#500 
DIE JUBILÄUMSWEBSITE

Jede Woche wird es auf der #500 Jubiläumsseite etwas Neues zu entdecken geben, bis die Seite am Ende des Jahres 500 Kacheln umfassen wird. 
Mithilfe von verschiedenen Rubriken als Filtermöglichkeiten können Sie die Geschichte des Bayerischen Staatsorchesters durchstöbern. 
Durch Kurztexte, Essays, historische Dokumente, Fotos und Videos werden nicht nur die Konzerte während des Jubiläumsjahres vor- und nachbereitet, sondern auch die aktuellen Orchestermitglieder des Bayerischen Staatsorchesters sowie die Leiter dieses traditionsreichen Klangkörpers der vergangenen fünf Jahrhunderte einzeln vorgestellt.
Aus dem Archiv der Musikalischen Akademie werden unveröffentlichte Schätze wie Briefe von Carlos Kleiber und Bruno Walter ausgegraben.

#BSO500

Meet the Musicians
Das Tastaturglockenspiel

Wolf Michael Storz und Claudio Estay González stellen geben einen historischen Abriss über die Entwicklung vom Carillon über das Tastaturglockenspiel bis hin zur Celesta. Sie bilden damit den Abschluss unseres Instrumenten-Spezials zum Jubiläumsjahr 500 Jahre Bayerisches Staatsorchester.

Ensembles
Monteverdi Continuo Ensemble

Das Monteverdi Continuo Ensemble wurde 1997 auf Initiative von Dirigent Ivor Bolton gegründet. Ziel war es, den Zyklus der Opernwerke von Claudio Monteverdi in historischer Spielweise aufzuführen.

Zweimal hat das Ensemble den Festspielpreis der Münchner Opernfestspiele dafür gewonnen, darunter die Mitglieder des Bayerischen Staatsorchesters, Barbara Burgdorf, Corinna Desch und Christiane Arnold, die nunmehr seit 20 Jahren in solistischer Besetzung Opern auf Barockinstrumenten spielen: La Calisto, L‘incoronatione di Poppea, Il ritorno d‘Ulisse in patria und L’Orfeo.

Im 500. Jubiläumsjahr des Bayerischen Staatsorchesters 2023 kam Il ritorno / Das Jahr des magischen Denkens dazu, im stets ausverkauften Cuvilliés-Theater.

Die drei Musikerinnen haben sich darüber hinaus in jährlichen Barock-Kammerkonzerten, u. a. mit der Gambistin Friederike Heumann, ein begeistertes Stammpublikum erspielt.



Bildnachweis: Corinna Desch

Meet the Musicians
Viola Nr. 1

Christiane Arnold, Bratschistin im Bayerischen Staatsorchester erzählt vom Fund der vermeintlich ersten Viola, die das Bayerische Staatsorchester angeschafft hat. Geigenbauer Osamu Nambu geht näher auf die aufwändige Restaurierung ein, bei der das nachgeahmte Stradivari-Instrument wieder zum Leben erweckt wurde.

Meet the Musicians
Moritz Winker, Fagott (Video)
https://www.youtube.com/watch?v=VI53hNFGsLw&list=PLXtVSYTiDLYTFYEZmEQw4iwDsF5AdcmXK&index=4

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Erfahren Sie von Moritz Winkler, Fagottist im Bayerischen Staatsorchester, wie er zu seinem Instrument gekommen ist, und mehr über das Konzert in der Carnegie Hall 2018.

Hier geht's zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=VI53hNFGsLw&list=PLXtVSYTiDLYTFYEZmEQw4iwDsF5AdcmXK&index=4

Meet the Musicians
Der Guarneri-Bass

Thomas Herbst, Kontrabassist im Bayerischen Staatsorchester, stellt den historischen Guarneri-Bass vor.

Meet the Musicians
Giorgi Gvantseladze, Oboe (Video)
https://www.youtube.com/watch?v=wF_5KDG-wVw&list=PLXtVSYTiDLYTFYEZmEQw4iwDsF5AdcmXK&index=9

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Der Oboist des Bayerischen Staatsorchesters Giorgi Gvantseladze erzählt über sein Instrument und wie er dazu gekommen ist.

Hier geht's zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=wF_5KDG-wVw&list=PLXtVSYTiDLYTFYEZmEQw4iwDsF5AdcmXK&index=9

 

Zeitzeugnisse
Paul Hindemith: Die Harmonie der Welt

Hindemiths Oper in fünf Akten Die Harmonie der Welt wurde am 11. August 1957 im Prinzregententheater uraufgeführt – der Komponist dirigierte selbst. Der Astronom und Physiker Johannes Kepler steht im Zentrum der sich über mehrere Jahrzehnte erstreckenden Handlung, die in Prag, Linz, Sagan in Schlesien sowie in Regensburg spielt. Es treten weitere historische Figuren wie Wallenstein, Kaiser Rudolf II. und Kaiser Ferdinand II. auf.



Bildnachweis: Archiv Bayerische Staatsoper

Meet the Musicians
Alexandra Hengstebeck, Kontrabass (Video)
https://www.youtube.com/watch?v=danUb7_QVsY&list=PLXtVSYTiDLYTFYEZmEQw4iwDsF5AdcmXK&index=3

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Erfahren Sie von der Kontrabassistin des Bayerischen Staatsorchesters Alexandra Hengstebeck mehr über ihr Instrument und die akustischen Herausforderungen in der Elbphilharmonie, wo das Bayerische Staatsorchester 2018 spielte.



Hier geht's zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=danUb7_QVsY&list=PLXtVSYTiDLYTFYEZmEQw4iwDsF5AdcmXK&index=3

Zeitzeugnisse
Giovanni Battista Maccioni: L’arpa festante

1653: Mit Giovanni Battista Maccionis L’arpa festante wird noch im Herkulessaal der Residenz die erste Oper in München uraufgeführt. 1657 folgt mit L’Oronte von Hofkapellmeister Johann Caspar Kerll die feierliche Einweihung des ersten freistehenden Theatergebäudes nördlich der Alpen: das Opernhaus am Salvatorplatz. Ein Streicherensemble bildet hier zusammen mit der Continuo-Gruppe eine Vorform des heutigen Orchesters, das jedoch stätig anwachsen sollte.



Bildnachweis: Nösselt, Hans-Joachim: Ein ältest Orchester.

Meet the Musicians
Schlagzeug bei Alice im Wunderland

Erfahre Sie in diesem Video mehr über die besondere Rolle des Schlagzeugs in Joby Talbots Ballett Alice im Wunderland.

Zeitzeugnisse
Orchesteraufstellung für Beethovens 9. Symphonie (1899)

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Aribert Reimann bedankt sich beim Bayerischen Staatsorchester

Sehr geehrte Damen u. Herren des
Bayerischen Staatsorchesters,

für Ihre Arbeit an „ Bernarda“ [Reimanns Oper Bernarda Albas Haus wurde am 30.10.2000 an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt]
u. Ihr wunderbares Spiel möchte
ich mich bei Ihnen allen sehr herzlich
bedanken. Jeder Einzelne von Ihnen
leistet Hervorragendes, und das
klangliche Ergebnis entspricht
ganz meinen Vorstellungen!
Toi toi toi für die Premiere
u. die weiteren Vorstellungen.
Alle guten Wünsche
Ihr Aribert Reimann


Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Carlos Kleiber bedankt sich beim Bayerischen Staatsorchester

Lieber, sehr verehrter Herr Link!

Darf ich mich nochmals bei
Ihnen und bei dem Staatsorchester
von Herzen bedanken, für die grosse
Freude die mir Ihr herrliches
Musizieren am 13.IV.70 gemacht
hat. Auch für die grosszügige
und freundliche Behandlung
in den Tagen der Probearbeit
bin ich zutiefst dankbar.
Übrigens, das Beethoven-Buch ist
fabelhaft, eine wahre Kostbarkeit!
Also nochmals meinen herzlichsten
Dank und die besten Grüsse!

Ihr sehr ergebener
Carlos Kleiber


Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Alexander Zemlinsky: Sarema

Zwischen 1893 und 1895 entstand Alexander Zemlinskys Oper Sarema nach Rudolf Gottschalls Erzählung Die Rose vom Kaukasus, mit welcher der 25-jährige Komponist 1896 den Luitpoldpreis gewann. Am 10. Oktober 1897 folgte schließlich unter Hugo Röhr die Uraufführung im Münchner Nationaltheater, die damit in die ersten Erfolgsjahre des österreichischen Komponisten fällt. So erhielt Zemlinsky für seine 1897 komponierte Symphonie in B-Dur den Beethoven-Preis des Tonkünstlervereins, und bis 1899 entstand seine Oper Es war einmal, …, die unter der Leitung Gustav Mahlers 1900 in Wien bejubelt wurde.



Bildnachweis: Archiv Bayerische Staatsoper

Zeitzeugnisse
Franz Lachner: Benvenuto Cellini

Am 7. Oktober 1849 wurde Franz Lachners Oper Benvenuto Cellini uraufgeführt. Lachner nutzte das französische Libretto Léon de Waillys und Henri-Auguste Barbiers als Vorlage, das auch der gleichnamigen Oper von Hector Berlioz zugrunde liegt, die bereits 1838 das erste Mal in Paris gezeigt wurde. Im Zentrum der Handlung steht die historische Figur des Goldschmieds und Bildhauers Benvenuto Cellini, der im 16. Jahrhundert in Florenz lebte und dessen Autobiografie von Goethe ins Deutsche übersetzt wurde. Drei Jahre nach der Uraufführung seiner Oper wurde Franz Lachner Generalmusikdirektor in München.



Bildnachweis: Archiv Bayerische Staatsoper

Zeitzeugnisse
Richard Wagner: Das Rheingold

Am 22. September 1869 wurde im Münchner Nationaltheater der erste Teil von Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen respektive der Vorabend für das dreiteilige Bühnenfestspiel uraufgeführt. Entgegen Wagners Wunsch, den gesamten Ring erst nach dessen Fertigstellung zu zeigen, setzte Ludwig II. die vorgezogene Uraufführung von Das Rheingold in München durch. Unzählige Briefe dokumentieren die Auseinandersetzung zwischen dem Komponisten und seinem Gönner; letztlich blieb Wagner der Uraufführung durch Franz Wüllner fern und konzentrierte sich auf die Gründung eigener Festspiele, bei denen der gesamte Ring-Zyklus gezeigt werden sollte. Dazu kam es erst im August 1876, als die ersten Bayreuther Festspiele eröffnet wurden.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Zeitzeugnisse
Richard Strauss: Friedenstag

Die Oper in einem Aufzug Friedenstag entstand nach einem Libretto von Joseph Gregor unter der Mitarbeit Stefan Zweigs und des Komponisten nach der Komödie El sitio de Bredá des spanischen Dichters Pedro Calderón de la Barca. Richard Strauss und Stefan Zweig tauschten ihre Pläne über ein Opernprojekt aus, als sich der Komponist im August 1934 in Salzburg während der Festspielzeit aufhielt. Zweig beharrte nach ersten Skizzen darauf, dass das Libretto von einer dritten Person verfasst werden sollte, da er als Jude die Arbeit unter dem nationalsozialistischen Regime als unmöglich erachtete. Joseph Gregor wurde von Zweig vorgeschlagen, und ein erstes Treffen zwischen jenem und Richard Strauss fand im Juli 1935 in Berchtesgaden statt. Strauss holte bei der Arbeit am Libretto immer wieder den Rat Stefan Zweigs ein und formulierte selbst Verse um, ersetzte sie teilweise sogar durch eigene Textpassagen. Die Partitur vollendete Strauss schließlich am 16. Juni 1936, und am 24. Juli 1938 gelangte Friedenstag im Münchner Nationaltheater zur Uraufführung. Clemens Strauss dirigierte, Rudolf Hartmann führte Regie, das Bühnenbild stammte von Ludwig Sievert.



Bildnachweis: Partitur Friedenstag. Wien 1938.

Zeitzeugnisse
500 Jahre Bayerisches Staatsorchester

Zum 500. Geburtstag des Bayerischen Staatsorchesters fängt die Hommage das Besondere dieses Klangkörpers ein. Neben exklusiven Interviews mit ehemaligen Generalmusikdirektoren, dem Chefdirigenten und Orchestermitgliedern präsentiert die Doku die Künstler*innen in einer besonderen Lichtinszenierung.

Ein Orchester ist ein magischer Organismus. Er lebt und atmet, in einem eigenen Rhythmus.
Die Hommage „500 Jahre Bayerisches Staatsorchester“ versucht das Geheimnis dieses Organismus zu ergründen. Victor Grandits und Magdalena Adugna begleiten die Musikerinnen und Musiker hautnah und vermitteln Einblicke in den künstlerisch besonders intensiven Berufsalltag des Orchesters an der Bayerischen Staatsoper.
In exklusiven Interviews mit ehemaligen Generalmusikdirektoren wie zum Beispiel Zubin Mehta und Kent Nagano oder dem amtierenden Chefdirigenten Vladimir Jurowski zeigen die Maestri die Besonderheiten und erzählen von dem einzigartigen Klang dieses Ensembles, das seit 500 Jahren seine Spieltechniken pflegt und weiterentwickelt. „Beschreiben kann man das nicht. Dazu müsste man ein Dichter sein.“ (Chefdirigent Vladimir Jurowski über den Klang)
Die Dokumentation stellt Orchestermitglieder vor, fragt, was sie antreibt und was sie zusammenschweißt. Die Aufnahmen fangen ihren persönlichen Blick auf das Orchester, ihre Geschichten ein. Ihre Hingabe und Exzellenz ist der Garant für den internationalen Erfolg des vielfach preisgekrönten Klangkörpers.
ARTE feiert das Jubiläum dieser 500 Jahre alten Klangkultur und zeigt die Künstlerinnen und Künstler in einer besonderen Lichtinszenierung mit Werken wie beispielsweise Wagners Vorspiel zu Tristan und Isolde oder dem “Abendstern“ aus Tannhäuser.

Bildnachweis: Tosca Media Film und Fernsehproduktion GmbH

Zeitzeugnisse
Bruno Walter bedankt sich beim Bayerischen Staatsorchester

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Bruno Walter über den Orchestersitzplan
Zeitzeugnisse
Maria Jochum über die zerstörte Hamburgische Staatsoper

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Ensembles
TRIO QUALIA
https://www.youtube.com/watch?v=dTQQGBn-UEo

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Das Trio Qualia wurde im März 2020 von Musikern des Bayerischen Staatsorchesters gegründet. Mit ihrer umfangreichen Erfahrung in der Kammer- und Solomusik wurden die Musiker durch die Krise in Zeiten der Pandemie vereint, die nicht nur das Leben und die Pläne vieler Menschen zerstörte, sondern auch den Anstoß gab, etwas Neues zu schaffen.

Die Kammermusikgruppe gab ihr Debüt am 23. März auf der großen Bühne des Nationaltheaters im Rahmen der Online-Montagskonzerte zur Unterstützung der freien Szene.

Auch wenn es während der Pandemie unmöglich schien, in Konzertsälen aufzutreten, entwickelte sich das Ensemble aktiv weiter, indem es an verschiedenen Online-Musikfestivals teilnahm und so sein Konzertrepertoire bereicherte.

Im Juli 2020 wurde zusammen mit den Tänzern des Bayerischen Staatsballetts ein Kurzfilm zur Musik des ersten Satzes von Maurice Ravels Klaviertrio gedreht, gespielt vom Trio Qualia. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Aufnahme einer deutsch-französischen CD mit Werken von Maurice Ravel und Robert Schumann. Das Ensemble arbeitet auch mit Sängern aus dem Ensemble der Bayerischen Staatsoper und jungen Komponisten zusammen.

Der Name des Trios bezieht sich auf den häufig verwendeten philosophischen Begriff Qualia, der sich in der konzeptionellen Vision des Ensembles selbst widerspiegelt – basierend auf subjektiven Erfahrungen und Erlebnissen möchte das Ensemble durch Musik die Natur mentaler Zustände wie Schmerz oder Ekstase, das Sehen von Rot oder das Riechen an einer Blume vermitteln. Denn Musik ist nichts weniger als ein Versuch, etwas zu definieren, für das es keine Worte gibt.

Die Mitglieder des Trio Qualia vervollständigten ihre Studien individuell in den international renommierten Klassen der Musikhochschulen Karlsruhe, München, Madrid, Frankreich, Moskau und Italien und sind Preisträger zahlreicher weltbekannter internationaler Wettbewerbe sowie Festivalteilnehmer.

Hier geht es zu dem erwähnten Kurzfilm, für den das Trio Qualia mit Mitgliedern des Bayerischen Staatsballetts zusammenarbeitete: https://www.youtube.com/watch?v=dTQQGBn-UEo

Zeitzeugnisse
Eugen Jochum über sein Konzertprogramm und die zerstörte Hamburgische Staatsoper

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

 

 

Zeitzeugnisse
Thomas Herbst: Mit der Zauberflöte durchs All – die Raumsonden Voyager 1 und 2
https://voyager.jpl.nasa.gov/mission/status/



Mehr über die Golden Record: https://goldenrecord.org/#universum



Bildnachweis: NASA

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Der Weltraum – unendliche Weiten ... Eine etwas ungewöhnliche Art, neue Publikumsschichten zu gewinnen, startete die NASA 1977 mit den Raumsonden Voyager 1 am 5. September und Voyager 2 am 20. August. Auf einer vergoldeten Kupfer-Datenplatte, der berühmten Golden Record, wurde versucht, außerirdischen Lebensformen einen akustischen Eindruck von der Erde zu vermitteln. Wenn diese die Gebrauchsanleitung richtig interpretieren, gibt es darauf neben Geräuschen, Sprachaufnahmen und traditioneller Musik auch einige Werke klassischer Musik zu hören. Die nach Meinung der Jury dafür am besten geeignete Opernaufnahme war die Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte mit Edda Moser und dem Bayerischen Staatsorchester unter Wolfgang Sawallisch. Über das Zustandekommen dieser Aufnahme berichtet Edda Moser viele Jahre später:
„An die Entstehung dieser legendären ‚Zauberflöte‘ erinnere ich mich noch sehr gut, die war wie ein Wunder. Mit Kurt Moll, Theo Adam, Walter Berry und Peter Schreier hatten wir damals ein komplett deutschsprachiges Ensemble, das alleine war schon außergewöhnlich. Mich hatte man als Königin der Nacht für diese Aufnahme engagiert. Ich kam dann nach München, da sagte mir der Produzent Helmut Storjohann: ‚Es gibt da ein kleines Problem: Frau Sawallisch möchte Sie nicht als Königin haben.‘ Worauf ich fragte, was Frau Sawallisch mit der Aufnahme zu tun hätte? Daraufhin hat der von mir verehrte Helmut Storjohann gesagt: ‚Wenn die Edda die Königin der Nacht nicht singt, fällt die ganze Produktion aus!‘ Sawallisch hat dann in den sauren Apfel gebissen und fragte mich bei der ersten Sitzung etwas kühl, ob ich mit der ersten oder zweiten Arie anfangen möchte. Ich sagte, ich nehme gerne die zweite. Und in dieser Wut, die ich hatte, weil man mich nicht wollte, habe ich den ganzen Zorn in die Arie gelegt und in einem Take durchgesungen. Und diese Aufnahme ist jetzt auf der Platte und schwebt irgendwo über den Sternen.“ Auch jetzt noch fliegen die Raumsonden durch das All. Geschätzt wird die Lebensdauer der Datenplatten auf 500 Millionen Jahre.


Momentaner Aufenthaltsort der Voyager:
https://voyager.jpl.nasa.gov/mission/status/



Mehr über die Golden Record: https://goldenrecord.org/#universum



Bildnachweis: NASA

Meet the Musicians
Marcus Schön, Klarinette (Solo)

Der schönste Opernmoment für Marcus Schön war Suor Angelicas verklärter Tod in Giacomo Puccinis gleichnamiger Oper, verkörpert von Ermonela Jaho unter der Musikalischen Leitung von Kirill Petrenko. Sein liebster Dirigent ist der leider verstorbene Nikolaus Harnoncourt.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Zeitzeugnisse
Aribert Reimann: Lear

Am 9. Juli 1978 wurde Aribert Reimanns Oper Lear im Nationaltheater uraufgeführt. Das Libretto verfasste Claus H. Henneberg basierend auf Shakespeares gleichnamigem Drama, die musikalische Leitung hatte Gerd Albrecht inne, und Jean-Pierre Ponnelle führte Regie. Sehen Sie Fotos von der damaligen Produktion, bei der Dietrich Fischer-Dieskau die Titelrolle verkörperte.



Bildnachweis: Sabine Toepffer

Meet the Musicians
Casey Rippon, Horn

Casey Rippon würde sehr gerne irgendwo am Meer leben. In ihrem Kühlschrank dürfen Lao Gan Ma Erdnüsse in Chiliöl, Parmesan und Tiefkühl-Erbsen nie fehlen. Ihr Lieblingswort ist Vokuhila.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Thomas Klotz, Posaune

Das Beste an seinem Beruf sind für Thomas Klotz die musikalische Abwechslung und die tollen Kollegen. Das letzte Mal Tränen gelacht hat er beim Lesen von Heinz Strunks Das Teemännchen. Sein Lieblingswort ist Hammer!



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Andreas Öttl, Trompete (Solo)

Der schönste Opernmoment war für Andreas Öttl Giacomo Puccinis Tosca unter Zubin Mehta unmittelbar nach seinem gewonnenen Probespiel. Maestro Mehta sagte damals: „Wenn er das gut macht, möchte ich ihn bei der 9. Symphonie von Mahler hören.“ Somit durfte er bei seinen ersten beiden Einsätzen im Bayerischen Staatsorchester gleich zwei seiner Lieblingskomponisten spielen. In seiner Freizeit ist er am liebsten mit seinen beiden Töchtern in ihrem Garten.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Pascal Deuber, Horn (Solo)

Pascal Deuber macht gerne irgendwo abgeschieden in den Bergen Urlaub. Sein Lieblingsessen ist Puschlaver Pizzoccheri und das beste Buch, das er bisher gelesen hat, ist Walden oder Leben in den Wäldern von Henry David Thoreau.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Jürgen Key, Klarinette

In seiner Freizeit hat Jürgen Key in den ersten 20 Berufsjahren überwiegend Dinge getan, die mit Musik zu tun haben, unter anderem sehr viel Kammermusik und das Unterrichten von Studenten. Aber mittlerweile nutzt er viel mehr Zeit für ausgedehnte Fahrradtouren in Deutschland oder auch Österreich, meistens an Flüssen entlang. Das gibt ihm sehr viel. Um diese schönen Dinge zu erleben, muss man seiner Meinung nach nicht weit verreisen …

In seinen nun 32 Jahren im Bayerischen Staatsorchester werden ihm die drei Konzerte, die er 1996 mit Carlos Kleiber in Ingolstadt, München und Italien erleben durfte, stets in besonderer Erinnerung bleiben. Diese zählen zum Genialsten und Intensivsten, was er an Musikerlebnissen je hatte. Der Saal, in dem seiner Meinung nach alles gut klingt, ist die Berliner Philharmonie. Doch es gibt viele gute Säle, nur ist nicht immer ein Saal gleichermaßen für jede Besetzung oder Musikausrichtung perfekt.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Andreas Riepl, Kontrabass

Das Beste an seinem Beruf ist für Andreas Riepl, dass man als Kontrabassist aus dem Graben heraus dem Publikum beim Zuhören und Zuschauen zusehen kann. Der beste Saal, in dem er je gespielt hat, ist die Carnegie Hall. Dort klingt sogar ein nicht ganz perfekt erzeugter Ton wunderschön. Eine Sache, die für Ihn in seiner Heimat besser ist als in München, ist, dass es in der Oberpfalz nicht verpönt ist, unterwegs auf der Straße etwas zu essen.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Johannes Moritz, Trompete (Solo)

Abgesehen von dem eigenen ist das Lieblingsinstrument von Johannes Moritz das Cello. Urlaub macht er sehr gerne auf dem Bauernhof.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Alexandra Hengstebeck, Kontrabass (Stv. Solo)

Alexandra Hengstebeck würde sehr gerne einmal das Teatro Amazonas in Manaus (Brasilien) besuchen. Auch würde sie im Anschluss an den Besuch des Opernhauses gleich noch eine Tour durch den Amazonas-Regenwald machen. Das Buch, welches sie am nachhaltigsten berührt hat ist Die Identität von Milan Kundera. Der beste Saal, in dem sie je gespielt hat, ist der Musikverein in Wien. Die Bässe klingen dort fantastisch und sie hat das Gefühl, dass bei jedem Ton die ganze Musikgeschichte mitschwingt. Auch im richtigen Moment im Orchester das ganz tiefe C zu spielen, ist ein unbeschreibliches Gefühl für sie. Noch dazu klingt dieser Ton auf ihrem Dienstbass ganz besonders schön.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Andreas Schablas, Klarinette (Solo)

Der Hauptwohnsitz von Andreas Schablas ist in einem kleinen Ort ca. 30 Kilometer nördlich von Salzburg im Flachgau. Natürlich ist er aufgrund seiner Anstellungen viel in Salzburg Stadt und in München, wo er ebenfalls einen Wohnsitz hat. Er fährt viel Rad und kennt die Umgebung mittlerweile sehr gut. Von der Welt hat er schon viel gesehen, doch letztlich lebt und arbeitet er am für sich schönsten Platz der Welt und staunt immer wieder über die abwechslungsreichen und wunderschönen Landschaften, die er bei seinen Ausfahrten entdeckt. Für ihn gibt es nichts Schöneres. Sein Lieblingsplatz in der Oper außerhalb des Orchestergrabens ist der Bruno Walter Saal. Am liebsten ist er dort nach einer Vorstellung, wenn er noch voll mit Adrenalin ist und dann den Saal für sich zum Vorbereiten und Üben zur Verfügung hat. Das letzte Mal Tränen gelacht hat er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern (17 und 20), als sie nach zwei Jahren mal wieder Tischtennis gespielt haben. Nicht weil sie besonders schlecht waren, es war einfach eine ganz besonders schöne Zeit.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Wolfram Sirotek, Horn

Die Lieblingskomponisten von Wolfram Sirotek sind Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Wagner. Sein Favorit unter den Dirigenten ist Carlos Kleiber, und wenn er ein Operncharakter wäre, würde er seinen Namensvetter Wolfram aus Tannhäuser wählen. Die schlimmste Oper, die er bisher spielen musste, war für ihn Lear. Seinen Urlaub verbringt er gerne in der Toskana.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Thomas März, Schlagzeug

Thomas März hatte bereits im Alter von 4 Jahren den Wunsch Musiker zu werden. Sein Lieblingsdirigent ist Zubin Mehta, unter dessen Leitung auch ein Konzert in der Suntory Hall Tokio stattfand, welches sehr besonderes für Thomas März war. Gespielt wurde die 3. Symphonie von Gustav Mahler. Dieser zählt mit Verdi, Strauss und Puccini zu seinen Favoriten unter den Komponisten. Seine Freizeit verbringt er gerne mit seiner Familie und im Garten.



Bildnachweis: Thomas März

Zeitzeugnisse
Krzysztof Penderecki: Ubu Rex

Am 6. Juli 1991 gelang Krzysztof Pendereckis satirische Oper Ubu Rex im Nationaltheater zur Uraufführung und eröffnete die damaligen Opernfestspiele. Das Libretto in deutscher Sprache schuf der Komponist gemeinsam mit Jerzy Jarocki nach der Vorlage des Theaterstücks Ubu roi des französischen Schriftstellers Alfred Jarry aus dem Jahr 1896. In den zwei Akten mit jeweils fünf Szenen plant der Hauptmann Ubu eine Verschwörung gegen den polnischen König Wenzel, der dabei ermordet wird. Anschließend muss Ubu Krieg gegen Russland führen und schließlich nach einer Niederlage über die Ostsee fliehen. Der damalige Intendant der Bayerischen Staatsoper August Everding führte Regie, Michael Boder hatte die Musikalische Leitung inne.



Bildnachweis: Sabine Toepffer

Zeitzeugnisse
Richard Wagner: Die Walküre

Auch wenn der Komponist es anders vorgesehen hatte und seine monumentale Ring-Tetralogie in seinem eigenen Festspielhaus in Bayreuth uraufführen lassen wollte, erklang dieser zweite Teil bereits am 26. Juni 1870 im Münchner Hof- und Nationaltheater. König Ludwig II. wollte nicht bis zur Fertigstellung des Bayreuther Festspielhauses warten und veranlasste daher die vorzeitige Uraufführung der Walküre gegen den Willen des Komponisten. Bis heute erfreut sich diese Oper über die alle gesellschaftlichen Normen sprengende Liebe des Zwillingspaars Siegmund und Sieglinde sowie die Verbannung seiner Lieblingstochter Brünnhilde durch den Göttervater Wotan enormer Beliebtheit.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Gaël Gandino (Harfe)

Ein sehr besonderes Konzert für Gaël Gandino war die 2. Symphonie von Gustav Mahler unter der Leitung von Claudio Abbado in Lissabon. Sie war zu dem Zeitpunkt Praktikantin bei den Berliner Philharmonikern. Am Ende des Stückes, als der Chor einsetzte, hat Abbado seinen Taktstock abgelegt und nur noch die Händen zusammen gehalten. Er hat leise mitgesungen, es war eine magische Stimmung. Sie war zu Tränen gerührt und wird diesen Moment nie vergessen. Ihr Lieblingsmusiker ist ihr direkter Nachbar im Orchestergraben, der Solo-Kontrabassist Florian Gmelin. Harfe und Kontrabass haben sehr oft dieselben Motive oder einzelne Töne, doch sie brauchen sich nicht anschauen. Die beiden empfinden die Musik auf die gleiche Art und sind immer synchron. Nach so vielen Jahren gemeinsamen Musizierens ist es für sie trotzdem noch überwältigend, das zu erleben. Als halbe Italienerin würde sie sehr gerne fließend Italienisch sprechen. Außerdem hätte sie große Chancen auf eine Goldmedaille fürs Kochen.


Bildnachweis: Wilfried Hösl

Zeitzeugnisse
Kinderschreiben ans Orchester 4
jugend@staatsoper.de.
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der 
Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters 
München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

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MUSIKALISCHE AKADEMIE – DACAPO


DACAPO ist das Musikvermittlungsprojekt der Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters e. V. Es wurde von Musiker:innen des Orchesters für eine 3. und eine 4. Klasse an Grundschulen im Münchner Umkreis entwickelt. Innerhalb weniger Wochen besuchen Musiker:innen die ausgewählten Klassen der Schule. In Workshops stellen sie ihre Instrumente und ihren Beruf vor. Den Abschluss bildet nach Möglichkeit ein Konzert für alle Schüler:innen in der Schule. DACAPO verbindet damit die Begegnung mit KünstlerInnen sowie das Kennenlernen und Ausprobieren von Orchesterinstrumenten in den Workshops mit dem Erleben einer Konzertsituation.

Die Bewerbung für das Projekt DACAPO erfolgt über das Schulprogramm der Bayerischen Staatsoper an jugend@staatsoper.de.
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der 
Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters 
München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

Meet the Musicians
Éva Lilla Fröschl, Horn

Für Éva Lilla Fröschl sind das Beste an ihrem Beruf die Vorstellungen. Von ihrem Platz im Orchestergraben aus kann man ein wenig von der Bühne sehen, und für die meisten Vorstellungen würde sie auch bezahlen, um dabei zu sein. Stattdessen wird sie fürs Spielen bezahlt – was könnte besser sein? Die hätte es sehr gerne erlebt, mit dem 2017 verstorbenen Sänger Dmitri Hvorostovsky die Oper Eugen Onegin aufzuführen. Wenn sie in einer beliebigen olympischen Disziplin antreten könnte, hätte sie beim Aufräumen die besten Chancen auf eine Goldmedaille.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Zeitzeugnisse
Carlos Kleibers Einladung in einen Biergarten

Lieber Herr Kleinknecht! [Friedrich Kleinknecht, bis 2007 Cellist des Bayerischen Staatsorchesters]

auf dem Bayer. Meer segle
ich mit unbestimmtem ziel ...
tausend Dank für Ihre
liebe karte! Wenn meine
Zahnärztin mich am Leben
lässt und das Wetter sich
stabilisiert, wäre es mir eine Ehre, mit Ihnen in einem Biergarten
Mass zu halten! Auf bald,
mit den besten Grüssen

Ihr
Carlos Kleiber



Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Thomas Mann an Bruno Walter über Palestrina

München den 24. VI. I7.


Lieber und verehrter Herr Walter:

Man verlangte leidenschaftlich nach Ihrem Erscheinen gestern Abend, was namentlich auch von dem hinter mir sitzenden Ehepaar Schillings lebhaft gebilligt und unterstützt wurde, und fand sich nur schwer mit der Thatsache Ihres Verschwindens ab, die Pfitzner mit sehr pittoresken Bewegungen demonstrierte. Er wurde nicht weniger gefeiert, als bei der Uraufführung und konnte, meine ich, auch mit der Zähigkeit zufrieden sein, womit nach dem II. Akt, trotz Dunkelbleiben des Hauses, der Beifall fast bis zum Beginn des Vorspiels zum III. anhielt. Ich fand gerade dieses dritte Vorspiel, mit der schönen Wiederholung des Ighino-Thema’s, ganz wundervoll gestern und habe alles in allem das Werk geistig und musikalisch innig genossen wie noch keinmal vorher. Daran hatte mein Platz viel Anteil: die Distanzierung von der Bühne und die Absonderung von der in diesem Theater so schön geschlossenen Masse des Publikums, die zu überblicken ein Vergnügen für sich ist, fördern bei mir die Stimmung sehr; und das Orchester klingt herrlich mild und klar da hinten. Aber die Placierung allein that es natürlich nicht. Ich war zum dritten Mal dabei, und es zeigte sich, daß ich in der Eroberung, Durchdringung, Erkenntnis dieses mir teuren, sympathischen, ja – darin liegt keine Anmaßung! – verwandten, in Lebensstimmung und Kunstgesinnung verwandten Werks eben doch schon weiter vorgeschritten bin: Namentlich an dem Eindruck von sublimer Kurzweiligkeit zeigte sich das, den ich gestern gewann, – von Längen, die manche Leute festgestellt haben wollen, um doch auch etwas festgestellt zu haben, nicht eine Spur; im Gegenteil: jeden Augenblick war der Wunsch rege: „Verweile doch,“ und mag es hysterisch klingen, so sage ich doch: es ist mir ein wahrer Schmerz, daß man nun sechs Wochen bis zum nächsten Mal warten muß.

Wie sehr dieser Palestrina mir am Herzen liegt, kann ich nicht sagen. Das Ja!, mit dem ich unmittelbar auf das Werk antworte, Stammt aus der Liebe und umfaßt alles, was man in artistischer Hinsicht etwa problematisch daran finden könnte. Mit seiner metaphysischen Stimmung, seinem Ethos von „Kreuz, Tod und Gruft“, seiner Vereinigung von Musik, Pessimismus und Humor (womit zusammen ich den Begriff der Humanität definiere) kommt es meinen tiefsten, eigensten Bedürfnissen entgegen, ja, sein Erscheinen eben jetzt bedeutet mir nicht weniger als ein großes Glück: es macht mich positiv, es erlöst mich von der Polemik, und meinem Gefühl ist ein großer Gegenstand damit geboten, an den es sich schließen kann und von dem aus gesehen das Widerwärtige – ich meine alles, was jenem meinem Begriff von Humanität widerspricht, und es giebt dergleichen! – in wesenlosem Scheine liegt.

Pfitzners verbrachten neulich einen Abend bei uns. Daß er sich wohl gefühlt hat, bezweifle ich, wiewohl er mindestens fünf Gläser Moselwein trank, auch eine größere Anzahl hausgebackener Kuchenplätzchen zu sich nahm und sich also wenigstens in dieser Hinsicht zu dem Gebotenen positiv verhielt. Im Übrigen ist er zum Sich wohl fühlen wohl nicht geboren: ein schwieriger, wunder, zwiespältiger Mensch, glaube ich, der bei aller Liebe zum erlösenden „Intellekt“, von der bösen Willenswelt seines II. Palestrina-Aktes ohne Zweifel viel in sich trägt. Er sagte aber über den Palestrina ein paar erschütternde Dinge, – auf die ich mündlich zurückkomme; denn ich sehe die fünfte Seite beinahe komplett und muß ohnedies damit rechnen, daß Sie diesen epistolographischen Überfall etwas wunderlich finden werden. Sei’s drum! wie ältere Dramatiker gern sagten. Was mich betrifft, so habe ich das Bewußtsein, diesen lendemain-Sonntag-Morgen gut und schicklich anzuwenden, indem ich Ihnen danke für alles, was Sie uns diesen Winter gegeben haben. Wenn ich zurückblicke, – die Euryanthe, die Winterreise, die Kindertotenlieder, der Heiling, um nur einiges zu nennen, und endlich der Palestrina: es war ja ein ganzes Füllhorn von sublimen Wohlthaten, was Ihre feurige Mittlergüte ausschüttete über Gerechte und – Ungerechte; und unser rascher Abschied gestern vorm Theater schien mir in diesem Sinne nicht ganz zulänglich.

Haben Sie mit den Ihren eine gute Ferienzeit; und sollten Sie einmal Lust haben, nach Tölz herüberzukommen, Wo wir vom 15. Juli an sein werden, So wissen Sie, daß Sie uns eine Freude damit machen.

Herzliche Grüße Ihnen und Ihrer Gattin von uns beiden.

Ihr Ihnen in Verehrung und Freundschaft ergebener

Thomas Mann.


Bildnachweis: Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich. Mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer Verlags, Frankfurt am Main.

Zeitzeugnisse
Carlos Kleibers Lampenfieber

Sehr verehrter Orchester Vorstand!

Vielen herzlichen Dank für
Ihre freundlichen Zeilen vom 16.6.78,
und auch für die schöne Aufführung Traviata Tage zuvor.
Bei dieser Verleihungs-Sache da, hatte
ich grässliches Lampenfieber aber
in meinen verstotterten Bedankungsworte
bedankte ich mich namentlich bei
dem Orchester. Dies nur zur Berichterstattung

Ihnen immer äusserst verbunden,
Carlos Kleiber



Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Richard Wagner über Tristan und Isolde

Meine geehrten Herrn und werthen Freunde!

Es ist mir unmöglich mit der heutigen dritten und
vorläufig letzten Aufführung von „Tristan“ von Ihnen
zu scheiden, ohne noch ein letztes Wort des Dankes an Sie
zu richten.

Wahrlich, ein erhebenderes Gefühl, als dasjenige, welches ich
in meinen Beziehungen zu Ihnen empfinde, kann nie einen
Künstler beseelt haben. Die Mutter die sich ihres mit Schmerzen
gebornen Kindes erfreut, kann nicht diese entzückende Befrie-
digung fühlen, die mich durchdringt, wenn ich meine so lange
stumm vor mir gelegene Partitur jetzt in solch einem warmen und
seelenvoll innigen Klangleben vor meinem Ohre sich bewegen
höre, wie Sie mir dies durch Ihre wunderbar schöne Leistung
bewirkt haben! Durch ein Lob meinerseits die Bedeutung
und Unvergleichlichkeit Ihrer Leistung erst anerkennen zu
wollen, hiese Sie in Ihrem eigenen schönen Bewußtsein nur
stören. Sie wissen alle, was Sie in und mit dieser Leistung
sind: was Sie – mir dadurch geworden sind, muß Ihnen Ihr Herz nicht minder sagen. Daß ich mich zu Jedem von
Ihnen persönlich Freund fühle, müssen Sie ebenfalls wissen,
denn nur die herzlichst erwiederte Freundschaft konnte Ihnen die
Wärme, das Feuer und das Zartgefühl eingeben, mit denen Sie der
Welt mein Werk laut und innig zutönten.

Die Stunden unserer gemeinschaftlichen Übungen haften in meiner
Erinnerung als die freundlichsten und ermuthigendsten meines Lebens:
die Tage und Jahre, die wir vielleicht noch gemeinschaftlich verleben
werden, sollen Zeugen für die edle Bedeutung jener Stunden der
Annäherung sein. So lange ich athme, wird es eine innige Angele-
genheit meines Herzens sein, Ihnen zu beweisen, wie sehr ich Sie
liebe, und von welchem Danke für Sie ich erfüllt bin!

Stets Ihr treuer und ergebener
Freund Richard Wagner.

München, 19. Juni 1865



Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Meet the Musicians
Susanne von Hayn, Fagott

Susanne von Hayn wusste bereits im Alter von 6 Jahren, dass sie Musikerin werden wollte. Sie wusste damals allerdings nicht, wie sie mit der Blockflöte ins Orchester kommen könnte. Hätte sie sich nicht für die Musik entschieden, hätte sie wahrscheinlich Medizin studiert, doch sie kann nicht sagen, was dann aus ihr geworden wäre. Ein Konzert im Olympiastadion oder ein Konzert im Windkanal von BMW waren etwas ganz Besonderes für sie.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Zeitzeugnisse
Julius Patzak an die Musikalische Akademie

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Hans Pfitzner: Palestrina

Im Prinzregententheater dirigierte Bruno Walter am 12. Juni 1917 die Uraufführung von Hans Pfitzners „Musikalischer Legende“ Palestrina. Sie handelt von dem im 16. Jahrhundert wirkenden historischen Komponisten Giovanni Pierluigi da Palestrina und die ihn umrankende Legende, dass dieser auf dem Konzil von Trient gerade so die Abschaffung der mehrstimmigen Kirchenmusik in der katholischen Liturgie verhindern konnte, indem er seine Komposition Missa Pape Marcelli vorlegte. Daraus resultiert, dass Palestrina in der Oper als Retter des Kontrapunkts gefeiert wird. Thomas Mann bezeichnete Pfitzners Oper als „etwas Letztes und mit Bewusstsein Letztes aus der schopenhauerisch-wagnerischen, der romantischen Sphäre, mit seinen dürerisch-faustischen Wesenszügen, seiner Mischung aus Musik, Pessimismus und Humor“. Die Bayerische Staatsoper brachte Palestrina zuletzt 2009 in einer Inszenierung von Christian Stückl auf die Bühne und veröffentlichte eine zugehörige DVD. Die damalige Dirigentin Simone Young hält Palestrina für „ein etwas zur Seite gelegtes Meisterwerk des deutschen Repertoires. Und ich finde es überhaupt nicht erstaunlich, dass Dirigenten, die sich sehr für die Musik Wagners eingesetzt haben, sich auch für die Musik Pfitzners einsetzen. Weil da starke musikalische Verbindungen sind.“ Der jüdische Uraufführungsdirigent Bruno Walter setzte sich übrigens bis zuletzt trotz der nicht unproblematischen politischen Verstrickungen Hans Pfitzners während des Nationalsozialismus für das Werk ein.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Meet the Musicians
Paolo Taballione, Flöte (Solo)

Wenn man Paolo Taballione mal in der Oper suchen sollte, trifft man ihn am ehesten im Probenraum an. Sein Lieblingsinstrument ist, abgesehen von dem eigenen im Orchester, die Gitarre, und sein liebster Monat ist der August. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seinen Kindern.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Zeitzeugnisse
Richard Wagner: Tristan und Isolde
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Joseph_Albert_-_Ludwig_und_Malwine_Schnorr_von_Carolsfeld_-_Tristan_und_Isolde,_1865e.jpg#/media/Datei:Joseph_Albert_-_Ludwig_und_Malwine_Schnorr_von_Carolsfeld_-_Tristan_und_Isolde,_1865e.jpg

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Am 10. Juni 1865 wurde im Münchner Nationaltheater Richard Wagners „Handlung in drei Aufzügen“ Tristan und Isolde uraufgeführt. Nachdem die vorherigen Versuche, das Werk auf die Bühne zu bringen, an mehreren Opernhäusern scheiterten – einschließlich an der Hofoper Wien nach fast 80 Proben –, ermöglichte die bedingungslose Unterstützung durch Ludwig II. in München schließlich das Projekt. Der Mythos um die Unaufführbarkeit dieser Oper wurde dennoch fortgeschrieben, nachdem der Uraufführungs-Tristan Ludwig Schnorr von Carolsfeld nur wenige Wochen nach den ersten Vorstellungen im Alter von 29 Jahren verstarb. Auch die beiden Dirigenten Felix Mottl und Josef Keilberth erlitten während Tristan-Dirigate in München Zusammenbrüche, die zum Tod beider führten. Bis heute ist Tristan und Isolde ein Wagnis für jedes Theater – wegen der immensen musikalischen Anforderungen an die Mitwirkenden (vor allem an die Titelpartien), aber auch wegen der äußeren Handlungsarmut bei dafür umso existenzielleren Themen, die in der Oper verhandelt werden. Die Todessehnsucht der beiden Liebenden durchzieht sämtliche drei Aufzüge, bis der ambivalente harmonische Verlauf der Musik mit Isoldes Verklärung am Ende aufgelöst wird. Der „Tristan-Akkord“, mit dem das musikalische Vorspiel einsetzt, avancierte in der Musikgeschichte zur klanglichen Chiffre für eine moderne Klangsprache, die in der Atonalität des 20. Jahrhunderts gipfeln sollte.



Bildnachweis: Joseph Albert: Ludwig und Malwine Schnorr von Carolsfeld als „Tristan und Isolde“ der Münchner Uraufführung, 1865, München, Staatliche Verwaltung der Schlösser. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Joseph_Albert_-_Ludwig_und_Malwine_Schnorr_von_Carolsfeld_-_Tristan_und_Isolde,_1865e.jpg#/media/Datei:Joseph_Albert_-_Ludwig_und_Malwine_Schnorr_von_Carolsfeld_-_Tristan_und_Isolde,_1865e.jpg

Meet the Musicians
Frank Bloedhorn, Trompete

Der Trompeter Frank Bloedhorn stellt sich vor und erzählt von der Asien-Tournee 2017.

Zeitzeugnisse
KINDERSCHREIBEN ANS ORCHESTER 3
jugend@staatsoper.de.
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der 
Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters 
München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

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MUSIKALISCHE AKADEMIE – DACAPO


DACAPO ist das Musikvermittlungsprojekt der Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters e. V. Es wurde von Musiker:innen des Orchesters für eine 3. und eine 4. Klasse an Grundschulen im Münchner Umkreis entwickelt. Innerhalb weniger Wochen besuchen Musiker:innen die ausgewählten Klassen der Schule. In Workshops stellen sie ihre Instrumente und ihren Beruf vor. Den Abschluss bildet nach Möglichkeit ein Konzert für alle Schüler:innen in der Schule. DACAPO verbindet damit die Begegnung mit KünstlerInnen sowie das Kennenlernen und Ausprobieren von Orchesterinstrumenten in den Workshops mit dem Erleben einer Konzertsituation.

Die Bewerbung für das Projekt DACAPO erfolgt über das Schulprogramm der Bayerischen Staatsoper an jugend@staatsoper.de.
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der 
Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters 
München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

Meet the Musicians
Heike Steinbrecher, Oboe

Wenn Heike Steinbrecher nicht gerade Musik macht, beschäftigt sie sich mit ihrem jungen Hund und genießt die gemeinsamen Spaziergänge durch Wald und Natur. Sie würde gerne in Nord-Griechenland leben und sich die dortige Sprache aneignen, um Land und Leute noch besser kennenlernen zu können.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Zeitzeugnisse
Carl Maria von Weber: Abu Hassan
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22630453

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Auch vom Pionier der deutschsprachigen Oper Carl Maria von Weber, dessen Freischütz sich bis heute besonderer Beliebtheit erfreut, wurde in München eine Oper uraufgeführt. Das Libretto für das Singspiel in einem Akt Abu Hassan stammt von Franz Karl Hiemer und geht auf eine Geschichte aus Tausendundeine Nacht zurück. Weber war Privatsekretär des verschuldeten und als korrupt geltenden württembergischen Herzogs Ludwig, als er zusammen mit dem Stuttgarter Theaterdichter Hiemer die Bearbeitung einer Schuldengeschichte plante. Die Premiere erfolgte allerdings erst während Webers Aufenthalt in München, genauer: am 4. Juni 1811 ging die erste Vorstellung der Oper am damaligen Münchner Hoftheater über die Bühne. In den Folgejahren erfreute sich das Werk großer Beliebtheit und fand unter anderem auf die Bühnen von Stuttgart, Frankfurt am Main, Wien, Berlin, Dresden, Prag, Kopenhagen und London. Als die gängige Kombination aus kürzeren Schauspielen mit Operneinaktern jedoch langsam verschwand, wurden auch die Aufführungen von Abu Hassan immer spärlicher. Dennoch gab es im 20. Jahrhundert Einstudierungen beispielsweise durch Bruno Walter in Berlin, Felix Mottl in München sowie durch Richard Strauss in Wien.



Bildnachweis: Von Caroline Bardua – 1. umnofil.ru2. GalleriX, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22630453

Meet the Musicians
Moritz Winker, Fagott (Solo)

Moritz Winker wäre Pilot geworden, wenn er einen anderen Karriereweg eingeschlagen hätte. Nun ist sein Lieblingsplatz in der Oper außerhalb des Orchestergrabens beim Inspizienten: „Was die jeden Abend leisten, ist einfach genial!“. Der Film, der ihn immer wieder lauthals zum Lachen bringt ist Willkommen bei den Sch’tis.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Ensembles
Munich Opera Horns

„Die Horngruppe ist für mich ein Grundpfeiler, vielleicht sogar das Herzstück des Bayerischen Staatsorchesters.“ (Kirill Petrenko)

Die zehn Musikerinnen und Musiker der Horngruppe des Bayerischen Staatsorchesters nennen sich als eigenständiges Ensemble Munich Opera Horns. Schon ihr Klangspektrum verortet die Stimmgruppe als Mittelpunkt im Orchester. Ein Klang, der weniger grell ist als die höheren Blechbläser und weniger massiv als die Tuben. Ein Klang, der wie ein Kitt funktioniert, in der Mitte warm in alle Richtungen ausstrahlend. Ein Klang, der aber auch kernig zupacken kann, der ein Drama erzeugen kann, wenn es denn verlangt ist. Der die Oberfläche des Orchesterklangs von innen aufbrechen kann und dann schließlich alle wieder zusammenführt.

Von diesem Mittelpunkt aus agieren die Munich Opera Horns auch als Ensemble. 2007 haben sie sich gegründet, die Besetzung wechselte mit den jeweiligen Mitgliedern der Stimmgruppe, das Ziel bleibt bis in die aktuelle Besetzung gleich: Johannes Dengler, Pascal Deuber, Franz Draxinger, Milena Viotti, Éva Fröschl, Wolfram Sirotek, Maximilian Hochwimmer, Christian Loferer, Stefan Böhning und Casey Rippon beleben die Tradition ihres Instruments. Und entwickeln jenseits der Opern-Routine neue, gleichberechtigte Formen im Spiel. Können hier ihre starke und ganz individuelle Spielkultur als Kammermusikerinnen und -musiker leben.

Auf vier Tonträgern ist die Gruppe mittlerweile zu hören. Ihr Debütalbum „Fan Faire“ gab diesen Weg 2013 exemplarisch vor: Arrangements klassischer Stücke für ein Hornensemble trafen auf Werke aus der Operntradition und der Moderne. Dazu: Eine Auftragskomposition von Miroslav Srnka, der mit „Fan Faire“ den einzigartigen Klang der Gruppe in ein Stück Musik goss.

 

„Mit zu den schönsten und denkwürdigsten Erlebnissen in meiner Dirigentenlaufbahn gehört die Begegnung mit dem Hörnerklang aus dem Bayerischen Staatsorchester. Diese Sicherheit in der Intonation, diese Sauberkeit und Klarheit in den Harmonien, diese Homogenität der Schwingungen, dieses weitgespannte Artikulationsspektrum, diese Kraft, dieses Geheimnisvolle, dieser verwunschene Zauber!“ (Kent Nagano)

 

Im Jubiläumsjahr des Bayerischen Staatsorchesters geht das Ensemble noch einen Schritt weiter. Während das Orchester sein 500-jähriges Bestehen feiert und die Horntradition in diesem Orchester immerhin auch schon bis 1706 zurückreicht, als die ersten Hornisten von Kurfürst Max Emanuel III. fest an der Bayerischen Hofkapelle angestellt wurden, blicken die Munich Opera Horns als Ensemble nun auf eine eigene, 15 Jahre dauernde Tradition zurück. Und der begegnen die Musikerinnen und Musiker, in dem sie sich einem Repertoire widmen, das sich aus der Geschichte des eigenen Instruments speist.

Ein Orchesterinstrument war das Horn lange nicht. Sondern am Anfang als Alphorn erst einmal eines, das in seiner Bauart und in seinem Klang tief mit der Landschaft und seiner Funktion in dieser Landschaft verwurzelt war. Wenn die Munich Opera Horns nun solche traditionellen Klänge, fern der Theater- und Orchesterwelt, mit aufnehmen, führen sie ihre Hörerinnen und Hörer zu den Wurzeln dieses so besonderen Orchesterinstruments. Und mit der aktuellen Auftragskomposition, dem den Munich Opera Horns gewidmeten Voyager 2 von Konstantia Gourzi, blickt die Musik von der Gegenwart in eine mögliche Zukunft. Außerdem hat die Gruppe mit dem ensembleeigenen Arrangeur Pascal Deuber, seit 2019 Solo-Hornist im Staatsorchester, jemanden, der ihr gewitzte und klangschöne Arrangements, etwa von Richard Strauss’ Hornkonzert Nr. 2 oder dessen Daphne für Horn-Oktett, auf den klanglichen Leib schneidert. Die Tradition dieses Instruments wird hier auf vielen Ebenen gelebt. Auf ganz ursprünglichem wie dem Alphorn. Auf der klassischen, auf der neu komponierten oder neu arrangierten. Das stärkt. Denn die Tradition ist immer dann besonders eindrücklich, wenn sie auch anderes kennt als sich selbst. Dann wird sie exzellent. Erst dann wird sie gegenwärtig.
Rita Argauer

„Während der acht Jahre, die ich als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper tätig war, habe ich die wunderbare Horngruppe des Bayerischen Staatsorchesters immer wieder bewundert.“ (Zubin Mehta)

Meet the Musicians
Anna-Maija Hirvonen, 2. Violine

Anna-Maija Hirvonen beschäftigt sich in ihrer Freizeit mit Themen rund um Philosophie, Psychologie, Mystik und Spiritualität. Urlaub macht sie besonders gerne im peruanischen Amazonasgebiet. Dort durfte sie schon viele Entdeckungen bezüglich der größten Fragen des Menschseins machen.


Bildnachweis: Wilfried Hösl

Ensembles
Das Praetorius-Quartett

Das Praetorius-Quartett wurde 2012 von Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters gegründet. Seither erkunden David Schultheiß, Guido Gärtner sowie Adrian Mustea und Yves Savary neben den großen Opernkompositionen im Graben und den symphonischen Werken auf dem Podium des Münchner Nationaltheaters auch das Quartettrepertoire mit großem Erfolg: „Die Musiker bringen die Stimmen zu makelloser Balance und spielen mit höchstem Risiko“ (Michael Stallknecht, SZ).

Eine intensive Konzerttätigkeit, Rundfunkaufnahmen und Engagements bei internationalen Musikfestivals, wie dem Carinthischen Sommer, den Münchner Opernfestspielen und dem Bologna Festival, dokumentieren das hohe künstlerische Niveau des Praetorius-Quartetts.

Meet the Musicians
AIDA-TROMPETE

Frank Bloedhorn, Trompeter des Bayerischen Staatsorchesters, über die Aida-Trompeten, die in unserer Neuinszenierung Aida zum Einsatz kommen. Hier erfahrt ihr warum dieses Instrument eine so besondere und lange Geschichte aufweist.

Zeitzeugnisse
Kinderschreiben ans Orchester 1
jugend@staatsoper.de.
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der 
Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters 
München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

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MUSIKALISCHE AKADEMIE – DACAPO



DACAPO ist das Musikvermittlungsprojekt der Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters e. V. Es wurde von Musiker:innen des Orchesters für eine 3. und eine 4. Klasse an Grundschulen im Münchner Umkreis entwickelt. Innerhalb weniger Wochen besuchen Musiker:innen die ausgewählten Klassen der Schule. In Workshops stellen sie ihre Instrumente und ihren Beruf vor. Den Abschluss bildet nach Möglichkeit ein Konzert für alle Schüler:innen in der Schule. DACAPO verbindet damit die Begegnung mit KünstlerInnen sowie das Kennenlernen und Ausprobieren von Orchesterinstrumenten in den Workshops mit dem Erleben einer Konzertsituation.

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Meet the Musicians
Verena Kurz, 2. Violine

Verena Kurz geht in ihrer Freizeit gerne Laufen oder fährt mit dem Rennrad Richtung Berge. Das Beste an ihrem Beruf ist für Verena Kurz alles live zu erleben. Die Abwechslung und Spontanität am Abend und die unbändigen Emotionen auf der Bühne und im Graben machen ihr einfach Spaß.


Bildnachweis: Wilfried Hösl

Zeitzeugnisse
Hans Werner Henze: Elegie für junge Liebende

Hans Werner Henzes Oper in drei Akten Elegie für junge Liebende wurde am 20. Mai 1961 im Schlosstheater Schwetzingen durch das Ensemble der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt. Die Oper entstand als Auftragswerk des Süddeutschen Rundfunks für die Schwetzinger Festspiele, wobei sich Henze mit der Vorstellung „von einer psychologisch sehr nuancierten Kammeroper“ an die Librettisten Wystan Hugh Auden und Chester Simon Kallman wandte. Eine deutsche Übersetzung des Librettos wurde von Ludwig Landgraf unter Mitarbeit von Werner Schachteli und dem Komponisten erstellt. Die Handlung ist in den österreichischen Alpen 1910, genauer im Berggasthaus „Schwarzer Adler“, angesiedelt. Im Zentrum stehen die beiden jungen Liebenden Toni Reischmann und Elisabeth Zimmer, deren gemeinsamer tragischer Tod in einem Schneesturm dem eifersüchtigen Dichter Gregor Mittenhofer als Material für sein Gedicht „Elegie für junge Liebende“ dient. Die Musik ist ebenso von einem transparenten und differenzierten Klangbild wie von Reminiszenzen an die italienische Oper und Sprechgesang Schönberg’scher Prägung bestimmt. Die Uraufführung mit Dietrich Fischer-Dieskau als Mittenhofer und Heinrich Bender als Dirigenten in der Ausstattung von Helmut Jürgens wurde als Henzes „Durchbruch zu einer eigenen musikalischen Sprache“ gerühmt.


Bildnachweis: Archiv Bayerische Staatsoper

Meet the Musicians
Markus Kern, 2. Violine

Markus Kern fährt in seiner Freizeit gern Boot, und seine Lieblingsmusikerin ist Jessy Norman. Wenn er nicht Musiker geworden wäre, würde Markus Kern heute bei der Kriminalpolizei arbeiten.


Bildnachweis: Wilfried Hösl

Zeitzeugnisse
Thomas Mann an Hans Pfitzner

München den 19. V. 17.
Poschingerstr. 1.


Verehrter Herr Professor:

Gestern Abend beendete ich die Lektüre Ihres „Palestrina“ und danke Ihnen von Herzen, daß Sie mir den Vorzug gewährten, das Buch vor der Aufführung kennen zu lernen, – der Aufführung, der ich nun mit ganz anderer Freude und feierlicher Spannung entgegensehe, als vordem. Sie wird ja eine Apotheose der Musik selbst, nichts Geringeres, bedeuten, – schon die Dichtung ist das, und zugleich ist sie, wie Nietzsche über den Parsifal-Text schrieb, „eine höchste Herausforderung der Musik“, eine höchste Herausforderung aber auch an die eigene Meisterschaft. Welches kühne, ja überschwengliche Bewußtsein Ihres Könnens muß in Ihnen lebendig gewesen sein, als Sie sich diesen „Text“ dichteten! Man kann nicht höher greifen, als mit ihm, aber, merkwürdig, zugleich ist er es, der mir die zweifellose Zuversicht einflößt, daß wir am 12. Juni den Kranz in Ihrer Hand sehen werden.

Verzeihen Sie, daß ich von Zuversicht rede, wo ich von Dankbarkeit für schon Empfangenes reden sollte. Aber ein szenisch-sprachlicher Plan wie dieser ist ja nichts Vollkommenes, nichts, was man anschauen dürfte, wie man selbstgenügsame Sprachgebilde anzuschauen gewohnt ist. Von einem solchen Standpunkt aus gesehen finden sich unleugbar Härten, Cruditäten, scheinbare Dilettantismen darin, die aber im Hinblick auf die Musik höchst wahrscheinlich ihre Rechtfertigung in sich selber tragen, philosophische Trockenheiten, die dichterisch nicht „aufgenommen“ sind, wie „Einzelexistenz“ u. dergl. m. . Das Bezeichnende aber ist, daß das Sprachliche immer nur an solchen Stellen unzulänglich wirkt, wo man versucht ist, es absolut, als direktes dichterisches Mittel zu nehmen, – niemals dort, wo die Worte nicht sowohl für die Musik geschrieben, als vielmehr aus der Musik geboren und eigentlich selbst schon Musik sind, wie in der herrlichen sechsten Szene des ersten Aktes, – diese glorreiche Seite 33 des Textes, die wenigstens ich nicht ohne ein schwellendes Gefühl musikalischen Glückes zu lesen vermag.

Sie vermieden den Namen des Drama’s auf dem Titelblatt, und wirklich kann von einer Handlung im gewöhnlichen Sinn, von Verwicklung, Spannung, Lösung oder Katastrophe ja nicht die Rede sein. Als Gebilde musikalischen Ursprungs und musikalischer Bestimmung wirkt die Dichtung trotzdem höchst dramatisch: die bunte und groteske Realität des II. Aufzuges steht prachtvoll zwischen der seraphischen Metaphysik des I. und der hohen Milde des Ausganges. Und wie kommt es, daß der Held, ohne daß er sich in einer eigentlich dramatischen Handlung zu bewähren hätte, dennoch so vollkommen tragisch wirkt? Das ist die Wirkung unmittelbarster Lyrik.

Geistig sind Sie ganz in dem Werk enthalten, mit Ihrem hohen Konservativismus, Ihrer Kunstfrömmigkeit, Ihrer echtbürtigen Deutschheit. Walter sprach mir mit ehrlichstem Respekt von der reifen Meisterschaft, die Sie in dem musikalischen „Teil“ des Werkes entfaltet haben, und die nur bei den höchsten musikalischen Würdenträgern der Vorzeit ihresgleichen habe. Ich glaube es ihm aufs Wort; denn eben diese Meisterschaft liegt als selbstverständliche Forderung in der Dichtung beschlossen … Übrigens sehe ich recht wohl die Fäden, die von diesem Werk zu Ihrer Streitschrift gegen jene italienischen Albernheiten laufen. „Weil doch aus großer Meister Zeit das wohlerfundne Alte – etc.“

Für heute nichts weiter – als nochmals meinen Dank. Brauchen Sie das Buch? Oder geht es an, daß ich es noch etwas behalte? Ferner: würden Sie, bei dem schönen Wetter, das der Entfernung ihren Stachel nimmt, meiner Frau und mir einmal einen Nachmittag oder Abend hier draußen schenken? Seit alle Dinge, die früher höchstens „interessant“ waren, brennend geworden sind, ist, finde ich, das Austauschbedürfnis sehr gewachsen.

Ihr ergebener
Thomas Mann


Bild- und Textnachweis: ÖNB, Musiksammlung F68.Pfitzner.2449/1. Mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer Verlags, Frankfurt am Main.

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DACAPO ist das Musikvermittlungsprojekt der Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters e. V. Es wurde von Musiker:innen des Orchesters für eine 3. und eine 4. Klasse an Grundschulen im Münchner Umkreis entwickelt. Innerhalb weniger Wochen besuchen Musiker:innen die ausgewählten Klassen der Schule. In Workshops stellen sie ihre Instrumente und ihren Beruf vor. Den Abschluss bildet nach Möglichkeit ein Konzert für alle Schüler:innen in der Schule. DACAPO verbindet damit die Begegnung mit KünstlerInnen sowie das Kennenlernen und Ausprobieren von Orchesterinstrumenten in den Workshops mit dem Erleben einer Konzertsituation.

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Meet the Musicians
Bassklarinette

Martina Beck-Stegemann, Klarinettistin des Bayerischen Staatsorchesters, erzählt über die Bassklarinette in A. Sie wurde vor ca. 170 Jahren von Herrn Johann Simon Stengel, Klarinettenbauer aus Bayreuth, gebaut und könnte zur Uraufführung von Tristan und Isolde im Nationaltheater München gespielt worden sein. Es handelt sich um eine Leihgabe der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf.

Meet the Musicians
Holztrompete

Andreas Öttl, Solotrompeter des Bayerischen Staatsorchesters und Martin Lechner, Instrumentenbauer aus Bischofshofen, zeigen in diesem Video die Holztrompete, welche 1890 exklusiv für die Oper Tristan und Isolde entwickelt wurde.

Meet the Musicians
Anja Fabricius, Violoncello

Das schönste an ihrem Beruf ist für Anja Fabricius die Tatsache, dass sie gestalten darf, und ein besonderer Konzertmoment war für sie das letzte Akademiekonzert mit Zubin Mehta. Alles daran war dringend. Anja Fabricius’ Buchtipp ist Deutschstunde von Siegfried Lenz. Ihre Kindheitsheldin entstammt ebenfalls einem Buch: Momo.



Bildnachweis: Wilfried Hösl


Zeitzeugnisse
Erich Wolfgang Korngold: Der Ring des Polykrates / Violanta
https://www.loc.gov/item/2005689510/


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Die Uraufführung von Erich Wolfgang Korngolds zwei Einaktern Der Ring des Polykrates und Violanta fand am 28. März 1916 im Münchner Hoftheater statt. Der Komponist war zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt und war zuvor bereits als 13-Jähriger mit der Uraufführung seiner Ballettpantomime Der Schneemann an der Wiener Hofoper als Wunderkind in Erscheinung getreten. Fertiggestellt hatte Korngold seine heitere Oper Der Ring des Polykrates bereits 1914, woraufhin unmittelbar die Komposition der tragischen Oper Violanta folgte. 1920 folgte schließlich der sensationelle Erfolg von Korngolds Oper Die tote Stadt, die an der Bayerischen Staatsoper zuletzt 2019 unter der Musikalischen Leitung Kirill Petrenkos in einer Inszenierung von Simon Stone und mit Jonas Kaufmann und Marlis Petersen in den Hauptrollen für Furore sorgte. Dokumentiert wurde dieses Spektakel als DVD und Blu-ray im hauseigenen Label Bayerische Staatsoper Recordings. Korngold wurde 1934 von Max Reinhardt nach Hollywood geholt, wo der Komponist die Musik für 19 Filme lieferte und damit die Filmmusik nachhaltig beeinflusste.


Bildnachweis: George Grantham Bain Collection (Library of Congress) https://www.loc.gov/item/2005689510/


 

Meet the Musicians
Benedikt Don Strohmeier, Violoncello (Stv. Solo)

Benedikt Don Strohmeier macht am liebsten dort Urlaub, wo es Wasser, Wind und bestenfalls noch Wellen gibt, um gut Kitesurfen zu können. Er wusste schon sehr früh im Kindesalter, dass er Musiker werden möchte, musste sich jedoch irgendwann entscheiden, ob es das Cello oder das Klavier werden soll. Damals machte er auch mal Straßenmusik, wie beispielsweise am Finaltag der Fußball-WM 2002. Er setze sich mit seiner Schwester und Freunden in die Altstadt in Regensburg und spielte den zweiten Satz aus Haydns Kaiserquartett in Dauerschleife. Nach circa eineinhalb Stunden hatten sie genug Geld beisammen, um sich einen schönen Nachmittag und Abend zu machen.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


 

Meet the Musicians
So-Young Kim, Violine (Vorspieler)
Schau das ganze Video hier. 

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Die Erste Geigerin So-Young Kim stellt sich vor und erzählt von der Asien-Tournee 2017.

Schau das ganze Video hier. 

Meet the Musicians
Rupert Buchner, Cello
Schau das ganze Video hier. 

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Der Cellist Rupert Buchner stellt sich vor und erzählt von der Asien-Tournee 2017.

Schau das ganze Video hier. 

Meet the Musicians
Gaël Gandino, Harfe
Schau hier das ganze Video. 

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Die Harfenistin Gaël Gandino stellt sich vor und erzählt von der Asien-Tournee 2017.

Schau hier das ganze Video. 

Meet the Musicians
Thomas März, Schlagzeug
Schau hier das Video. 

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Der Schlagzeuger Thomas März stellt sich vor und berichtet von der Asien-Tournee 2017.

Schau hier das Video. 

Meet the Musicians
Wiebke Heidemeier und Clemens Gordon, Viola
Schau hier das Video. 

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In diesem Video stellen sich die Bratschistin Wiebke Heidemeier und der Bratschist Clemens Gordon vor und sprechen über die Asien-Tournee 2017.

Schau hier das Video. 

Meet the Musicians
Milena Viotti, Horn
Schau hier das ganze Video. 

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Die Hornistin Milena Viotti stellt sich selbst vor und redet über die Asien-Tournee 2017. 

Schau hier das ganze Video. 

Zeitzeugnisse
Edvard Grieg an Hermann Levi
https://mitt.bergenbibliotek.no/cgi-bin/websok-grieg?tnr=379743


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Leipzig
30ster Januar 1894.
Hotel Hauffe.

 

Hochgeehrter Herr Generaldirektor!

Nach Ihrem so liebenswürdigen Briefe, für welchen ich herzlich danke, habe ich sogleich den Kaimschen Antrag abgelehnt. Ich freue mich sehr, dass sich die Verhältnisse so gestalten, dass es mir vergönnt wird, unter Ihren Auspicien in München zum ersten Male aufzutreten. Ich ziehe den 9ten März vor in der Hoffnung dass Sie zu dieser Zeit anwesend sind. – Wenn Sie nur nicht über meine künstlerischen [1v] Bedingungen den Kopf schütteln werden! Erstens verlange ich nämlich den ganzen Abend für mich und dann will ich um Alles in der Welt nicht Klavier spielen! Das Programm konnte[!] folgendermassen sein:

1.) Drei Orchesterstücke aus „Sigurd Jorsalfar“, Schauspiel von Björnson (neu.) a) Vorspiel (in der Königshalle) b) Intermezzo (Borghilds Traum) c) Huldigungsmarsch.
2.) Klavierconcert.
3.) 2 elegische Melodien für Streichorchester
4.) Bergliot, Gedicht von Björnson (aus der norwegischen Sage) Declamation mit Orchester.
5.) 1ste Orchestersuite aus „Per Gynt“, dramatisches Gedicht von Ibsen

[2r] Sämtliche Werke sind bei Peters in Leipzig erschienen.

Was das erste Stück des Programms betrifft – es ist soeben erschienen und ich dirigire es übermorgen zum 1sten Mal im Gewandhaus – hat mir der Verleger versprochen, das Notenmaterial, sonstigen Bestellungen aus München gegenüber, zurückzuhalten.

Für das Klavierconcert musste nun allerdings eine geeignete Kraft hinzugezogen werden, z. B. (entweder Mad. Carreno oder) Prof. Arthur de Greef aus Brüssel, der ein ausgezeichneter Interpret des Werkes ist. Für das Melodrama, welches ich nur ungern vermissen möchte, habe ich gehofft, durch Ihre gütige Vermittlung Clara Ziegler zu gewinnen. Das Gedicht ist grossartig schön [2v] und wie für sie geschrieben. Nur weiss ich nicht ob sie einigermassen musikalisch ist. Sollte das Melodrama nicht durchzuführen sein, würde ich natürlich auf Ersatz bedacht sein, z. B. Lieder von Eugen Gura, was sich vielleicht ermöglichen liesse.

Die Honorarfrage spielt keine grosse Rolle. Jedenfalls würde ich Ihnen dankbar sein [gestrichen: Sollte das Budget durch Solistenhonorare etwa erschöpft sein, bin ich auch ohne Honorar zufrieden. Wenn nicht, erlaube ich mir] diese Frage ganz und gar Ihnen zu[!] überlassen [über der Zeile:] zu dürfen.

Schliesslich bitte ich Sie, dem Hofopernorchester meinen aufrichtigen Dank für ihre wohlwollenden Gefühle mir gegenüber, freundlichst übermitteln zu wollen und verbleibe mit bestem Gruß

Ihr verehrungsvoll ergebener Edvard Grieg


Bildnachweis: Bergen Public Library, The Grieg Archives. https://mitt.bergenbibliotek.no/cgi-bin/websok-grieg?tnr=379743


 

Zeitzeugnisse
Frauen im Orchester
https://www.kulturrat.de/themen/frauen-in-kultur-medien/beitraege-publikationen/geschlechtergerechtigkeit-in-berufsorchestern/

Mehr über Leonore Buff: https://www.sophie-drinker-institut.de/buff-leonore


Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie


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Heute liegt die Frauenquote im Bayerischen Staatsorchester bei über einem Drittel. Das war nicht immer so: Auf dem Foto von 1911 ist in der ersten Reihe eine einzige Frau als Mitglied der Musikalischen Akademie zu sehen, nämlich die Harfenistin Leonore Kennerknecht-Buff. Sie war angeblich verwandt mit Charlotte Kestner (geboren Buff), die als historisches Vorbild der Lotte in Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werthers in die Literaturgeschichte einging. 1892 wurde Buff als Mitglied im Bayerischen Hoforchester, dem späteren Bayerischen Staatsorchester, aufgenommen. Andere Orchester brauchten für diesen Schritt deutlich länger: Während die Berliner Philharmoniker 1982 die erste Frau als Orchestermitglied aufnahmen, zogen die Wiener Philharmoniker erst 1997 nach.

Mehr zu Frauen in Orchestern: https://www.kulturrat.de/themen/frauen-in-kultur-medien/beitraege-publikationen/geschlechtergerechtigkeit-in-berufsorchestern/

Mehr über Leonore Buff: https://www.sophie-drinker-institut.de/buff-leonore


Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie


 

 

Zeitzeugnisse
Bierzeichen im Hofbräuhaus München
https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/db/biermarken/biermarken/aufsatz.php

Zum Hofbräuhaus in München: https://www.hofbraeuhaus.de/bierzeichen/


Bildnachweis: Wilfried Hösl


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Die Brauerei Staatliches Hofbräuhaus in München bewahrt die Tradition der Bierzeichen, auch Biermarken genannt: Seit dem 19. Jahrhundert dienten sie als Rechenhilfsmittel und waren lange Zeit Bestandteil fast jeder Brauerei; zuerst aus Messing, dann aus Aluminium, später aus Plastik, in den Nachkriegsjahren nach dem Zweiten Weltkrieg auch in Form von Papierscheinen. Jede Marke hat einen konkreten Gegenwert, zum Beispiel „1 Maß Hell oder Dunkel“ oder „Gut für 1 Liter Bier“. Im Hofbräuhaus am Platzl lassen sich Bierzeichen erwerben, die den Gegenwert einer Mass Bier behalten, auch wenn die Preise auf der Getränkekarte steigen. Jetzt gibt es vom Hofbräuhaus auch ein Bierzeichen zu Ehren des 500-jährigen Jubiläums des Bayerischen Staatsorchesters.

 

Wissenswertes über die Biermarke: https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/db/biermarken/biermarken/aufsatz.php

Zum Hofbräuhaus in München: https://www.hofbraeuhaus.de/bierzeichen/


Bildnachweis: Wilfried Hösl


 

 

Meet the Musicians
Porth-Pauke

Miriam Noa vom Stadtmuseum München sowie die beiden Solopauker des Bayerischen Staatsorchesters Pieter Roijen und Ernst-Wilhelm Hilgers zeigen ein Instrument, das bei Münchner Uraufführungen von Richard Wagners Opern zum Einsatz gekommen ist.

Meet the Musicians
Strohfiedel

In diesem Video informiert Claudio Estay über die Strohfiedel, ein besonderes Xylophon, das im Bayerischen Staatsorchester immer noch während Vorstellungen von Richard Strauss’ Salome zum Einsatz kommt.

 

Ensembles
Schumann-Quartett
www.schumann-quartett.de erhältlich sind.

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Aus Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters bestehend, brachte das Schumann-Quartett München im Gründungsjahr 1994 Béla Bartóks frühes Klavierquintett und Arnold Schönbergs 2. Streichquartett mit Sopran zur Aufführung. Seither folgten Einladungen zu Konzerttourneen und Festivals in Europa, Japan und den USA. Die enge Zusammenarbeit mit Sängern und Komponisten ermöglicht es dem Ensemble, neben dem weit gefächerten gängigen Quartett-Repertoire selten zu hörende Werke sowie Uraufführungen und experimentelle Stücke zur Aufführung zu bringen, die über die reine Tonsprache hinaus Video- und Sprachkunst vereinen. Die erste Geigerin Barbara Burgdorf ist Konzertmeisterin des Bayerischen Staatsorchesters. Traudi Pauer spielt hier seit 1996. Stephan Finkentey ist seit 1988 Stellvertretender Solobratscher, ein Jahr später kam Oliver Göske zum Bayerischen Staatsorchester. Zum Schumann-Jahr 2010 nahm das Quartett zwei Doppel-CDs auf, die im Handel oder über www.schumann-quartett.de erhältlich sind.

Zeitzeugnisse
Carlos Kleiber bittet um Material

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie


Meet the Musicians
Isolde Lehrmann, 2.Violine

Isolde Lehrmann fotografiert in ihrer Freizeit gerne Stillleben und Porträts.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


 

Zeitzeugnisse
Karneval am Münchner Hof
https://schloesserblog.bayern.de/lieblingsstuecke-unserer-autoren/das-schlitten-harmoniemusik-ensemble-spielt-auf-bemerkenswertes-zum-musikschlitten-im-marstallmuseum-schloss-nymphenburg


Bildnachweis: Ginzrot, Johann Christian: Die Wagen und Fahrwerke der verschiedenen Völker des Mittelalters und der Kutschenbau neuester Zeiten. 1. Standort: Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, 4 Kult 222 -3. https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11216423?page=545


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VERKLEIDUNG, TANZ, MUSIK UND SCHLITTENFAHRTEN

Thomas Herbst

Auch am Münchner Hof wurde der Fasching ausgiebig gefeiert. Zwar folgte der Hof im 17. und 18. Jahrhundert das ganze Jahr über einem eng getakteten Festkalender, im Karneval jedoch wurde dieser noch einmal intensiviert. Eine große Rolle spielte dabei die Verkleidung: mehr oder weniger unkenntlich gemacht konnte die Hofgesellschaft die sonst so strengen Regeln des Zeremoniells für ein paar Wochen etwas lockerer nehmen. Die Feste, die dabei gefeiert wurden, tragen so rätselhafte Namen wie „Königreich“, „Wirtschaft“ oder „Bauernhochzeit“ und bezogen ihren Reiz aus dem, was man als „Verkehrte Welt“ beschreiben könnte. Traditionell begann der Münchner Fasching am Dreikönigstag; an diesem Tag spielte man am Hof das „Königreich“: Bei einem üppigen Festmahl lief alles nach dem strengen spanischem Hofzeremoniell ab – allerdings mit vertauschten Rollen. Das Los entschied darüber, wer König war, wer Kämmerer, Hofmarschall oder Narr, auch die Damen wurde ihren Kavalieren zugelost, und so hatte sich beispielsweise 1761 der bayerische Kurfürst als „Hof-Fourier“ gemeinsam mit der sächsischen Prinzessin Maria Christina um die Unterbringung der Gäste zu kümmern, während die Kurfürstin Maria Anna die Rolle einer „Cammerdieners-Frau vom Cron-Prinz“ spielte. Auch „Wirtschaft“ und „Bauernhochzeit“ folgten diesem Schema, nur etwas freier – in der „Wirtschaft“ spielte die Hofgesellschaft den Besuch in einem „einfachen“ Gasthaus nach, die „Bauernhochzeit“ transferierte das ländliche Fest in höfisches Ambiente, natürlich mit einem Vielfachen an Luxus.

Als 1652 die 15-jährige Prinzessin Adelaide von Savoyen zu ihrem aus der Ferne angetrauten Ehemann Ferdinand Maria nach München kam, muss der Kulturschock enorm gewesen sein: Ihr Vormund war ihre streng religiöse Schwiegermutter, die tiefstes Bairisch sprach und tatkräftig zupacken konnte, wenn sie in Schleißheim eigenen Käse herstellte und sich um die Kühe kümmerte – und das nach dem eleganten Hofleben in Turin und in ihrer piemontesischen Heimat. In puncto Festkultur hatte der bayerische Hof aus Sicht der neuen Kurfürstin unbedingt noch Nachholbedarf. Über den altmodischen Fackeltanz während des Karnevals 1653 amüsiert sie sich in einem Brief an ihre Mutter, wie uns der italienische Historiker Carlo Merkel überliefert: „Stellen Sie sich vor, dass ich mit Trompeten und Trommeln getanzt habe und mit 6 Kavalieren, die die Fackeln vor mir her trugen. Und man hat rein gar nichts getan, man tat nicht als hinter dem schnellsten hinterherzurennen. Ich glaubte vor Lachen sterben zu müssen!“

Ein Jahr später scheint sie schon mehr Gefallen am Münchner Fasching gefunden zu haben, denn nun schrieb sie: „Abends macht man die Wirtschaft (sie schreibt das für französisch gewohnte Ohren gewiß monströse Wort „buird ciaft“), ich weiß nicht, wie ich es sagen soll: das ist das schönste Fest der Welt und wir tanzen bis 2 Uhr und alles wird sehr gut. Aber ich bin als Wirtin verkleidet – aber ein bißchen schicker …“

Neben dem Verkleiden spielte der Tanz eine zentrale Rolle: Im Gegensatz zum „ball en ceremonie“ am Hof, wo Bürgerliche wenn überhaupt nur als Zuschauer Zutritt hatten, und streng geregelt war, wer mit wem tanzt, durfte eine Redoute jeder besuchen, der maskiert war. Hier vermischten sich die Stände bis in die Morgenstunden bei Tanz und Kartenspiel. Seit 1718 gab es in München mit dem Redoutenhaus in der Prannergasse einen eigens für diese Veranstaltungen vorgesehenen Ort. Wie sie organisiert waren, beschreibt Julius Bernhard von Rohr in seiner Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft von 1733:

„§.9. Die Redouten-Sähle werden mit den schönsten silbernen oder crystallenen Cronen-Leuchtern und viel tausend weissen Wachs-Fackeln gezieret, welche denn durch die um und um befindlichen grossen Spiegel, silbernen Tische und ander Silberwerck ihren Schein verdoppeln, und alles erleuchten. In den Neben-Zimmern findet man mancherley Arten des Zeitvertreibs, an Bretspielen, Schachspielen, Biliard-Tafeln und andern Spielen.

§.10. Die Plätze, wo sich die hohe Landes-Herrschafft nebst Noblesse befinden, werden durch gewisse Schrancken, entweder durch einige Erhöhung von etlichen Staffeln oder auf andere Art abgesondert. Zu Ende der erhöheten Schrancken stehen bißweilen unter einem propren Baldachin einige Sammet-Stühle vor die Durchlauchtigsten Personen. Machmahl ist es einigen Fürstlichen Personen nicht gefällig in Masque zu erscheinen, und belieben unmasquirt hohe Zuschauer dabey abzugeben.

§.11. Man höret darbey zu Vergnügung der Ohren mancherley Concerte von Violinen, Waldhörnern, Hautbois und andern Instrumenten, welche stets Menuets, Teutsche, Englische, auch wohl Polnische und Ungarische Täntze aufstreichen. Bey den Krämern, die man hin und wieder auf dem Saale und in den andern Behältnissen antrifft, kan ein iedweder nach Gefallen Caffé, Thé, Chocolade, Limonade, Liqueurs, Rosolis, Confituren, Obst, Pasteten, Biscuite und dergleichen Genäsche bekommen. Uber dieses stehen in den Neben-Zimmern mancherley Tafeln mit delicaten Speisen besetzt, von denen die Cavaliers und Dames nach Gefallen etwas nehmen und zulangen können.“

Die Nacht wurde durchgetanzt und -gespielt, morgens ging man in die Messe und danach ins Bett, am folgenden Abend begann das Ganze erneut. Für Musiker gab es dabei viel zu tun: bei der Redoute und beim Ball spielten sie zum Tanz, sie gestalteten die Gottesdienste, bei den Gastmahlen erwartete der Kurfürst von den Hofmusikern ausgesuchte Tafelmusik, und dann war da noch das musikalische Hauptereignis des Karnevals: die neue Oper. Der Kurfürst bestellte im 18. Jahrhundert jedes Jahr bei seinem Kapellmeister oder später auch bei auswärtigen Komponisten eine neue Opera seria, so wurde 1781 im Fasching Mozarts Idomeneo uraufgeführt. Max III. Emanuel z. B. kümmerte sich zusammen mit Kurfürstin Kunigunde sogar um das Engagement der Gesangssolisten und überwachte persönlich die Proben. Sein Enkel Max III. Joseph beschäftigte sich auch praktisch mit Musik, vom Besuch seines Onkels Clemens August, Kurfürst von Köln, und seines Verwandten Karl Theodor, Kurfürst von der Pfalz berichten die Münchner-Zeitungen vom 6. Februar 1755:

„Unter allen edlen und freyen Künsten verdienet onhnstreitig die Music den ersten Rang; dahero nicht zu bewundern, daß auch erhabene und Durchläuchtige Personen sich zu diesem Werck widmen. Am verwichenen Dienstag [4. Februar 1755] war es, da die Durchläuchtigste Churfürsten von Cölln, Pfalz und Bayern, in der auf hiesigem grossen Redouten-Saal masquirten Academie Sich eingefunden, und in Gegenwart des ganzen Hofes, Adels, und mehr dann tausend anderer Personen von Distinction, und andern Geschlechts, Sich öffentlich hören liessen, welchen andere Herren Cavaliers accompagnirt haben. Se. Churfürstl. Durchl. von Cölln und unser Gnädigster Landes-Herr, haben auf der Gampa, Se. Durchl. der Churfürst von der Pfalz aber auf dem Bassl [Violoncello] so kunstreich und virtuos gespielet, daß die größte Music-Verständige und Virtuosen selbst darob haben erstaunen müssen.“

Dieselbe Zeitung berichtet ein Jahr später über eine gesamte Karnevalswoche:

„Die heurigen Carnevals-Festivitäten sind nunmehro bey hiesigem Churfürstlichen Hofe folgender massen reguliret: Am Sonntag, Redoute im Redouten-Hause; Montag, Opera im neuen Opern-hause [Cuvilliés-Theater], Dienstag, masquirte Academie im Redouten-Hause; Mitwoch, Redoute eben daselbst; Donnerstag Französische Comödie im neuen Opern-Hause, Freytag, Academie bey Hofe ohne Masquen, den Samstag aber hat sich der Hof zu den das ganze Jahr durch gewidmeten besondern Andachten vorbehalten. […]

Am Sonntag [29.02.1756] Vormittags erhoben Sich Ihro Churfürstl. Durchl. Durchl. unsere Gnädigste Landes-Herrschaft, nach der St. Michaelis-Kirche der Herren PP. Jesuiten, und wohneten unter dem 40. stündigen Gebett dem Hoch-Amt devotest bey; Nachmittags ward die schöne Opera Dido Abbandonata [von Andrea Bernasconi], in dem neuen Opern-Hause abermals wiederholet; Abends geruheten Höchst-Dieselben mit sämmtlichen Durchläuchtigsten Herrschaften sich in die Redoute zu verfügen, allwo die Anzahl derer Masquen ausserordentlich groß war. Gestern [Montag 01.03.1756] war Französische Comödie, und darauf abermals Redoute. Heut [Dienstag 02.03.1756] Nachmittags belieben Höchst-Ihro Churfürstl. Durchläuchtigkeiten in die St. Michaelis-Kirche Soc. Jesu bey dem Beschluss des 40. stündigen Gebetts wieder offentlich zu erscheinen, wobey sich auch die Churfürstl. Herren Ministers, Cammer-Herren und Räthe einfinden, und mit einer Proceßion, unter welcher das Hochwürdigste Gut von den höchsten Gnädigsten Herrschaften andächtigst begleitet wird, geendiget; Abends geschiehet die letze Wiederholung der obbelobten Opera, worauf nochmals Redoute erfolget, und damit die heurige Carnevals-Zeit beschlossen wird [mit dem Aschermittwoch am 03.03.1756].“

Mit dem Aschermittwoch begann die Fastenzeit, während der keine Lustbarkeiten stattfinden durften – Musik wurde allerdings trotzdem und vielleicht nicht weniger gespielt. Geistliche und andere Konzerte fanden jetzt ihre Zuhörer. Diese Tradition setzte sich im 19. Jahrhundert fort, wenn nach den ausgelassenen Maskierten Bällen im Odeon die Konzerte der Musikalischen Akademie die Fastenzeit ausfüllten. Die Ordinari Zeitungen berichten 1729 über eine weitere beliebte Faschingsattraktion des Hofes:

„Gestern Nachmittag haben sich Ihre Churfürstl. Durchl. unser gnädigister Herr mit einer prächtigen Schlittenfahrt divertirt / und beschahe der Außzug von Hof / wo vorauß in ein zugericht mit rothem Tuch überzognen grossen Schlitten die Churfürstl. Trompeter und Paucker fuhren / hernoch kame allein gefahren der Churfürstl. Obriste Stallmaister Ihro Excell. Herr Graf von Preising etc. Deme folgten Ihre Churfürstl. Durchl. unser gnädigster Herr / Ihro Durchl. die Churfürstin / und so dann Ihre Hochfürstl. Durchl. der Herzog Ferdinand / dero Durchleuchtigste Frau Gemahlin führend / beyde in prächtigisten Renn-Schlitten mit deren Edel-Knaben zu Pferde umbgeben / darauff folgten in 20. Schlitten die vornehmste Ministri und Cavaliers die Hof- und Stadt-Damen führend alle in schönster Galla / die Damen aber in Romanischer Kleidung auffs prächtigiste auffgebutzet / die Schlittenfahrt schliesset wider ein grosser mit grienen Tuch überzogener Schlitten worinnen sich die übrige Churfürstl. Trompeter und Paucker befanden. Dise prächtige Schlittenfahrt geschahe durch die vornembste Gassen der Stadt / und als selbe bey dem Gregorianischen Collegio ankame / wurde von denen daselbstigen Studenten ein schöner Concert von allerhand Musicalischen Instrumenten denen Durchleuchtigsten und hochen Schlitten-Fahrern zu schuldigisten Ehren gemacht. Und als man wider nacher Hof zuruck kommen ist allda Appartement / darauff offene Taffel gehalten worden / wornach sich alles auff die Redoute begeben.“

Schlittenfahrten mit aufwendigen Kostümen und prunkvoll eingerichteten Schlitten waren besonders am Kaiserhof in Wien in Mode. Und auch in München waren sie beliebt, wie bereits im Fasching 1667 Kurfürstin Adelaide aus München ihrem Bruder berichtet: „Ich fahre fast alle Tage, auch nachts, mit dem Schlitten; und abends tanzt man.“

Im Marstall-Museum Nymphenburg sind noch heute einige der barocken sogenannten Renn-Schlitten zu sehen, in denen die aufwendigen Ausfahrten stattfanden. Wie lange sich diese Tradition am Münchner Hof erhalten hat, zeigt ein anderes Stück dieser Sammlung: ein Musik-Schlitten aus der Zeit Ludwigs I. Auf ihm eröffneten die Musiker ab 1827 die Schlittenparade des Hofes.

https://schloesserblog.bayern.de/lieblingsstuecke-unserer-autoren/das-schlitten-harmoniemusik-ensemble-spielt-auf-bemerkenswertes-zum-musikschlitten-im-marstallmuseum-schloss-nymphenburg


Bildnachweis: Ginzrot, Johann Christian: Die Wagen und Fahrwerke der verschiedenen Völker des Mittelalters und der Kutschenbau neuester Zeiten. 1. Standort: Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, 4 Kult 222 -3. https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11216423?page=545


 

 

Zeitzeugnisse
Die Tragödie des Teufels
https://www.youtube.com/watch?v=MylAsq5_dy0


Bildnachweis: Wilfried Hösl


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Am 22. Februar 2010 wurde Die Tragödie des Teufels des ungarischen Komponisten Peter Eötvös mit einem Libretto von Albert Ostermaier im Nationaltheater uraufgeführt. Eötvös selbst leitete das Bayerische Staatsorchester. Das ukrainische Künstlerpaar Ilya und Emilia Kabakov entwarfen die Bühne, und Balázs Kovalik führte Regie. Erfahren Sie mehr über das Werk und die damalige Inszenierung in einem Beitrag mit Eötvös, Kovalik, Ostermaier und dem Lucifer-Sänger der Uraufführung Georg Nigl.

https://www.youtube.com/watch?v=MylAsq5_dy0


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Zeitzeugnisse
Richard Strauss über die Musikalische Akademie

Die Konzerte der musikalischen Akademie
(in denen ich noch den alten Franz Lachner
eine seiner Suiten dirigieren sah) gehören
zu den schönsten Erinnerungen meiner Jugend.
Ein großes Ereigniß war für mich persönlich
im Jahre 1882 die Aufführung meiner ersten
Dmollsinfonie, die von Hermann Levi
in liebendwürdigster Weise im Odeon
aus der Taufe gehoben wurde. Ich wohnte
als 18jähriger Oberprimaner mehr träumend
als wachend auf einem „Stehplatz zwischen den
Säulen“ der vortrefflichen Aufführung bei.
Es war die schöne Zeit, da Aufführungen
Beethovenscher Sinfonien noch zu den
Ereignissen gehörten, denen der kultivierte Teil
meiner Vaterstadt schon Wochen vorher mit größter
Spannung entgegensah. In meinem Elternhause
warfen schwierige Hornsoli im[m]er lange ihre
Schatten voraus u. verdarben die Laune
meines Vaters.
Später hatte ich selbst die Freude, 2 Jahre
lang die Conzerte der musikalischen
Akademie zu leiten. Sie stehen noch
heute auf alter Ruhmeshöhe und
erfreuen sich unter Hans Knappertsbusch
einer besondern Blüte.
Mögen sie auch weiterhin die berufenen
Hüter kostbarer Kunstschätze bleiben.
Dr. Richard Strauss.


Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie


Zeitzeugnisse
Carlos Kleiber diskutiert das Konzertprogramm

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie


Zeitzeugnisse
Carl Orff: Der Mond

Carl Orffs Oper Der Mond wurde am 5. Februar 1939 an der Bayerischen Staatsoper unter der musikalischen Leitung von Clemens Krauss in einer Inszenierung von Rudolf Hartmann uraufgeführt. Das Libretto verfasste der Komponist selbst und übernahm dabei teilweise wörtliche Textpassagen aus dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm. In den drei Schauplätzen Himmel, Erde, Unterwelt und der Sicht eines kleinen Jungen darauf liegt Orffs Bezeichnung dieses „kleinen Welttheaters“ begründet, „das ein nachdenkliches Gleichnis von der Vergeblichkeit menschlichen Bemühens, die Weltordnung zu stören und gleichzeitig eine Parabel vom Geborgensein in eben dieser Weltordnung werden sollte“. Die Musik hat der Komponist selbst als seinen „Abschied von der Romantik“ bezeichnet. Kritiker zeigten sich begeistert, so zum Beispiel der Musikwissenschaftler Fred Hamel über die Uraufführung: „Da begegnet man also einer Schöpfung, wie man sie der Opernbühne seit langem gewünscht hat […] Großartig, wie Orff's Musik diese Kraft auch hier ganz aus den elementaren Mitteln der Rhythmik und der Liedform gewinnt […] Bei dieser Ökonomie der Mittel aber ist Orff's melodische Erfindung so stark, seine rhythmische Phantasie so unerschöpflich, daß sie schier eine Überfülle wechselnder Eindrücke von bildhafter Kraft beschwören.“


Bildnachweis: Hanns Holdt


Meet the Musicians
David Schultheiß, 1. Violine (1. Konzertmeister)

Unter seinen Kinderheitsheld:innen gab es sportliche Helden wie Karl Allgöwer (seine direkt verwandelten Freistoßtore – der Hammer!), Lothar Matthäus und Boris Becker und natürlich auch geigerisch-musikalische wie Henryk Szeryng, David Oistrach und – ganz besonders – Gidon Kremer. Der beste Saal, in dem David Schultheiß bis jetzt gespielt hat, ist die Suntory Hall in Tokio. Ein Konzert in besagter Suntory Hall ist ihm auch in besonderer Erinnerung geblieben: Eine derart gespannte und erwartungsvolle Stille des Publikums zwischen dem Auftrittsapplaus für den Dirigenten und dem ersten erklungenen Ton des Konzerts hat David Schultheiß noch nie erlebt.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Meet the Musicians
Christian Loferer, Horn

Neben München fühlt sich Christian Loferer in Sydney und San Francisco sehr wohl. In Edinburgh hat er schonmal Straßenmusik gemacht, und wenn er eine beliebige Aktivität zu einer olympischen Disziplin machen könnte, hätte er beim Uhrzeitschätzen die größten Chancen, eine Medaille zu gewinnen.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Meet the Musicians
Julia Pfister, 2. Violine

Ihre Kindheitshelden sind Die drei ???: In den Hörspielen hat sie zum ersten Mal Paganini gehört und wollte es dann unbedingt auch spielen. Ein besonderes Konzert war für Julia Pfister das Konzert mit Kirill Petrenko im Rahmen der Europa-Tournee 2016 in der Mailänder Scala. Alle waren im Flow und die Stimmung war unvergesslich!


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Meet the Musicians
Barbara Burgdorf, 1. Violine (Konzertmeisterin)

Das Schönste an ihrem Beruf ist für Barbara Burgdorf die Schönheit, die er für die Seele bietet, für sie selbst und für andere. Wäre sie nicht Musikerin geworden, dann wahrscheinlich Biologin.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Meet the Musicians
Florian Gmelin, Kontrabass (Solo)

Sein Lieblingsbuch ist Irrungen, Wirrungen von Theodor Fontane und Carlos Kleiber ist sein Lieblingsdirigent. Mit ihm hätte Florian Gmelin sehr gerne einmal zusammengearbeitet.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Meet the Musicians
Johannes Dengler, Horn (Solo)

Johannes Dengler entschied mit 10 Jahren, dass er Musiker werden möchte, nachdem er feststellen musste, dass er aufgrund seiner Reiseübelkeit kein Astronaut werden kann. Seine beste Medizin gegen Lampenfieber ist üben, üben, üben …


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Zeitzeugnisse
Wolfgang Amadeus Mozart: Idomeneo
Online-Edition


Bildnachweis: Bayerische Staatsbibliothek München, Signatur Slg.Her 811


 

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Am 29. Januar 1781 wurde Mozarts „Dramma per musica in tre atti” im Münchner Hoftheater, dem heutigen Cuvilliéstheater, uraufgeführt. Das Libretto basiert auf der gleichnamigen Tragédie lyrique von Antoine Danchet mit der Musik von André Campra, und wurde vom Salzburger Kaplan Giambattista Varesco angefertigt. Fünf Jahre später kam eine von Mozart überarbeitete Fassung in Wien zur Aufführung.

1775 wurde bereits Mozarts La finta giardiniera in München uraufgeführt, 1780 erhielt der Komponist dann den Auftrag von Karl Theodor, dem Kurfürsten von Bayern, für München eine Oper als Höhepunkt der Karnevalssaison anzufertigen. Mozart wohnte den Einstudierungen beider Opern bei. Idomeneo wurde erst vor Ort fertig komponiert, und so konnte Mozart besondere Rücksicht auf die stimmlichen Möglichkeiten der Sänger nehmen. Über die Hintergründe der Entstehung von Idomeneo gibt ein Briefwechsel Mozarts mit seinem Vater Leopold Auskunft, in dem auch über die Funktion von Szenen und Arien diskutiert wird.

Mozart Briefe und Dokumente – Online-Edition


Bildnachweis: Bayerische Staatsbibliothek München, Signatur Slg.Her 811


 

Zeitzeugnisse
Engelbert Humperdinck: Königskinder

Die erste Fassung von Engelbert Humperdincks Märchenoper wurde am 23. Januar 1897 im Münchner Hoftheater unter der musikalischen Leitung von Hugo Röhr uraufgeführt. Nach dem Erfolg von Hänsel und Gretel vier Jahre zuvor war der Komponist auf der Suche nach einer Textvorlage für eine komische Oper volkstümlichen Einschlags, die letztlich Elsa Agnes Bernstein, Tochter von Humperdincks Münchner Freund Heinrich Porges, lieferte.

Diese Melodram-Fassung fand in den folgenden Jahren ihren Weg auf die Opernbühnen von Wien, Prag, Berlin, Riga, London, Dublin und New York, verschwand nach 1902 allerdings von den Spielplänen. Der Komponist überarbeitete sein Melodram zu der heute bekannten durchkomponierten Fassung der Oper, für die der Text gründlich reduziert und vereinfacht wurde. 1910 wurde schließlich diese zweite Fassung an der Metropolitan Opera in New York uraufgeführt.


Bildnachweis: Archiv Bayerische Staatsoper / Hof-Atelier Elvira München


Meet the Musicians
Verena-Maria Fitz, 1. Violine

Verena-Maria Fitz macht gerne Urlaub in Südafrika, weil ihr Mann dort geboren und aufgewachsen ist, und in Südtirol. Mai ist ihr liebster Monat, weil dieser frisch und bunt ist und der Sommer noch vor einem liegt.


Bildnachweis: Wilfried Hösl


Ensembles
OPERcussion
OPERcussion, das Virtuosen-Schlagzeug-Quintett, die Kunst des Schlagzeugs aus den Tiefen des Orchestergrabens in die erste Reihe und verwirklicht ein neues Modell des künstlerischen Schaffens, während es die Geschichte respektiert und sich für Innovation einsetzt.
 
Wenn wir die Geschichte der Bayerischen Staatsoper studieren, erfahren wir, dass der erste Pauker unter Vertrag im Jahr 1600 in der damaligen Hofkapelle anfing. In 500 Jahren Musiktradition haben die größten Komponisten und Dirigenten der Geschichte die Mitglieder dieses traditionellen Orchesters beeinflusst und Kammermusikaktivitäten gefördert.

Die Mitglieder der Schlagzeuggruppe sind diesem Ruf nicht entgangen und seit 2008 in der Formation OPERcussion organisiert. Thomas März, Pieter Roijen, Maxime Pidoux, Carlos Vera Larrucea und Claudio Estay bringen ihre Virtuosität, ihr Wissen, die Traditionen ihrer Herkunftsländer und ihre Eigenheiten in das Ensemble ein. Dieses internationale Ensemble hat sich in der Welt des Schlagzeugs und in der Musikszene im Allgemeinen durch die Innovation und Vielfalt seiner Programme hervorgetan, die die Zusammenarbeit und Auftragsarbeit mit zeitgenössischen Komponist:innen umfassen, ebenso gut wie Arrangements von Musik, die ursprünglich nicht für Schlagzeug geschrieben wurde, aus den Epochen: Barock, Klassik und Impressionismus bis hin zur Interpretation lateinamerikanischer Musik mit grandiosen Improvisationsideen.


Bildnachweis: Dominik Gigler


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In seiner Art einzigartig bringt OPERcussion, das Virtuosen-Schlagzeug-Quintett, die Kunst des Schlagzeugs aus den Tiefen des Orchestergrabens in die erste Reihe und verwirklicht ein neues Modell des künstlerischen Schaffens, während es die Geschichte respektiert und sich für Innovation einsetzt.
 
Wenn wir die Geschichte der Bayerischen Staatsoper studieren, erfahren wir, dass der erste Pauker unter Vertrag im Jahr 1600 in der damaligen Hofkapelle anfing. In 500 Jahren Musiktradition haben die größten Komponisten und Dirigenten der Geschichte die Mitglieder dieses traditionellen Orchesters beeinflusst und Kammermusikaktivitäten gefördert.

Die Mitglieder der Schlagzeuggruppe sind diesem Ruf nicht entgangen und seit 2008 in der Formation OPERcussion organisiert. Thomas März, Pieter Roijen, Maxime Pidoux, Carlos Vera Larrucea und Claudio Estay bringen ihre Virtuosität, ihr Wissen, die Traditionen ihrer Herkunftsländer und ihre Eigenheiten in das Ensemble ein. Dieses internationale Ensemble hat sich in der Welt des Schlagzeugs und in der Musikszene im Allgemeinen durch die Innovation und Vielfalt seiner Programme hervorgetan, die die Zusammenarbeit und Auftragsarbeit mit zeitgenössischen Komponist:innen umfassen, ebenso gut wie Arrangements von Musik, die ursprünglich nicht für Schlagzeug geschrieben wurde, aus den Epochen: Barock, Klassik und Impressionismus bis hin zur Interpretation lateinamerikanischer Musik mit grandiosen Improvisationsideen.


Bildnachweis: Dominik Gigler


 

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