Konzert, 
stattfindet. Das ist schon für das Renommée der 
musikalischen Akademie nicht tragbar. Ich erinnere mich 
dabei an frühere Kritiken in Münchener Zeitungen, wo 
von „nahezu probenlosen, repertoiremässigen Aufführungen 
klassischer Meisterwerke“ die Rede war. Da es leider 
üblich ist, dass viele Musiker von Kapellmeistern begeistert 
sind, die „noch weniger“ probieren, so kommt so 
etwas immer in irgendeiner Form an die Oeffentlichkeit. 
Der Dumme ist dann der Dirigent, über den gesagt wird: 
Sehr begabt, aber leider faul, probiert fast nichts: (Mir selbst 
passiert. Ein prominenter Kollege hat z.B. durch eine 
entsprechende Äusserung meine Prager Berufung gefährdet.) 
Sie sehen, ich bin da sehr vorsichtig geworden. Andererseits 
halte ich nichts von Proben, die über 3 Stunden dauern. 
Krauss hat mir seiner Zeit gesagt, die Generalprobe zu 
Falstaff sei am 31. Jan. und am 1. Febr. sei eine leichte 
Oper. Ihr Spielplan kann sich doch nicht so grundlegend 
verändert habe. Abgesehen davon stehe ich auf dem Standpunkt, 
dass die Konzerte Angelegenheit des Orchesters sind und dass 
folglich so viel Interesse und Opferbereitschaft für diese vorhanden 
sein muss, dass am Tage vor dem Konzert sich eine 
kurze Probe einrichten lässt.
Dispositionsmässig schlage ich Ihnen folgendes vor:
Donnerstag: 10 Uhr - etwa 11 ½ Brahms II:
        Pause
        11 ½ Klavierkonzert
        12 ½ Bach
Samstag zu einer noch zu vereinbarenden Zeit
        Bach und Teile von Brahms.
Nun bitte ich Sie, um Zeit zu sparen durch einen 
Extra-Anschlag die Musiker für Bach einzuteilen, 
sonst verlieren wir sehr viel Zeit bis alles sitzt: 
Ich bitte darum, dass einige Geiger, die ein Instrument 
haben oder schon Bratsche gespielt haben, beim Bach 
Bratsche übernehmen, so dass 4 I. 4 II. 4 III. Bratschen 
besetzt sind. Die dann übrigen Geigen (I. + II. zusammen) 
teilen Sie bitte in 3 gleichstark besetzte Gruppen, 
ebenso die Celli. Für Bach genügen 4 Bässe. 
Ferner lege ich Wert auf Folgendes: Der Stimmführer der 
normal II. Geigen übernimmt die Führung der III. Geigen, 
die der II. entweder ein 2. Konzertmeister oder ein 
besonders guter I. Geiger. 
Diese Einteilung überlasse ich Ihnen, ich möchte 
dabei erreichen, dass, wenn ich „Bach“ ansage, es 
kein grosses Fragen gibt, sondern jeder weiß, was 
und wo er spielt.
    Die Sitzweise bitte ich so festzulegen:
[Skizze]
Wegen der Märzkonzerte sprechen wir 
in München. Wenn nicht genügend Proben möglich sind, 
müssen wir statt Reger ein anderes Werk wählen, was 
bei der Liebe der Münchner für Reger sehr schade wäre.
Ich komme an 29. abends (Aus Richtung Wien) 
in München an und wohne im deutschen Kaiser. 
Lassen Sie mir dort bitte ein Einbettzimmer mit Bad 
reservieren (Ruhige Lage).
    Den Schwierigkeiten entsprechend, die sich bis jetzt 
anzeigen (auch bei mir, da ich von einer Konzertreise im 
Ostprotektorat komme, wo ich Troppau um einen Tag vorverlegen 
musste), müsste es eigentlich ein grossartiges Konzert werden. 
Hoffen wir das Beste!
Gestern hat Suttner bei mir im Prager Sender 
ein sehr schönes Strauss-Konzert geblasen.
Ab morgen (25.) bin ich in Prag nicht mehr zu erreichen. 
Falls Sie mir noch schreiben wollen, dann nach Troppau (Ost-
Sudetenland) Hotel Schlesischer Hof. Dort treffe ich am 27. ein u. 
fahre am 28. über Wien nach München.
    Bis auf baldiges Wiedersehen 
        bin ich mit herzlichen Grüssen
            Ihr Joseph Keilberth


Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie


Zeitzeugnisse
Bestallungsrevers des Posaunisten Sebastian Hurlacher

Ich Sebastian Hurlacher Pusauner Bekhenn mit disem offen brieue Alls der durchleuchtig hochgeborn
Fürst vnnd Herr, Herr Wilhelm Phallnnczgraue bey Rhein Herczog in obern vnnd Nidern Bairn etc. mein ge=
nediger Herr mich zu seiner fürstlichen gnaden dienner mein lebenlanng bestellt vnnd aufgenomen hat,
vermög vnnd Innhallt seiner fürstlichen gnaden bestellbriefs mir an heut dato gegeben, der von wort zu
wort laut wie hernachvolgt. Von gottes genaden, Wir Wilhelm Phallnnczgraue bey Rhein Herczog
in obern vnnd Nidern Bairn etc. Bekhennen hiemit disem offen brieue, für vnns vnnd vnnser erben, Das
wir Sebastianen Hurlacher Busauner Zu vnnserm Diener sein lebenlang bestellt vnnd aufgenomen
haben Bestellen Ine auch hiemit Chrafft dics brieffs, Allso das er vnns mit dem Zynnckhen, Busaunen
pfeiffen geigen vnnd aller seiner khunst dienistlich vnd gewerttig sein, auch yeder Zeit vnnsere beuelch in
dem allen getreulich ausrichten vnnd volziehen, vnnd sich daran in khainen wege ychts verhyndern lassen
Dagegen sollen vnnd wollen wir Ime *sein lebenlanng vnnd* aines yeden Jars aus vnnser Chamer zu München Achczig gulden Reinisch
zu quottember Zeiten vnnd der yeder Zwainczigkh gulden in Muncz beczalen, vnnd darczue ain Summer vnd ain
wintterkhlaid aus vnnser schneiderstuben oder für yedes khlaid vnnsers Hoffs geprauch nach geben drey gulden.
Auch Ime sonnderlich die Lyferung Essens vnnd Trinckhens auff vnnser Tyrnnitz wie bishero beschehen, auf
sein Ainige person volgen lassen. Darauf hat Er vnns gelobt, vnnd versprochen, vnns die Zeit seines lebens in aller vnndterthenigkhait Zedienen, vnnsern fromen Zufurdern, vnnd schaden Zewarnen, auch sich
in allen sachen vnnsern beuelhen gemäß vnnd all wege Zehallten, als ain getreuer diener seiner Herrschafft
Zethun schuldig ist, ongeuerde. Des Zu vrkhund haben wir Ime disen brieue mit vnnserm Secrete be=
sigelt, vnnd aigener hannde vnndterschriben. geben Zu Munchen den fünffvnndZwainczigisten tag des Monats
Februarij. Nach Christi vnnsers lieben Herrn geburt, Funffczehenhundert vnnd Im funffvnndvierczigisten
Jar. Hierauff gelob vnnd versprich Ich bey meinen waren treuen vnnd Eeren an Aidesstat,
hochgenanntem meinem genedigen Herrn, Treu vnnd gewar Zesein, seiner fürstlichen gnaden fromben Zefurdern,
vnnd schaden Zewennden, vnnd Zewarnen, vnnd alles annders, was diser Reuersbrief vermag, ausweiset, mich
pindet vnnd mir auferlegt, in allen puncten vnnd Articln Zehallten vnnd Zuuolcziehen. Aller Ding treulich onge-
uerde. Des Zu vrkhundt hab Ich seinen fürstlichen gnaden disen Reuersbrief mit meinem Aigen hiefur=
gedruckten petschier, vnnd aigner hannde vnnderschriben geben. Am tag vnnd Jar wie obsteet.

Sebastian Hurlacher
mein aigne handschrift


Bildnachweis: Bayerisches Hauptstaatsarchiv München


 

Zeitzeugnisse
Dienstliste für das alljährlich stattfindende Hofkonzert am 1. Januar 1863 mit dem Solisten Franz Strauss

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie


 

Neujahrswünsche von Hans Knappertsbusch

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie


 

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