#500 
DIE JUBILÄUMSWEBSITE

Jede Woche wird es auf der #500 Jubiläumsseite etwas Neues zu entdecken geben, bis die Seite am Ende des Jahres 500 Kacheln umfassen wird. 
Mithilfe von verschiedenen Rubriken als Filtermöglichkeiten können Sie die Geschichte des Bayerischen Staatsorchesters durchstöbern. 
Durch Kurztexte, Essays, historische Dokumente, Fotos und Videos werden nicht nur die Konzerte während des Jubiläumsjahres vor- und nachbereitet, sondern auch die aktuellen Orchestermitglieder des Bayerischen Staatsorchesters sowie die Leiter dieses traditionsreichen Klangkörpers der vergangenen fünf Jahrhunderte einzeln vorgestellt.
Aus dem Archiv der Musikalischen Akademie werden unveröffentlichte Schätze wie Briefe von Carlos Kleiber und Bruno Walter ausgegraben.

#BSO500

Chefs
Felix Mottl
http://www.rgrossmusicautograph.com/60/089-60.jpg, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46867254

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Felix Mottl wurde am 24. August in Unter-St. Veit bei Wien geboren. Am Konservatorium in Wien studierte er unter anderem bei Anton Bruckner Harmonielehre und Kontrapunkt, bevor er den Akademischen Wagner-Verein gründete und als Korrepetitor an der Wiener Oper tätig war. 1876 arbeitete er als Kopist und Assistent bei den ersten Bayreuther Festspielen, zwischen 1886 und 1906 sollte er dort über 70 Aufführungen als Dirigent leiten. Nach Tätigkeiten als Generalmusikdirektor des Philharmonischen Vereins in Karlsruhe und als Gastdirigent in Paris, Brüssel, London und New York kam er 1904 als Hofkapellmeister nach München. 1907 wurde er zum Direktor der Münchner Hofoper ernannt, wo er bis zu seinem Tod wirkte. Felix Mottl starb an den Folgen eines am 21. Juni 1911 erlittenen Herzanfalls während einer _Tristan-_Aufführung in München. Die entsprechende Stelle im zweiten Aufzug ist im Aufführungsmaterial des Bayerischen Staatsorchesters eingetragen und erinnert bis heute bei jeder Vorstellung an das tragische Ereignis.



Bildnachweis: Von J. Hartmann, Bayreuth – http://www.rgrossmusicautograph.com/60/089-60.jpg, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46867254

Chefs
Hermann Zumpe
edocs.ub.uni-frankfurt.de, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=5002963

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Hermann Zumpe wurde am 9. April 1850 in Oppach geboren und starb am 4. September 1903 in München. In Leipzig nahm er Kompositionsunterricht bei Albert Tottmann, und 1872 wurde er Kapellmeister eines Leipziger Vaudeville-Theaters. Noch im selben Jahr ging er nach Bayreuth, wo er Wagner bei der Fertigstellung von dessen _Ring-_Partituren assistierte und einen Klavierauszug der Götterdämmerung einrichtete. Nach Stellen als Kapellmeister in Salzburg, Würzburg, Magdeburg, Frankfurt und Hamburg wurde er 1891 zum Hofkapellmeister in Stuttgart berufen. Ab 1895 leitete er das Kaim-Orchester, also die späteren Münchner Philharmoniker, bevor er 1897 nach Schwerin als Hofkapellmeister ging. 1901 wechselte er in selber Position an das neue Münchner Prinzregententheater und 1902 wurde er zum Generalmusikdirektor ernannt.



Bildnachweis: Von unbekannt - edocs.ub.uni-frankfurt.de, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=5002963

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Bernhard Stavenhagen
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Bernhard Stavenhagen wurde am 24. November 1862 in Greiz geboren und starb am 25. Dezember 1914 in Genf. Nach der Übersiedlung der Familie nach Berlin wurde er Schüler an der Königlichen Hochschule für Musik, bevor er ab 1878 Klavier, Musiktheorie und Komposition studierte. Mit seinem C-Dur-Klavierkonzert erhielt er den Großen Mendelssohn-Preis für ausübende Tonkunst. Ab 1885 war er in Weimar Schüler von Franz Liszt, den er auf Reisen begleitete und dessen Grabrede er hielt. 1890 erhielt er den Posten des Großherzöglichen sächsischen Hofpianisten in Weimar, wo er ab 1894 als Hofkapellmeister wirkte. Nachdem Richard Strauss seine Stelle in München aufgegeben hatte, um nach Berlin zu gehen, rückte Stavenhagen 1898 als Hofkapellmeister nach. Hier war er bis 1902 engagiert, bis er sich wieder verstärkt Solisten- und Kammermusiktätigkeit widmete.



Bildnachweis:  https://www.tripota.uni-trier.de/portraits/385/2/385_0966_p_900.jpg

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Hugo Röhr

Hugo Röhr wurde am 13. Februar 1866 in Dresden geboren und starb am 7. Juni 1937 in München. Er lernte in Dresden unter anderem bei Franz Wüllner, dem Uraufführungsdirigenten von Das Rheingold und Die Walküre, der ab 1871 as Erster Hofkapellmeister in München engagiert war. Als Solorepetitor arbeitete er ab 1886 an der Hofoper in Dresden, dann als Dirigent am Stadttheater Augsburg, am Hoftheater Kassel sowie am Deutschen Landestheater Prag und in Breslau. 1892 bis 1896 hatte er die Stelle des Ersten Kapellmeisters am Nationaltheater Mannheim inne, bevor er 1896 an das Münchner Hoftheater berufen wurde. Sein weltliches Oratorium Ekkehard wurde im Rahmen der Musikalischen Akademie uraufgeführt, und 1904 folgte seine Oper Das Vaterunser am Münchner Hoftheater_._ Seinen Posten hatte er bis 1918 inne.



Bildnachweis: Musikalische Akademie Mannheim

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Max Erdmannsdörfer

Max Carl Christian Erdmannsdörfer wurde am 14. Juni 1848 in Nürnberg geboren. Er studierte am Leipziger Konservatorium zwischen 1863 und 1867 Musiktheorie, Klavier und Violine, bevor er sich 1868/1869 in Dresden zum Dirigenten ausbilden ließ. 1871 wurde er Fürstlich-Schwarzburgerischer Hofkapellmeister in Sondershausen, und zwischen 1881 und 1889 leitete er die Konzerte der russischen Musikgesellschaft in Moskau, wo er auch am Konservatorium unterrichtete. Ab 1889 leitete er die philharmonischen Konzerte und die Singakademie in Bremen, bevor er 1895 nach München kam. Ein Jahr später wurde er zum bayerischen Hofkapellmeister ernannt. Er leitete ebenso die Akademie-Konzerte und unterrichtete an der Akademie der Tonkunst bis 1898. Am 14. Februar 1905 verstarb Erdmannsdörfer in München.



Bildnachweis: Wilhelm Höffert, Public domain, via Wikimedia Commons

Chefs
Richard Strauss

Ab 1894 leitete für zwei Jahre der 30-jährige Richard Strauss zuerst als Königlicher Kapellmeister, dann als Hofkapellmeister das Münchner Hoforchester. Neben Wagner bildeten besonders die Opern Mozarts einen Schwerpunkt seiner Arbeit in München. In dieser Zeit entstanden auch seine symphonischen Dichtungen Till Eulenspiegels lustige Streiche, Also sprach Zarathustra sowie Don Quixote, die jedoch nicht in München, sondern in Köln und Frankfurt zur Premiere gelangten.



Bildnachweis: Porträtphotographie Richard Strauss (Kabinettformat). Atelier Hertel; Weimar (Friedrich Hertel † 1918), Public domain, via Wikimedia Commons.

Zeitzeugnisse
Paul Hindemith: Die Harmonie der Welt

Hindemiths Oper in fünf Akten Die Harmonie der Welt wurde am 11. August 1957 im Prinzregententheater uraufgeführt – der Komponist dirigierte selbst. Der Astronom und Physiker Johannes Kepler steht im Zentrum der sich über mehrere Jahrzehnte erstreckenden Handlung, die in Prag, Linz, Sagan in Schlesien sowie in Regensburg spielt. Es treten weitere historische Figuren wie Wallenstein, Kaiser Rudolf II. und Kaiser Ferdinand II. auf.



Bildnachweis: Archiv Bayerische Staatsoper

Chefs
Franz Fischer

Franz Fischer wurde am 29. Juli 1849 München geboren, wo er am 8. Juni 1918 auch verstarb. Er wirkte als Cellist bei der Münchner Uraufführung von Wagners Rheingold mit, spielt sein Instrument aber auch als Solocellist am Nationaltheater Pest sowie im ersten Festspielorchester der Bayreuther Festspiele. Als Hofkapellmeister am Mannheimer Nationaltheater dirigierte er Wagners Tannhäuser, bevor er in selber Position nach München unter dem Generalmusikdirektor Hermann Levi berufen wurde. Er leitete 1888 die postume Münchner Uraufführung von Wagners Die Feen und einige Konzerte im Rahmen der Musikalischen Akademie. In München wirkte er zwischen 1880 und 1913.



Bildnachweis: Franz Fischer, um 1880 fotografiert von Egon Hanfstaengl Vorlage: Porträtsammlung des Münchner Stadtmuseums

Zeitzeugnisse
Giovanni Battista Maccioni: L’arpa festante

1653: Mit Giovanni Battista Maccionis L’arpa festante wird noch im Herkulessaal der Residenz die erste Oper in München uraufgeführt. 1657 folgt mit L’Oronte von Hofkapellmeister Johann Caspar Kerll die feierliche Einweihung des ersten freistehenden Theatergebäudes nördlich der Alpen: das Opernhaus am Salvatorplatz. Ein Streicherensemble bildet hier zusammen mit der Continuo-Gruppe eine Vorform des heutigen Orchesters, das jedoch stätig anwachsen sollte.



Bildnachweis: Nösselt, Hans-Joachim: Ein ältest Orchester.

Chefs
Friedrich Wilhelm Meyer

Meyer wurde am 2. März 1818 in Altenburg geboren und starb am 30. Mai 1893 in München. Nach Stationen in Trier und Stettin wurde Meyer 1869 Hofkapellmeister in München, wo er bis 1882 wirkte. Ab 1875 studierte der junge Richard Strauss bei Meyer und widmete ihm später auch seine Serenade Es-Dur op. 7, die 1882 als erstes Werk des 17-jährigen Komponisten außerhalb Münchens uraufgeführt worden ist.

Zeitzeugnisse
Orchesteraufstellung für Beethovens 9. Symphonie (1899)

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Aribert Reimann bedankt sich beim Bayerischen Staatsorchester

Sehr geehrte Damen u. Herren des
Bayerischen Staatsorchesters,

für Ihre Arbeit an „ Bernarda“ [Reimanns Oper Bernarda Albas Haus wurde am 30.10.2000 an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt]
u. Ihr wunderbares Spiel möchte
ich mich bei Ihnen allen sehr herzlich
bedanken. Jeder Einzelne von Ihnen
leistet Hervorragendes, und das
klangliche Ergebnis entspricht
ganz meinen Vorstellungen!
Toi toi toi für die Premiere
u. die weiteren Vorstellungen.
Alle guten Wünsche
Ihr Aribert Reimann


Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Carlos Kleiber bedankt sich beim Bayerischen Staatsorchester

Lieber, sehr verehrter Herr Link!

Darf ich mich nochmals bei
Ihnen und bei dem Staatsorchester
von Herzen bedanken, für die grosse
Freude die mir Ihr herrliches
Musizieren am 13.IV.70 gemacht
hat. Auch für die grosszügige
und freundliche Behandlung
in den Tagen der Probearbeit
bin ich zutiefst dankbar.
Übrigens, das Beethoven-Buch ist
fabelhaft, eine wahre Kostbarkeit!
Also nochmals meinen herzlichsten
Dank und die besten Grüsse!

Ihr sehr ergebener
Carlos Kleiber


Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Programm
1. Kammerkonzert 2023/24 (Harmoniemusiken)

Am 15. Oktober wird die Kammermusik-Reihe des Bayerischen Staatsorchesters in der neuen Spielzeit eröffnet. Dabei erklingt in der Allerheiligen Hofkirche Musik aus Ludwig van Beethovens einziger Oper Fidelio in einem Arrangement von Wenzel Sedlak, Eugène Bozzas Octanphonie sowie Arvo Pärts Fratres für Bläseroktett und Schlagzeug. Außerdem wird Gideon Kleins Text Über die Kultur vorgetragen, bevor dessen Divertimento erklingt. Klein war ein 1919 geborener tschechisch-jüdischer Komponist, dessen anlaufende Karriere als Klaviervirtuose jäh unterbrochen wurde durch Auftrittsverbote und den Krieg. Sein Divertimento entstand in einer Zeit, als Klein 1939 sein Studium der Musikwissenschaft wegen der Schließung des Prager Konservatoriums unterbrechen musste, und verarbeitet die politischen Geschehnisse der Zeit. Im Dezember 1941 wurde Klein in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er Konzerte und Unterricht gab sowie Vorträge hielt. Kurz vor der Befreiung durch die Alliierten kam Klein am 27. Januar 1945 im KZ Fürstengrube ums Leben.

Zeitzeugnisse
Alexander Zemlinsky: Sarema

Zwischen 1893 und 1895 entstand Alexander Zemlinskys Oper Sarema nach Rudolf Gottschalls Erzählung Die Rose vom Kaukasus, mit welcher der 25-jährige Komponist 1896 den Luitpoldpreis gewann. Am 10. Oktober 1897 folgte schließlich unter Hugo Röhr die Uraufführung im Münchner Nationaltheater, die damit in die ersten Erfolgsjahre des österreichischen Komponisten fällt. So erhielt Zemlinsky für seine 1897 komponierte Symphonie in B-Dur den Beethoven-Preis des Tonkünstlervereins, und bis 1899 entstand seine Oper Es war einmal, …, die unter der Leitung Gustav Mahlers 1900 in Wien bejubelt wurde.



Bildnachweis: Archiv Bayerische Staatsoper

Zeitzeugnisse
Franz Lachner: Benvenuto Cellini

Am 7. Oktober 1849 wurde Franz Lachners Oper Benvenuto Cellini uraufgeführt. Lachner nutzte das französische Libretto Léon de Waillys und Henri-Auguste Barbiers als Vorlage, das auch der gleichnamigen Oper von Hector Berlioz zugrunde liegt, die bereits 1838 das erste Mal in Paris gezeigt wurde. Im Zentrum der Handlung steht die historische Figur des Goldschmieds und Bildhauers Benvenuto Cellini, der im 16. Jahrhundert in Florenz lebte und dessen Autobiografie von Goethe ins Deutsche übersetzt wurde. Drei Jahre nach der Uraufführung seiner Oper wurde Franz Lachner Generalmusikdirektor in München.



Bildnachweis: Archiv Bayerische Staatsoper

Programm
1. Akademiekonzert 2023/24 (Petrenko)

Für drei Aufführungen von Gustav Mahlers fulminanter Symphonie Nr. 8 kehrt der ehemalige Generalmusikdirektor Kirill Petrenko am 8., 9. und 11. Oktober nach München zurück. 1910 wurde das Werk in München in der Neue Musik-Festhalle, der heutigen Halle 1 des Verkehrszentrums des Deutschen Museums, uraufgeführt. Wegen des von der Partitur geforderten immensen Personals einschließlich eines riesigen Chors und acht Gesangssolist:innen machte der damalige Uraufführungsveranstalter Werbung mit dem Titel „ Symphonie der Tausend“. Ein Pfingsthymnus von Hrabanus Maurus im ersten Teil der Symphonie trifft auf die Vertonung der letzten Verse aus Goethes Faust II.

Zeitzeugnisse
Richard Wagner: Das Rheingold

Am 22. September 1869 wurde im Münchner Nationaltheater der erste Teil von Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen respektive der Vorabend für das dreiteilige Bühnenfestspiel uraufgeführt. Entgegen Wagners Wunsch, den gesamten Ring erst nach dessen Fertigstellung zu zeigen, setzte Ludwig II. die vorgezogene Uraufführung von Das Rheingold in München durch. Unzählige Briefe dokumentieren die Auseinandersetzung zwischen dem Komponisten und seinem Gönner; letztlich blieb Wagner der Uraufführung durch Franz Wüllner fern und konzentrierte sich auf die Gründung eigener Festspiele, bei denen der gesamte Ring-Zyklus gezeigt werden sollte. Dazu kam es erst im August 1876, als die ersten Bayreuther Festspiele eröffnet wurden.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Chefs
Joseph Gabriel Rheinberger
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=99154084

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Joseph Gabriel Rheinberger wurde am 17. März 1839 in Valduz (Liechtenstein) geboren und studierte am Hauserschen Konservatorium in München, wo der Zwölfjährige damals als jüngster und begabtester Schüler des Instituts galt. 1859 wurde er als Klavierlehrer am Münchner Konservatorium sowie als Organist an der Kirche St. Michael angestellt. Erste Kompositionen Rheinbergers wurden ab dieser Zeit bei Peters veröffentlicht. Ab 1864 war er Korrepetitor an der Münchner Hofoper, wo er unter anderem bei der Uraufführung von Wagners Tristan und Isolde mitwirkte. 1876 wurde er als Professor für Komposition und Orgelspiel an der neu gegründeten Königlichen Musikschule angestellt. Bereits ein Jahr später trat er in München das Amt des Hofkapellmeisters in der Nachfolge Franz Wüllners an, das er 1894 aufgab, um sich voll und ganz seinen Kompositionen widmen zu können. Rheinberger starb am 25. November 1901 in München. Er hinterließ zahlreiche Werke, unter anderem Messen, Lieder, symphonische Instrumentalmusik und Opern. Besonders erfolgreich waren zu Lebzeiten seine Wallenstein-Symphonie, die Oper Die Sieben Raben, sein Requiem b-Moll oder auch seine Florentiner Symphonie op. 87.


Bildnachweis: Von Atelier Müller-Hilsdorf, München – own (Münchner Stadtmuseum), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=99154084

Chefs
Hermann Levi

Hermann Levi wurde am 7. November 1839 in Gießen geboren und machte sich schnell als musikalisches Wunderkind einen Namen. Nach frühen Studien in Mannheim und Leipzig folgten ab 1859 Posten als Musikdirektor bzw. Kapellmeister in Saarbrücken, Mannheim und in Rotterdam. 1864 bis 1872 wirkte er in Karlsruhe als Hofkapellmeister, wo Wagner auf ihn bei dessen Meistersinger-Dirigaten aufmerksam wurde. 1872 kam Levi schließlich als Hofkapellmeister nach München. Er wirkte unter anderem als Assistent in Bayreuth, wo er 1882 die Parsifal-Uraufführung leitete. In München setzte er sich für Werke von Johannes Brahms, Anton Bruckner, Richard Strauss, aber auch Hector Berlioz und Engelbert Humperdinck ein. Außerdem hatte er mit seinen bis in die 1930er-Jahren verwendeten Übersetzungen entscheidenden Einfluss auf die sogenannte Mozart-Renaissance. Zwei Jahre nachdem er zum Generalmusikdirektor ernannt worden war, trat Levi 1896 krankheitsbedingt in den Ruhestand. Er starb am 13. Mai 1900 in München. Wegen seiner Bedeutung für die Musik und insbesondere seines zukunftsweisenden Schaffens am Nationaltheater München trägt die 2002 gegründete Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters seit 2021 seinen Namen: Hermann-Levi Akademie.


Bildnachweis: Andrea1903 (Scan); photographer unknown, Public domain, via Wikimedia Commons

Zeitzeugnisse
Richard Strauss: Friedenstag

Die Oper in einem Aufzug Friedenstag entstand nach einem Libretto von Joseph Gregor unter der Mitarbeit Stefan Zweigs und des Komponisten nach der Komödie El sitio de Bredá des spanischen Dichters Pedro Calderón de la Barca. Richard Strauss und Stefan Zweig tauschten ihre Pläne über ein Opernprojekt aus, als sich der Komponist im August 1934 in Salzburg während der Festspielzeit aufhielt. Zweig beharrte nach ersten Skizzen darauf, dass das Libretto von einer dritten Person verfasst werden sollte, da er als Jude die Arbeit unter dem nationalsozialistischen Regime als unmöglich erachtete. Joseph Gregor wurde von Zweig vorgeschlagen, und ein erstes Treffen zwischen jenem und Richard Strauss fand im Juli 1935 in Berchtesgaden statt. Strauss holte bei der Arbeit am Libretto immer wieder den Rat Stefan Zweigs ein und formulierte selbst Verse um, ersetzte sie teilweise sogar durch eigene Textpassagen. Die Partitur vollendete Strauss schließlich am 16. Juni 1936, und am 24. Juli 1938 gelangte Friedenstag im Münchner Nationaltheater zur Uraufführung. Clemens Strauss dirigierte, Rudolf Hartmann führte Regie, das Bühnenbild stammte von Ludwig Sievert.



Bildnachweis: Partitur Friedenstag. Wien 1938.

Programm
4. Festspiel-Kammerkonzert (Recital Pascal Deuber)

Beim 4. Festspiel-Kammerkonzert kamen am 27. Juli im Cuvilliés-Theater neben Richard Strauss’ Andante für Horn und Klavier in einer Bearbeitung Pascal Deubers auch das Quintett in c-Moll des englischen Komponisten York Bowen, die Skurrile Elegie auf Richard Wagner Jan Koetsiers sowie Daniel Schnyders Concertino für Horn, Schlagzeug und Streichquintett zur Aufführung. Neben Pascal Deuber am Horn waren Matjaž Bogataj und Felix Key Weber (Violine), Adrian Mustea (Viola), Emanuel Graf (Violoncello), Blai Gumí Roca (Kontrabass) sowie Claudio Estay (Schlagzeug) zu erleben.

Chefs
Franz Wüllner

Franz Wüllner wurde am 28. Januar 1832 in Münster geboren und ging bereits zwischen 1850 und 1854 mit Beethovens späten Klaviersonaten auf Tour. 1854 zog er nach München, wo er ab 1856 als Klavierlehrer wirkte. Nach Stationen als städtischer Musikdirektor in Aachen und als Leiter beim Niederrheinischen Musikfest wurde er 1864 als Hofkapellmeister der Königlichen Vokalkapelle nach München berufen. Wüllner dirigierte die Uraufführungen von Wagners Rheingold und Walküre in München und wurde 1871 schließlich zum 1. Hofkapellmeister ernannt. In dieser Position wirkte er bis 1877, als er in Dresden die Leitung des Konservatoriums sowie des dortigen Hofkapellmeisteramts übernahm. 1884 ging er als städtischer Kapellmeister und Dirigent des Konservatoriums nach Köln. Er starb am 7. September 1902 in Braunfels.



Bildnachweis: Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), Signatur/Inventar-Nr.: MB.gr.2.2

Programm
Festspiel-Renaissancekonzert (Renaissance und Früh-Barock an der Münchner Hofkapelle)

Am 24. Juli gab das Monteverdi Continuo Ensemble unter Mitwirkung des Opernstudio-Mitglieds Xenia Puskarz Thomas ein besonderes Konzert in der Alten Pinakothek, bei dem Komponisten der Renaissance und des frühen Barock auf dem Programm stehen, die im Kontext des Bayerischen Staatsorchesters eher selten zu hören sind. Orlando di Lasso und Ludwig Senfl sind zwei zentrale Gestalten in der 500-jährigen Geschichte des Bayerischen Staatsorchesters und fanden ihren Weg in diesem Jahr bereits in das Nationaltheater. Vincenzo Galilei, Vater des Naturwissenschaftlers Galileo Galilei, wirkte in München am Hof Albrechts V. als Hofmusiker. Johann Christoph Pez wurde nicht nur in München geboren, sondern war ab 1688 Hofmusiker unter dem Kurfürsten Max Emanuel. Auch Rupert Ignaz Mayr war Teil der kurfürstlichen Hofkapelle, nämlich unter Maximilian II. Emanuel.

Programm
2. Jubiläumskonzert (Holzbläser-Serenaden)

Zwei Sonderkonzerte zum Jubiläum des Bayerischen Staatsorchesters feiern die Münchner „Hausgötter“ Richard Strauss und Wolfgang Amadeus Mozart. Im ersten der beiden Konzerte stehen instrumentale Spätwerke und ein früher Liederzyklus von Strauss auf dem Programm, im zweiten präsentiert die Holzbläsersektion des Orchesters zwei Bläserserenaden, neben Mozarts c-Moll-Werk außerdem noch Antonín Dvořáks Serenade in d-Moll.

Das 2. Jubiläumskonzert (im Münchner Prinzregententheater) gestalten die Holzbläser des Bayerischen Staatsorchesters mit zwei Gipfelwerken der Serenadengattung. Wolfgang Amadeus Mozart hatte 1782, nachdem der Personalchef seines Salzburger Dienstherrn ihn mit einem Fußtritt aus dem Angestelltenverhältnis entfernt hatte, gerade begonnen, sich in Wien eine Existenz als freischaffender Komponist und Musiker aufzubauen; der Auftrag, für die von Joseph II. soeben neugegründete „kaiserliche Harmonie“ (Blaskapelle) ein Werk zu liefern, kam willkommen, aber kurzfristig („ich habe geschwind eine Nacht Musique machen müssen, aber nur auf harmonie“), und wie so oft überflügelte Mozarts Beitrag das Übliche bei Weitem: Im Grunde schuf er mit der nächtlich-düsteren Serenade in c-Moll eine veritable Bläsersymphonie. Antonín Dvořák hatte dieses Modell im Kopf, als er knapp hundert Jahre später seinerseits eine Serenade in einer Molltonart für Holzblasinstrumente schrieb – zwei Werke, die den Reichtum der Ausdrucksmöglichkeiten von Oboe, Klarinette, Horn und Fagott ausschöpfen, im Falle des böhmischen Komponisten noch bereichert durch Violoncello und Kontrabass.



Bildnachweis: Nikolaj Lund 

Programm
Festspiel-Gottesdienst

Beim alljährlich stattfindenden Festspiel-Gottesdienst, der in Zusammenarbeit mit der Erzdiözese München und Freising stattfindet, war am 25. Juni Franz Schuberts Messe Nr. 4 in C-Dur op. 48 D 452 zu erleben. Außerdem erklangen zwei Werke des zeitgenössischen japanischen Komponisten Toshio Hosokawa:  Kuroda-bushi (aus Japanese Folk Songs) für Altflöte sowie Lullaby of Itsuki (Nr. 2 aus Two Japanese Folk Songs and Gesine) für Harfe. Neben dem Bayerischen Staatsorchester und dem Bayerischen Staatsopernchor waren die Gesangssolisten Emily Pogorelc, Emily Sierra, Jonas Hacker und Jacques Imbrailo sowie Frank Höndgen an der Orgel zu erleben. Die Musikalische Leitung hatte Sergej Bolkhovets inne.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Programm
ALLES KOMMT ZUSAMMEN

Die Bayerische Staatsoper feiert gemeinsam mit dem Bellevue di Monaco den 500. Geburtstag des Bayerischen Staatsorchesters. Zu diesem Jubiläum gibt es ein großes Fest mit verschiedenen Konzerten, kombiniert mit Workshops, Tanz, Essen, Trinken und gemütlichem Zusammensein. Die drei Tubisten des Bayerischen Staatsorchesters präsentieren ein bunt gemischtes Programm mit Musik aller Art von Barock bis Jazz, das Ensemble Tangomania sorgt mit melancholischen Melodien und rhythmischen, energischen Parts für Leidenschaft und Emotionen, das Blechbläserquintett OperaBrass spielt Musik aus der ganzen Welt und lädt zum Mitmachen ein, genauso wie OPERcussion, die Schlagzeuggruppe des Bayerischen Staatsorchesters, es mit Samba tut. Zusätzlich findet ein partizipatives Kinderprogramm zum Thema Klang und Rhythmus statt. Das ganze Areal im und um das Bellevue di Monaco sowie die Glockenbachwerkstatt werden bespielt, und zu essen und zu trinken gibt es auch.

Programm
TANGOABEND

Es gibt wohl kaum eine Musikrichtung, die mehr für Leidenschaft und Emotion steht als der Tango. Das Wechselspiel aus melancholischen Melodien und rhythmischen, energischen Parts ist es, was die Faszination dieser Musik ausmacht. Davon haben sich auch die Mitglieder des Ensembles „Tangomania” angezogen gefühlt, in dem sich Musiker des Orchesters der Bayerischen Staatsoper und der Akkordeonist und Bandoneonist Simon Japha gefunden haben. Gemeinsam loten sie die Vielfalt dieses musikalischen Spannungsfeldes aus und lassen dabei kein Tanzbein still stehen – sei es mit Klassikern von Carlos Garde! oder Tango Nuevo von Astor Piazzolla. Lassen Sie sich in eine Welt voller Hoffnung, Sehnsucht und Sinnlichkeit entführen!

Geschlossene Veranstaltungen für Bewohner:innen des St. Josef-Alten- und Pflegeheims in Sendling

Programm
3. Festspiel-Kammerkonzert (Mozart und die Münchner Hofkapelle)

Am 19. Juli fand das dritte Festspiel-Kammerkonzert im Cuvilliés-Theater statt. Es erklangen vier Werke Mozarts: nämlich sein Quartett für Oboe, Violine, Viola und Violoncello F-Dur KV 370, die Konzertarien „Ma, che vi fece“ – „Sperai vicino il lido“ sowie „Misera, dove son“ – „Ah, non son’ io che parlo“ gemeinsam mit der Sopranistin Jasmin Delfs Talia Or und das Streichquartett G-Dur KV 387. Eröffnet wurde das Konzert allerdings mit Johann Christian Cannabichs Quintett für zwei Flöten, Violine, Viola und Violoncello F-Dur op. 7 Nr. 1. Cannabich wurde bereits als Zwölfjähriger Mitglied des Mannheimer Hoforchesters, wo er zum Konzertmeister avancierte. Ab 1757 leitete er als Kapellmeister das Mannheimer Hoforchester. Nachdem der Kurfürst Karl Theodor zum Kurfürsten von Bayern ernannt wurde und seine Hofkapelle nach München mitnahm, übernahm Cannabich die Leitung der Instrumentalmusik in München. 1777 wohnte Mozart in Cannabichs Haus und schrieb über diesen an den Vater Leopold: „Ich kann nicht beschreiben welch ein guter Freund Cannabich für mich ist“.

Programm
Festspiel-Nachtkonzert (Surprise variations)

Am 17. Juli gaben OperaBrass ein Konzert im Prinzregententheater: Blechbläser sind immer für eine Überraschung gut. Meistens unerwartet. Mal delikat, oft exquisit, dabei immer fein und taktvoll.
OperaBrass also mit einem Klang – aber vielen Variationen:
Blechbläservariationen aus Originalkompositionen und Arrangements für zehn Blechbläser.
Unerhört. Kreativ. Originell.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Programm
2. Festspiel-Kammerkonzert (Cellissimo)

Am 13. Juli spielten die Cellisten des Bayerischen Staatsorchesters Yves Savary, Jakob Spahn, Benedikt Don Strohmeier, Oliver Göske, Rupert Buchner, Roswitha Timm, Anja Fabricius und Clemens Müllner das zweite Festspiel-Kammerkonzert im Cuvilliés-Theater. Die musikalische Bandbreite des Programms deckte die letzten fünf Jahrhunderte ab: von der Bearbeitung eines Madrigals Orlando di Lassos über das Concerto per 2 Violoncelli e basso continuo g-Moll RV 531 von Antonio Vivaldi und Gioachino Rossinis Wilhelm-Tell-Fragment für 6 Violoncelli sowie Antonín Dvořáks Rondo g-Moll für Violoncello und Orchester op. 94 bis zum Agnus Dei Krzysztof Pendereckis und einer Komposition der zeitgenössischen Komponistin Anne Wilson.

Chefs
Hans Richter
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29443729

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Am 4. April 1843 wurde Hans Richter in Raab (im heutigen Ungarn) als Sohn eines Domkapellmeisters und einer Opernsängerin geboren. Nach dem Tod des Vaters erhielt er seine weitere Ausbildung in Wien, zuerst als Chorknabe, dann am Konservatorium. Von 1862 bis 1866 war er Hornist beim Orchester des Kärntnertortheaters, bevor er im Oktober 1866 nach Tribschen zu Richard Wagner kam, wo er die Partitur von dessen Oper Die Meistersinger von Nürnberg kopierte. Als musikalischer Assistent wirkte er bei den Proben zur Münchner Uraufführung derselben Oper mit und wurde hier schließlich zum königlichen Musikdirektor ernannt. Bereits im darauffolgenden Jahr, also 1869, gab er diesen Posten allerdings wieder auf, weil er sich weigerte, gegen den Willen des Komponisten Das Rheingold uraufzuführen. Stattdessen sollte Franz Wüllner die von König Ludwig II. ersehnten Uraufführungen von Das Rheingold sowie Die Walküre in München dirigieren. Ab Juni 1870 wirkte Richter als Sekretär Wagners in Tribschen, wo er auch die Partitur von Siegfried kopierte. Ab 1871 war er Kapellmeister am Nationaltheater in Pest, ab 1875 wirkte er an der Wiener Hofoper und leitete zwischen 1875 und 1898 unter anderem die Konzerte der Wiener Philharmoniker. Er war der Dirigent der ersten vollständigen _Ring-_Aufführungen 1876 in Bayreuth, wo er insgesamt 77 Aufführungen leitete und dirigierte zwischen 1903 und 1910 die deutschen Opernaufführungen am Royal Opera House in Covent Garden. Richter starb am 5. Dezember 1916 in Bayreuth.



Bildnachweis: Von Herbert Rose Barraud, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29443729

Programm
1. Jubiläumskonzert (Richard Strauss)

Zwei Sonderkonzerte zum Jubiläum des Bayerischen Staatsorchesters feiern die Münchner „Hausgötter“ Richard Strauss und Wolfgang Amadeus Mozart. Im ersten der beiden Konzerte stehen instrumentale Spätwerke und ein früher Liederzyklus von Strauss auf dem Programm, im zweiten präsentiert die Holzbläsersektion des Orchesters zwei Bläserserenaden, neben Mozarts c-Moll-Werk außerdem noch Antonín Dvořáks Serenade in d-Moll.

Im 1. Jubiläumskonzert (im Nationaltheater München) dirigiert GMD Vladimir Jurowski ein Programm, das einen Bogen von der Musik des jungen Strauss bis zu zwei Beispielen seines instrumentalen Spätwerks schlägt. Unter dem Eindruck der Zerstörung des Münchner Opernhauses wurden die Metamorphosen komponiert, ein Epitaph auf eine untergegangene Epoche und ein Abgesang auf eine Zeit, deren Verstrickungen im vielstimmig verschlungenen Geflecht der 23 Solostreicher nachklingen. Mit der Sonatine für 16 Bläser greift Strauss die Besetzung eines Jugendwerkes auf. Selbstironisch als „Handgelenksübung“ bezeichnet, sozusagen als Postskriptum seines eigentlich abgeschlossenen Schaffens, ist dies Opus „aus der Werkstatt eines Invaliden“ doch zugleich Beispiel von Strauss’ kontrapunktischer Meisterschaft der emotionalen Verdichtung. Marlis Petersen ist seit Beginn ihrer Opernkarriere ein gern gesehener Gast im Nationaltheater, gefeiert als Königin der Nacht ebenso wie als Marietta oder Lulu und jüngst auch in Strauss-Partien wie Salome und Marschallin. Als gute Freundin des Bayerischen Staatsorchesters bereichert sie mit einer Rarität das Programm: Sie singt den Liederzyklus Mädchenblumen in einer Bearbeitung für Kammerensemble von Eberhard Kloke, in dessen Einrichtung des Rosenkavaliers das Orchester sie bei ihrem Rollendebüt als Marschallin begleitet hat.



Bildnachweis: Nikolaj Lund

Zeitzeugnisse
500 Jahre Bayerisches Staatsorchester

Zum 500. Geburtstag des Bayerischen Staatsorchesters fängt die Hommage das Besondere dieses Klangkörpers ein. Neben exklusiven Interviews mit ehemaligen Generalmusikdirektoren, dem Chefdirigenten und Orchestermitgliedern präsentiert die Doku die Künstler*innen in einer besonderen Lichtinszenierung.

Ein Orchester ist ein magischer Organismus. Er lebt und atmet, in einem eigenen Rhythmus.
Die Hommage „500 Jahre Bayerisches Staatsorchester“ versucht das Geheimnis dieses Organismus zu ergründen. Victor Grandits und Magdalena Adugna begleiten die Musikerinnen und Musiker hautnah und vermitteln Einblicke in den künstlerisch besonders intensiven Berufsalltag des Orchesters an der Bayerischen Staatsoper.
In exklusiven Interviews mit ehemaligen Generalmusikdirektoren wie zum Beispiel Zubin Mehta und Kent Nagano oder dem amtierenden Chefdirigenten Vladimir Jurowski zeigen die Maestri die Besonderheiten und erzählen von dem einzigartigen Klang dieses Ensembles, das seit 500 Jahren seine Spieltechniken pflegt und weiterentwickelt. „Beschreiben kann man das nicht. Dazu müsste man ein Dichter sein.“ (Chefdirigent Vladimir Jurowski über den Klang)
Die Dokumentation stellt Orchestermitglieder vor, fragt, was sie antreibt und was sie zusammenschweißt. Die Aufnahmen fangen ihren persönlichen Blick auf das Orchester, ihre Geschichten ein. Ihre Hingabe und Exzellenz ist der Garant für den internationalen Erfolg des vielfach preisgekrönten Klangkörpers.
ARTE feiert das Jubiläum dieser 500 Jahre alten Klangkultur und zeigt die Künstlerinnen und Künstler in einer besonderen Lichtinszenierung mit Werken wie beispielsweise Wagners Vorspiel zu Tristan und Isolde oder dem “Abendstern“ aus Tannhäuser.

Bildnachweis: Tosca Media Film und Fernsehproduktion GmbH

Zeitzeugnisse
Bruno Walter bedankt sich beim Bayerischen Staatsorchester

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Bruno Walter über den Orchestersitzplan
Zeitzeugnisse
Maria Jochum über die zerstörte Hamburgische Staatsoper

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Programm
2. Jubiläumskonzert (Holzbläser-Serenaden)

Zwei Sonderkonzerte zum Jubiläum des Bayerischen Staatsorchesters feiern die Münchner „Hausgötter“ Richard Strauss und Wolfgang Amadeus Mozart. Im ersten der beiden Konzerte stehen instrumentale Spätwerke und ein früher Liederzyklus von Strauss auf dem Programm, im zweiten präsentiert die Holzbläsersektion des Orchesters zwei Bläserserenaden, neben Mozarts c-Moll-Werk außerdem noch Antonín Dvořáks Serenade in d-Moll.

Das 2. Jubiläumskonzert (im Münchner Prinzregententheater) gestalten die Holzbläser des Bayerischen Staatsorchesters mit zwei Gipfelwerken der Serenadengattung. Wolfgang Amadeus Mozart hatte 1782, nachdem der Personalchef seines Salzburger Dienstherrn ihn mit einem Fußtritt aus dem Angestelltenverhältnis entfernt hatte, gerade begonnen, sich in Wien eine Existenz als freischaffender Komponist und Musiker aufzubauen; der Auftrag, für die von Joseph II. soeben neugegründete „kaiserliche Harmonie“ (Blaskapelle) ein Werk zu liefern, kam willkommen, aber kurzfristig („ich habe geschwind eine Nacht Musique machen müssen, aber nur auf harmonie“), und wie so oft überflügelte Mozarts Beitrag das Übliche bei Weitem: Im Grunde schuf er mit der nächtlich-düsteren Serenade in c-Moll eine veritable Bläsersymphonie. Antonín Dvořák hatte dieses Modell im Kopf, als er knapp hundert Jahre später seinerseits eine Serenade in einer Molltonart für Holzblasinstrumente schrieb – zwei Werke, die den Reichtum der Ausdrucksmöglichkeiten von Oboe, Klarinette, Horn und Fagott ausschöpfen, im Falle des böhmischen Komponisten noch bereichert durch Violoncello und Kontrabass.

Bildnachweis: Nikolaj Lund

Programm
2. Festspiel-Kammerkonzert (Cellissimo)

Am 13. Juli spielten die Cellisten des Bayerischen Staatsorchesters Yves Savary, Jakob Spahn, Benedikt Don Strohmeier, Oliver Göske, Rupert Buchner, Roswitha Timm, Anja Fabricius und Clemens Müllner das zweite Festspiel-Kammerkonzert im Cuvilliés-Theater. Die musikalische Bandbreite des Programms deckte die letzten fünf Jahrhunderte ab: von der Bearbeitung eines Madrigals Orlando di Lassos über das Concerto per 2 Violoncelli e basso continuo g-Moll RV 531 von Antonio Vivaldi und Gioachino Rossinis Wilhelm-Tell-Fragment für 6 Violoncelli sowie Antonín Dvořáks Rondo g-Moll für Violoncello und Orchester op. 94 bis zum Agnus Dei Krzysztof Pendereckis und einer Komposition der zeitgenössischen Komponistin Anne Wilson.

Programm
JUBILÄUMSKONZERT (RICHARD STRAUSS)

Zwei Sonderkonzerte zum Jubiläum des Bayerischen Staatsorchesters feiern die Münchner „Hausgötter“ Richard Strauss und Wolfgang Amadeus Mozart. Im ersten der beiden Konzerte stehen instrumentale Spätwerke und ein früher Liederzyklus von Strauss auf dem Programm, im zweiten präsentiert die Holzbläsersektion des Orchesters zwei Bläserserenaden, neben Mozarts c-Moll-Werk außerdem noch Antonín Dvořáks Serenade in d-Moll.

Im 1. Jubiläumskonzert (im Nationaltheater München) dirigiert GMD Vladimir Jurowski ein Programm, das einen Bogen von der Musik des jungen Strauss bis zu zwei Beispielen seines instrumentalen Spätwerks schlägt. Unter dem Eindruck der Zerstörung des Münchner Opernhauses wurden die Metamorphosen komponiert, ein Epitaph auf eine untergegangene Epoche und ein Abgesang auf eine Zeit, deren Verstrickungen im vielstimmig verschlungenen Geflecht der 23 Solostreicher nachklingen. Mit der Sonatine für 16 Bläser greift Strauss die Besetzung eines Jugendwerkes auf. Selbstironisch als „Handgelenksübung“ bezeichnet, sozusagen als Postskriptum seines eigentlich abgeschlossenen Schaffens, ist dies Opus „aus der Werkstatt eines Invaliden“ doch zugleich Beispiel von Strauss’ kontrapunktischer Meisterschaft der emotionalen Verdichtung. Marlis Petersen ist seit Beginn ihrer Opernkarriere ein gern gesehener Gast im Nationaltheater, gefeiert als Königin der Nacht ebenso wie als Marietta oder Lulu und jüngst auch in Strauss-Partien wie Salome und Marschallin. Als gute Freundin des Bayerischen Staatsorchesters bereichert sie mit einer Rarität das Programm: Sie singt den Liederzyklus Mädchenblumen in einer Bearbeitung für Kammerensemble von Eberhard Kloke, in dessen Einrichtung des Rosenkavaliers das Orchester sie bei ihrem Rollendebüt als Marschallin begleitet hat.

Bildnachweis: Nikolaj Lund

Chefs
Hans von Bülow
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6783959

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Hans von Bülow wurde am 8. Januar 1830 in Dresden geboren, wo er ersten Unterricht in Musiktheorie erhielt und die Uraufführung von Richard Wagners Oper Rienzi bleibenden Eindruck bei dem damals Zwölfjährigen hinterließ. Er studierte Rechtswissenschaften in Leipzig und Berlin, bevor die Uraufführung von Wagners Lohengrin am 28. August 1850 in Weimar von Bülow endgültig dazu bewegte, sich ganz der Musik zu widmen. Bei dem Dirigenten der Lohengrin-Uraufführung und Klaviervirtuosen Franz Liszt komplettierte Hans von Bülow seine pianistische Ausbildung, während Wagner selbst von Bülow bei dessen musikalischen Plänen unterstützte und ihm erste Engagements als Dirigent vermittelte. Liszts Tochter Cosima heiratete Hans von Bülow schließlich 1957, nachdem er bereits erste Konzertreisen absolviert und eine Festanstellung als Klavierlehrer am Berliner Stern’schen Konservatorium angetreten hatte. 1864 wurde von Bülow von König Ludwig II. nach Wagners Vorschlag nach München berufen: anfangs als königlicher Vorspieler, dann als Leiter der Münchner Musikschule, um dort Wagners Reformen umzusetzen, und ab 1867 schließlich als Hofkapellmeister. Trotz der Beziehung seiner Frau Cosima mit Richard Wagner blieb von Bülow dem Komponisten treu und leitete die Uraufführungen von dessen Opern Tristan und Isolde und Die Meistersinger von Nürnberg in München_._ Cosima zog schließlich in die Schweiz zu Wagner, den sie 1870 heiratete. Nach dieser Endgültigkeit der Trennung widmete sich Hans von Bülow seiner Pianistenkarriere und gab Konzerte in London, Russland und in den USA. 1877 wurde er erster Hofkapellmeister in Hannover, 1880 Hofmusikintendant in Meiningen, und ab 1885 leitete er unter anderem die Hamburger Abonnementskonzerte und Veranstaltungen der Berliner Philharmonie. Geplagt von schweren Kopfschmerzen und nicht mehr in der Lage zu den ausführlichen Reisen seines Tourneelebens suchte Hans von Bülow Linderung durch das ägyptische Klima in Kairo, wo er am 12. Februar 1894 verstarb. Hans von Bülow komponierte nicht nur Lieder, symphonische Dichtungen und Klaviermusik, sondern trat neben seinen Tätigkeiten als Dirigent und Klaviervirtuose auch als Pädagoge und Musikschriftsteller in Erscheinung.


Bildnachweis: Von Autor/-in unbekannt – Carte de Visite Woodburytype – Print (Repro by/von Günter Josef Radig), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6783959

Zeitzeugnisse
Eugen Jochum über sein Konzertprogramm und die zerstörte Hamburgische Staatsoper

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

 

 

Zeitzeugnisse
Thomas Herbst: Mit der Zauberflöte durchs All – die Raumsonden Voyager 1 und 2
https://voyager.jpl.nasa.gov/mission/status/



Mehr über die Golden Record: https://goldenrecord.org/#universum



Bildnachweis: NASA

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Der Weltraum – unendliche Weiten ... Eine etwas ungewöhnliche Art, neue Publikumsschichten zu gewinnen, startete die NASA 1977 mit den Raumsonden Voyager 1 am 5. September und Voyager 2 am 20. August. Auf einer vergoldeten Kupfer-Datenplatte, der berühmten Golden Record, wurde versucht, außerirdischen Lebensformen einen akustischen Eindruck von der Erde zu vermitteln. Wenn diese die Gebrauchsanleitung richtig interpretieren, gibt es darauf neben Geräuschen, Sprachaufnahmen und traditioneller Musik auch einige Werke klassischer Musik zu hören. Die nach Meinung der Jury dafür am besten geeignete Opernaufnahme war die Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte mit Edda Moser und dem Bayerischen Staatsorchester unter Wolfgang Sawallisch. Über das Zustandekommen dieser Aufnahme berichtet Edda Moser viele Jahre später:
„An die Entstehung dieser legendären ‚Zauberflöte‘ erinnere ich mich noch sehr gut, die war wie ein Wunder. Mit Kurt Moll, Theo Adam, Walter Berry und Peter Schreier hatten wir damals ein komplett deutschsprachiges Ensemble, das alleine war schon außergewöhnlich. Mich hatte man als Königin der Nacht für diese Aufnahme engagiert. Ich kam dann nach München, da sagte mir der Produzent Helmut Storjohann: ‚Es gibt da ein kleines Problem: Frau Sawallisch möchte Sie nicht als Königin haben.‘ Worauf ich fragte, was Frau Sawallisch mit der Aufnahme zu tun hätte? Daraufhin hat der von mir verehrte Helmut Storjohann gesagt: ‚Wenn die Edda die Königin der Nacht nicht singt, fällt die ganze Produktion aus!‘ Sawallisch hat dann in den sauren Apfel gebissen und fragte mich bei der ersten Sitzung etwas kühl, ob ich mit der ersten oder zweiten Arie anfangen möchte. Ich sagte, ich nehme gerne die zweite. Und in dieser Wut, die ich hatte, weil man mich nicht wollte, habe ich den ganzen Zorn in die Arie gelegt und in einem Take durchgesungen. Und diese Aufnahme ist jetzt auf der Platte und schwebt irgendwo über den Sternen.“ Auch jetzt noch fliegen die Raumsonden durch das All. Geschätzt wird die Lebensdauer der Datenplatten auf 500 Millionen Jahre.


Momentaner Aufenthaltsort der Voyager:
https://voyager.jpl.nasa.gov/mission/status/



Mehr über die Golden Record: https://goldenrecord.org/#universum



Bildnachweis: NASA

Zeitzeugnisse
Aribert Reimann: Lear

Am 9. Juli 1978 wurde Aribert Reimanns Oper Lear im Nationaltheater uraufgeführt. Das Libretto verfasste Claus H. Henneberg basierend auf Shakespeares gleichnamigem Drama, die musikalische Leitung hatte Gerd Albrecht inne, und Jean-Pierre Ponnelle führte Regie. Sehen Sie Fotos von der damaligen Produktion, bei der Dietrich Fischer-Dieskau die Titelrolle verkörperte.



Bildnachweis: Sabine Toepffer

Programm
Europatournee: Linz
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5487947

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Das Bayerische Staatsorchester hat auf seiner Europa-Tournee zwei Symphonien mit der Nr. 4 im Gepäck: Nämlich die der beiden Komponisten Gustav Mahler und Anton Bruckner, die jeweils mit ganz verschiedenen musikalischen Mitteln die spätromantische Symphonik prägten. Am 22. September spielt das Bayerische Staatsorchester diejenige von Gustav Mahler im Brucknerhaus in der Bruckner-Stadt Linz, wo Anton Bruckner als Organist arbeitete und wo beispielsweise seine e-Moll-Messe uraufgeführt worden ist.



Bildnachweis: Von Josef Löwy – Yahoo et al, Location: Vienna, Austria, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5487947

Programm
Europatournee: Wien

Am 23. September findet das letzte Konzert der Europa-Tournee 2023 des Bayerischen Staatsorchesters in Wien statt. Hier erklingt unter anderem das Vorspiel zu Richard Wagners Oper Tristan und Isolde. Bevor diese zur Uraufführung in München gelang, schlugen andere Uraufführungsversuche fehl. Zum Beispiel in Wien, wo die geplante Premiere 1863 nach 77 Proben abgebrochen wurde. Erst die bedingungslose Unterstützung Ludwigs II. ermöglichte die Uraufführung von Wagners „unaufführbarer“ Oper München durch das dortige Hoforchester – dem heutigen Bayerischen Staatsorchester. Jetzt erklingt in Wien also durch dessen Uraufführungsorchester das _Tristan_-Vorspiel, in dem sich bereits der zwiespältige harmonische Verlauf abzeichnet, der mit dem „Tristan-Akkord“ sprichwörtlich geworden ist.



Bildnachweis: Ausschnitt aus der Partitur zu Tristan und Isolde. Breitkopf und Härtel 1860

Programm
Europatournee: Paris
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33037925

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Mit dem Théâtre des Champs-Élysées verbinden das Bayerische Staatsorchester regelmäßige Auftritte in den letzten Jahren. Zum Beispiel gastierte das Orchester hier bereits mit den beiden Strauss-Opern Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier, aber auch mit Umberto Giordanos Verismo-Oper Andrea Chénier. Paris stellt eine Konstante in der Tournee-Tätigkeit des Bayerischen Staatsorchesters dar. Am 21. September kehrt es hierhin zurück und spielt gemeinsam mit Yefim Bronfman Robert Schumanns Klavierkonzert a-Moll sowie das Vorspiel zu Richard Wagners Oper Tristan und Isolde und Gustav Mahlers Symphonie Nr. 4, bei der Elsa Dreisig den Gesangspart übernimmt.



Bildnachweis: Von Coldcreation – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33037925

Programm
Europatournee: London

Im September 1953 gab es das erste Gastspiel der Bayerischen Staatsoper nach dem Zweiten Weltkrieg: Im Royal Opera House Covent Garden wurde am 15. September Arabella in der Inszenierung von Rudolf Hartmann gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsorchester, dem Bayerischen Staatsopernchor und dem Bayerischen Staatsballett unter der musikalischen Leitung von Rudolf Kempe aufgeführt. Ebenso Teil des Gastspiels waren Aufführungen von Strauss’ Opern Die Liebe der Danae und _Capriccio_.

Im Rahmen der Europatournee 2023 finden im Barbican Centre in London zwei Konzerte – am 18. und am 19. September – statt. Beim ersten der beiden Konzerte erklingt 70 Jahre nach dem erwähnten Gastspiel wieder Musik von Richard Strauss: nämlich seine Alpensinfonie, jene letzte sinfonische Dichtung des Komponisten, die in ihrer eindrucksvollen Schilderung des Auf- und Abstiegs einer Bergwanderung durch einen gigantischen Orchesterapparat programmatisch Bezug nimmt auf das bayerische Voralpenland.



Bildnachweis: Archiv Bayerische Staatsoper

Programm
Europatournee: Berlin

Am 11. September tritt das Bayerische Staatsorchester in Berlin auf und lässt unter anderem Alban Bergs Violinkonzert erklingen. Dieser Komponist hat eine besondere Beziehung zur heutigen deutschen Hauptstadt. 1923 wurden hier seine _Drei Orchesterstücke_ uraufgeführt, und 1925 folgte die Uraufführung seiner Oper _Wozzeck_ unter Erich Kleiber, dem damaligen Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper. Die extremen Herausforderungen dieser Partitur machten 137 Proben bis zur Premiere notwendig. Aber auch in der Biografie Richard Strauss’, dessen Alpensinfonie beim Konzert in Berlin erklingt, stellt die Stadt einen entscheidenden Schauplatz dar: Nachdem Strauss in seiner Heimatstadt München keine Möglichkeit sah, als Generalmusikdirektor angestellt zu werden, ging er 1898 an die Berliner Hofoper. Später erinnerte sich der Komponist, er hatte „niemals Grund, diese Beziehung zu Berlin zu bereuen; habe eigentlich nur Freude erlebt, viel Sympathie und Gastlichkeit gefunden“. Mehr als zwei Jahrzehnte blieb er in der Stadt, unter seiner Leitung fand hier 1915 auch die Uraufführung der Alpensinfonie statt – es spielte die königliche Hofkapelle Dresden (die heutige Staatskapelle).



Bildnachweis: F. E. C. Leuckart Verlag 1915

Programm
Europatournee: Bukarest
https://www.festivalenescu.ro, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=71850005

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Am 13. September führt die Europa-Tournee das Bayerische Staatsorchester nach Bukarest zum George Enescu Festival. Künstlerischer Leiter dieses Festivals, das einst zu Ehren des wahrscheinlich bedeutendsten rumänischen Komponisten gegründet wurde, war bis zu seinem Amtsantritt in München Vladimir Jurowski. Der Münchner Generalmusikdirektor dirigierte in diesem riesigen Konzertsaal mit über 4000 Plätzen also bereits zahlreiche Konzerte, bevor er jetzt als Gast mit seinem Bayerischen Staatsorchester hierher zurückkehrt.



Bildnachweis: https://www.festivalenescu.ro, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=71850005

Programm
Europatournee: Hamburg
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4503614

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Es ist nicht der erste Besuch des Bayerischen Staatsorchesters in der Hamburger Elbphilharmonie. Bereits 2018 dirigierte der damalige Generalmusikdirektor Kirill Petrenko ein Programm mit Musik von Johannes Brahms und Pjotr I. Tschaikowski. Die Stadt Hamburg war in der Vergangenheit wiederholt Bezugspunkt für ehemalige Chefs des Bayerischen Staatsorchesters: So wechselte Kent Nagano, der zuvor bis 2013 Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper gewesen war, 2015 in selber Position an die Staatsoper Hamburg. Wolfgang Sawallisch hingegen kam in umgekehrter Richtung von Hamburg nach München – bevor er ab 1971 für zwei Jahrzehnte das Bayerische Staatsorchester prägen sollte, war er zehn Jahre Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Und auch Bruno Walter war als Assistent von Gustav Mahler in Hamburg – nämlich an der dortigen Oper – engagiert, bevor er nach Wien ging und schließlich 1913 Generalmusikdirektor der königlichen Hofoper in München wurde.



Bildnachweis: Bruno Walter. Fotografie von W(enzel) Weis (1858–1930), Wien, Landstraßer Hauptstraße 67 - Andrea1903, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4503614

Programm
Europatournee: Luzern
https://www.richard-wagner-museum.ch/geschichte/landhaus-tribschen/

Bildnachweis: Von Josef Lehmkuhl – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3599177

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Das Kultur- und Kongresszentrum in Luzern ist die zweite Station des Bayerischen Staatsorchesters auf seiner Europa-Tournee. Am 8. September erklingt hier neben Anton Bruckners Symphonie Nr. 4 und Robert Schumanns Klavierkonzert a-Moll das Vorspiel zu Richard Wagners Oper Tristan und Isolde. Etwa in einer halben Stunde gelangt man fußläufig vom KKL zum Landhaus Tribschen, das Wagner zwischen 1866 und 1872 bewohnte. Nach der Uraufführung von Tristan und Isolde in München verschlug es Wagner und seine Frau Cosima schließlich hierher, an das Ufer des Vierwaldstättersees, wo der Komponist seine Opern Die Meistersinger von Nürnberg sowie Siegfried vollendete.


https://www.richard-wagner-museum.ch/geschichte/landhaus-tribschen/

Bildnachweis: Von Josef Lehmkuhl – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3599177

Programm
Europatournee: Merano

Am 7. September findet das erste Konzert der Europatournee 2023 des Bayerischen Staatsorchesters in Meran statt. Zu diesem Ort hatte der Münchner Komponist, Hausgott der Bayerischen Staatsoper und ehemalige Münchner Hofkapellmeister Richard Strauss eine große Affinität, und so bezeichnete er die Gegend in einem Brief an seinen Biografen Willi Schuh als „gesegnete Gefilde“. Als Italien-Liebhaber besuchte Strauss Meran wiederholt und arbeitete während seiner dortigen Aufenthalte unter anderem an seiner Oper Die Liebe der Danae – auch ein enthaltener Text-Entwurf zur in München uraufgeführten Oper Capriccio ist datiert mit „Meran 13. Mai 40“. Auf der Europa-Tournee übernachtet das Bayerische Staatsorchester übrigens in Innsbruck, wo es bereits 1931 zusammen mit Richard Strauss beim Strauss-Fest gastierte.



Bildnachweis: Archiv Musikalische Akademie

Programm
Semele
diesem Interview sprechen der Dramaturg Christopher Warmuth und der Regisseur Claus Guth über die neue Produktion von Georg Friedrich Händels Oper Semele.


Bildnachweis: Karolina Wojtas

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In diesem Interview sprechen der Dramaturg Christopher Warmuth und der Regisseur Claus Guth über die neue Produktion von Georg Friedrich Händels Oper Semele.


Bildnachweis: Karolina Wojtas

 

Zeitzeugnisse
Krzysztof Penderecki: Ubu Rex

Am 6. Juli 1991 gelang Krzysztof Pendereckis satirische Oper Ubu Rex im Nationaltheater zur Uraufführung und eröffnete die damaligen Opernfestspiele. Das Libretto in deutscher Sprache schuf der Komponist gemeinsam mit Jerzy Jarocki nach der Vorlage des Theaterstücks Ubu roi des französischen Schriftstellers Alfred Jarry aus dem Jahr 1896. In den zwei Akten mit jeweils fünf Szenen plant der Hauptmann Ubu eine Verschwörung gegen den polnischen König Wenzel, der dabei ermordet wird. Anschließend muss Ubu Krieg gegen Russland führen und schließlich nach einer Niederlage über die Ostsee fliehen. Der damalige Intendant der Bayerischen Staatsoper August Everding führte Regie, Michael Boder hatte die Musikalische Leitung inne.



Bildnachweis: Sabine Toepffer

Programm
Festspiel-Barockkonzert (Dall’Abacos Reisen)
https://pqpbach.ars.blog.br/category/dallabaco/, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=119231902

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Am 3. Juli findet in der Alten Pinakothek das Festspiel-Barockkonzert statt. Dabei dirigiert Thomas Dunford ein Ensemble aus sechs Musiker:innen und der Sopranistin Ana Maria Labin. Der Komponist Evaristo Felice Dall’Abaco, welcher diesem Konzert seinen Namen verleiht, war ab 1704 für ein Jahr als Kammermusiker am Münchner Hof engagiert. Der Spanische Erbfolgekrieg erschwerte allerdings auch hier regelmäßige Beschäftigung der Musiker, und Dall’Abaco musste in anderen Städten nach Arbeit Ausschau halten. Später kehrte Dall’Abaco wieder zurück nach München und nahm sogar die Rolle des Konzertmeisters ein. Nach dem Tod Pietro Torris 1737 wurde Dall’Abaco nicht wie erhofft zum Hofkapellmeister ernannt, füllte seine Ämter noch einige Jahre länger aus und starb schließlich 1742 in München. Beim Festspiel-Barockkonzert erklingt seine Sonate G-Dur op. 6 Nr. 5 und Kompositionen heute bekannterer Zeitgenossen: nämlich von Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel.



Bildnachweis: https://pqpbach.ars.blog.br/category/dallabaco/, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=119231902

Programm
Festspielkonzert Attacca

Am 2. Juli ist ATTACCA, das Jugendorchester des Bayerischen Staatsorchesters im Prinzregententheater zu erleben und wird dabei von den Hornisten des Bayerischen Staatsorchesters Johannes Dengler, Franz Draxinger, Maximilian Hochwimmer und Rainer Schmitz unterstützt. Allan Bergius leitet dieses Konzert mit Robert Schumanns Konzert für vier Hörner und Orchester, Richard Strauss’ Symphonie Nr. 1 sowie einer Uraufführung des Komponisten Oriol Cruixent: Penta Infinitum, ein Concerto for Five Percussions and Symphonic Orchestra.

Zeitzeugnisse
Richard Wagner: Die Walküre

Auch wenn der Komponist es anders vorgesehen hatte und seine monumentale Ring-Tetralogie in seinem eigenen Festspielhaus in Bayreuth uraufführen lassen wollte, erklang dieser zweite Teil bereits am 26. Juni 1870 im Münchner Hof- und Nationaltheater. König Ludwig II. wollte nicht bis zur Fertigstellung des Bayreuther Festspielhauses warten und veranlasste daher die vorzeitige Uraufführung der Walküre gegen den Willen des Komponisten. Bis heute erfreut sich diese Oper über die alle gesellschaftlichen Normen sprengende Liebe des Zwillingspaars Siegmund und Sieglinde sowie die Verbannung seiner Lieblingstochter Brünnhilde durch den Göttervater Wotan enormer Beliebtheit.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Programm
1. Festspiel-Kammerkonzert (Rückblick – Ausblick)

Am 28. Juni findet im Cuvilliés-Theater der Auftakt der Festspiel-Kammerkonzerte statt. Nachdem OPERcussion – das Schlagzeug-Ensemble des Bayerischen Staatsorchesters – in diesem Jahr bereits ihre CD-Einspielung „Original Grooves“ im hauseigenen Plattenlabel Bayerische Staatsoper Recordings herausgebracht haben, begeistern sie jetzt mit einem Programm zeitgenössischer Kompositionen. Neben einer Eigenkomposition Claudio Estay González’ – eines Schlagzeugers aus diesem Ensemble – und einer älteren Auftragskomposition für das Ensemble durch den Komponisten Oriol Cruixent erklingt dabei auch die Uraufführung einer Auftragskomposition: Moritz Eggerts Die Geschichte des Schlagwerks in der Oper: 1700-2023 für 5 Schlagzeuger.

Zeitzeugnisse
Kinderschreiben ans Orchester 4
jugend@staatsoper.de.
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der 
Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters 
München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

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MUSIKALISCHE AKADEMIE – DACAPO


DACAPO ist das Musikvermittlungsprojekt der Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters e. V. Es wurde von Musiker:innen des Orchesters für eine 3. und eine 4. Klasse an Grundschulen im Münchner Umkreis entwickelt. Innerhalb weniger Wochen besuchen Musiker:innen die ausgewählten Klassen der Schule. In Workshops stellen sie ihre Instrumente und ihren Beruf vor. Den Abschluss bildet nach Möglichkeit ein Konzert für alle Schüler:innen in der Schule. DACAPO verbindet damit die Begegnung mit KünstlerInnen sowie das Kennenlernen und Ausprobieren von Orchesterinstrumenten in den Workshops mit dem Erleben einer Konzertsituation.

Die Bewerbung für das Projekt DACAPO erfolgt über das Schulprogramm der Bayerischen Staatsoper an jugend@staatsoper.de.
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der 
Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters 
München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

Zeitzeugnisse
Carlos Kleibers Einladung in einen Biergarten

Lieber Herr Kleinknecht! [Friedrich Kleinknecht, bis 2007 Cellist des Bayerischen Staatsorchesters]

auf dem Bayer. Meer segle
ich mit unbestimmtem ziel ...
tausend Dank für Ihre
liebe karte! Wenn meine
Zahnärztin mich am Leben
lässt und das Wetter sich
stabilisiert, wäre es mir eine Ehre, mit Ihnen in einem Biergarten
Mass zu halten! Auf bald,
mit den besten Grüssen

Ihr
Carlos Kleiber



Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Programm
Tschaikowski-Ouvertüren

Alexei Ratmansky wählte für sein abstraktes Ballett Ouvertüren von Pjotr I. Tschaikowski aus, die dieser in verschiedenen Lebensphasen zur Aufführung im Konzert komponiert hatte. Inhaltlich gehen alle musikalischen Werke auf Dramen von William Shakespeare zurück: Hamlet, Der Sturm und Romeo und Julia. Obwohl Alexei Ratmansky kein Handlungsballett kreiert hat, tauchen die erzählerischen Motive aus den drei Werken Shakespeare immer wieder an der Oberfläche der choreographischen Struktur auf. Auf diese Weise bildet Shakespeares ‚Stimme‘ sowohl die Basis für das tänzerische Geschehen auf der Bühne als auch für die aus dem Orchestergraben erklingende Partitur. Traditionellerweise stehen die Ouvertüren am Anfang einer Oper oder eines Balletts und leiten zu einer Handlung über. In Alexei Ratmanskys Tschaikowski-Ouvertüren jedoch folgt Ouvertüre auf Ouvertüre, wodurch auf jedes Setzen eines Anfangs ein neuer Anfang folgt. Darin verwoben ist ein Grundversprechen des Theaters, mit jedem Öffnen des Vorhangs eine neue Welt erscheinen zu lassen. Mit den Mitteln des klassischen und neoklassischen Balletts verweist Alexei Ratmansky in seiner Choreographie kontinuierlich auf die Geschichte der Tanzkunst. So musste das Ballett in verschiedenen Epochen wiederholt buchstäblich um sein Überleben kämpfen. Dabei schwang stets die Hoffnung mit, dass die faktische Wirklichkeit in etwas Tänzerisches aufzulösen wäre. Die „Fantasie-Ouvertüren“, wie die von Tschaikowski gewählte Gattungsbezeichnung der im Ballettabend zu hörenden Orchesterwerke lautet, werden durch ihren schillernden Charakter zu idealen Vorlagen für ein Ballett, das sich gleichfalls als ein Fantasieren versteht: ein Fantasieren darüber, welche Rolle das klassische Ballett in der Gegenwart einnimmt, worin die Erinnerungen bestehen, die es mit sich trägt, und wie es seine Zukunft gestalten möchte.

Das Bühnenbild von Jean-Marc Puissant arbeitet mit verschiedenen Schleiern und raumgliedernden Elementen. Diese übersetzen die fortschreitende Enthüllung und den Aufbau von Erwartungen, die der Ouvertüre mit ihrem Ankündigungscharakter innewohnen, in visuelle Bilder. Der Bühnenraum ist mit transparenten Schleiern, beweglichen Flächen sowie skulpturalen Formen gestaltet. Ratmansky geht es nicht in erster Linie darum, eine konkrete Geschichte zu erzählen. Im Vordergrund steht die Freude an einem Ereignis, das von den vielfältigen emotionalen Stimmungen der Musik und den technischen Fertigkeiten der Tänzer:innen lebt.



Bildnachweis: Katja Lotter

Zeitzeugnisse
Thomas Mann an Bruno Walter über Palestrina

München den 24. VI. I7.


Lieber und verehrter Herr Walter:

Man verlangte leidenschaftlich nach Ihrem Erscheinen gestern Abend, was namentlich auch von dem hinter mir sitzenden Ehepaar Schillings lebhaft gebilligt und unterstützt wurde, und fand sich nur schwer mit der Thatsache Ihres Verschwindens ab, die Pfitzner mit sehr pittoresken Bewegungen demonstrierte. Er wurde nicht weniger gefeiert, als bei der Uraufführung und konnte, meine ich, auch mit der Zähigkeit zufrieden sein, womit nach dem II. Akt, trotz Dunkelbleiben des Hauses, der Beifall fast bis zum Beginn des Vorspiels zum III. anhielt. Ich fand gerade dieses dritte Vorspiel, mit der schönen Wiederholung des Ighino-Thema’s, ganz wundervoll gestern und habe alles in allem das Werk geistig und musikalisch innig genossen wie noch keinmal vorher. Daran hatte mein Platz viel Anteil: die Distanzierung von der Bühne und die Absonderung von der in diesem Theater so schön geschlossenen Masse des Publikums, die zu überblicken ein Vergnügen für sich ist, fördern bei mir die Stimmung sehr; und das Orchester klingt herrlich mild und klar da hinten. Aber die Placierung allein that es natürlich nicht. Ich war zum dritten Mal dabei, und es zeigte sich, daß ich in der Eroberung, Durchdringung, Erkenntnis dieses mir teuren, sympathischen, ja – darin liegt keine Anmaßung! – verwandten, in Lebensstimmung und Kunstgesinnung verwandten Werks eben doch schon weiter vorgeschritten bin: Namentlich an dem Eindruck von sublimer Kurzweiligkeit zeigte sich das, den ich gestern gewann, – von Längen, die manche Leute festgestellt haben wollen, um doch auch etwas festgestellt zu haben, nicht eine Spur; im Gegenteil: jeden Augenblick war der Wunsch rege: „Verweile doch,“ und mag es hysterisch klingen, so sage ich doch: es ist mir ein wahrer Schmerz, daß man nun sechs Wochen bis zum nächsten Mal warten muß.

Wie sehr dieser Palestrina mir am Herzen liegt, kann ich nicht sagen. Das Ja!, mit dem ich unmittelbar auf das Werk antworte, Stammt aus der Liebe und umfaßt alles, was man in artistischer Hinsicht etwa problematisch daran finden könnte. Mit seiner metaphysischen Stimmung, seinem Ethos von „Kreuz, Tod und Gruft“, seiner Vereinigung von Musik, Pessimismus und Humor (womit zusammen ich den Begriff der Humanität definiere) kommt es meinen tiefsten, eigensten Bedürfnissen entgegen, ja, sein Erscheinen eben jetzt bedeutet mir nicht weniger als ein großes Glück: es macht mich positiv, es erlöst mich von der Polemik, und meinem Gefühl ist ein großer Gegenstand damit geboten, an den es sich schließen kann und von dem aus gesehen das Widerwärtige – ich meine alles, was jenem meinem Begriff von Humanität widerspricht, und es giebt dergleichen! – in wesenlosem Scheine liegt.

Pfitzners verbrachten neulich einen Abend bei uns. Daß er sich wohl gefühlt hat, bezweifle ich, wiewohl er mindestens fünf Gläser Moselwein trank, auch eine größere Anzahl hausgebackener Kuchenplätzchen zu sich nahm und sich also wenigstens in dieser Hinsicht zu dem Gebotenen positiv verhielt. Im Übrigen ist er zum Sich wohl fühlen wohl nicht geboren: ein schwieriger, wunder, zwiespältiger Mensch, glaube ich, der bei aller Liebe zum erlösenden „Intellekt“, von der bösen Willenswelt seines II. Palestrina-Aktes ohne Zweifel viel in sich trägt. Er sagte aber über den Palestrina ein paar erschütternde Dinge, – auf die ich mündlich zurückkomme; denn ich sehe die fünfte Seite beinahe komplett und muß ohnedies damit rechnen, daß Sie diesen epistolographischen Überfall etwas wunderlich finden werden. Sei’s drum! wie ältere Dramatiker gern sagten. Was mich betrifft, so habe ich das Bewußtsein, diesen lendemain-Sonntag-Morgen gut und schicklich anzuwenden, indem ich Ihnen danke für alles, was Sie uns diesen Winter gegeben haben. Wenn ich zurückblicke, – die Euryanthe, die Winterreise, die Kindertotenlieder, der Heiling, um nur einiges zu nennen, und endlich der Palestrina: es war ja ein ganzes Füllhorn von sublimen Wohlthaten, was Ihre feurige Mittlergüte ausschüttete über Gerechte und – Ungerechte; und unser rascher Abschied gestern vorm Theater schien mir in diesem Sinne nicht ganz zulänglich.

Haben Sie mit den Ihren eine gute Ferienzeit; und sollten Sie einmal Lust haben, nach Tölz herüberzukommen, Wo wir vom 15. Juli an sein werden, So wissen Sie, daß Sie uns eine Freude damit machen.

Herzliche Grüße Ihnen und Ihrer Gattin von uns beiden.

Ihr Ihnen in Verehrung und Freundschaft ergebener

Thomas Mann.


Bildnachweis: Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich. Mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer Verlags, Frankfurt am Main.

Programm
Hamlet
folgenden Text mehr über die Sicht des Regisseurs der Hamlet-Produktion Neil Armfield auf seine Inszenierung der Komposition Brett Deans, aber auch über Armfields grundlegende Beschäftigung mit dem Hamlet-Stoff, die bis in seine Schulzeit zurückreicht.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

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Erfahren Sie im folgenden Text mehr über die Sicht des Regisseurs der Hamlet-Produktion Neil Armfield auf seine Inszenierung der Komposition Brett Deans, aber auch über Armfields grundlegende Beschäftigung mit dem Hamlet-Stoff, die bis in seine Schulzeit zurückreicht.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Zeitzeugnisse
Carlos Kleibers Lampenfieber

Sehr verehrter Orchester Vorstand!

Vielen herzlichen Dank für
Ihre freundlichen Zeilen vom 16.6.78,
und auch für die schöne Aufführung Traviata Tage zuvor.
Bei dieser Verleihungs-Sache da, hatte
ich grässliches Lampenfieber aber
in meinen verstotterten Bedankungsworte
bedankte ich mich namentlich bei
dem Orchester. Dies nur zur Berichterstattung

Ihnen immer äusserst verbunden,
Carlos Kleiber



Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Richard Wagner über Tristan und Isolde

Meine geehrten Herrn und werthen Freunde!

Es ist mir unmöglich mit der heutigen dritten und
vorläufig letzten Aufführung von „Tristan“ von Ihnen
zu scheiden, ohne noch ein letztes Wort des Dankes an Sie
zu richten.

Wahrlich, ein erhebenderes Gefühl, als dasjenige, welches ich
in meinen Beziehungen zu Ihnen empfinde, kann nie einen
Künstler beseelt haben. Die Mutter die sich ihres mit Schmerzen
gebornen Kindes erfreut, kann nicht diese entzückende Befrie-
digung fühlen, die mich durchdringt, wenn ich meine so lange
stumm vor mir gelegene Partitur jetzt in solch einem warmen und
seelenvoll innigen Klangleben vor meinem Ohre sich bewegen
höre, wie Sie mir dies durch Ihre wunderbar schöne Leistung
bewirkt haben! Durch ein Lob meinerseits die Bedeutung
und Unvergleichlichkeit Ihrer Leistung erst anerkennen zu
wollen, hiese Sie in Ihrem eigenen schönen Bewußtsein nur
stören. Sie wissen alle, was Sie in und mit dieser Leistung
sind: was Sie – mir dadurch geworden sind, muß Ihnen Ihr Herz nicht minder sagen. Daß ich mich zu Jedem von
Ihnen persönlich Freund fühle, müssen Sie ebenfalls wissen,
denn nur die herzlichst erwiederte Freundschaft konnte Ihnen die
Wärme, das Feuer und das Zartgefühl eingeben, mit denen Sie der
Welt mein Werk laut und innig zutönten.

Die Stunden unserer gemeinschaftlichen Übungen haften in meiner
Erinnerung als die freundlichsten und ermuthigendsten meines Lebens:
die Tage und Jahre, die wir vielleicht noch gemeinschaftlich verleben
werden, sollen Zeugen für die edle Bedeutung jener Stunden der
Annäherung sein. So lange ich athme, wird es eine innige Angele-
genheit meines Herzens sein, Ihnen zu beweisen, wie sehr ich Sie
liebe, und von welchem Danke für Sie ich erfüllt bin!

Stets Ihr treuer und ergebener
Freund Richard Wagner.

München, 19. Juni 1865



Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Chefs
Johann Caspar Aiblinger

Johann Caspar Aiblinger wurde am 23. Februar 1779 in Wasserburg am Inn geboren und erhielt seine Ausbildung in der Benediktinerabtei am Tegernsee und am Jesuitengymnasium in München. An der Landshuter Universität studierte er Philosophie und Theologie, bevor er nach Italien ging, wo er in Vicenza und Venedig als Komponist und Musiklehrer arbeitete. 1819 wurde er Kapellmeister der Mailänder Scala und wechselte noch im selben Jahr nach München als Leiter der Italienischen Oper, nach deren Auflösung 1825 Aiblinger den Posten des Vizekapellmeisters erhielt. Von 1826 bis 1864 war er in München schließlich als Hofkapellmeister engagiert. Er komponierte geistliche Musik, zahlreiche Werke für Chor, aber auch Opern und Ballette. Am 6. Mai 1867 starb Aiblinger in München.



Bildnachweis: Johann Kaspar Aiblinger, Photolithographie um 1850, Museum Wasserburg a. Inn, Inv. Nr. 2259a

Zeitzeugnisse
Julius Patzak an die Musikalische Akademie

Bildnachweis: Archiv der Musikalischen Akademie

Zeitzeugnisse
Hans Pfitzner: Palestrina

Im Prinzregententheater dirigierte Bruno Walter am 12. Juni 1917 die Uraufführung von Hans Pfitzners „Musikalischer Legende“ Palestrina. Sie handelt von dem im 16. Jahrhundert wirkenden historischen Komponisten Giovanni Pierluigi da Palestrina und die ihn umrankende Legende, dass dieser auf dem Konzil von Trient gerade so die Abschaffung der mehrstimmigen Kirchenmusik in der katholischen Liturgie verhindern konnte, indem er seine Komposition Missa Pape Marcelli vorlegte. Daraus resultiert, dass Palestrina in der Oper als Retter des Kontrapunkts gefeiert wird. Thomas Mann bezeichnete Pfitzners Oper als „etwas Letztes und mit Bewusstsein Letztes aus der schopenhauerisch-wagnerischen, der romantischen Sphäre, mit seinen dürerisch-faustischen Wesenszügen, seiner Mischung aus Musik, Pessimismus und Humor“. Die Bayerische Staatsoper brachte Palestrina zuletzt 2009 in einer Inszenierung von Christian Stückl auf die Bühne und veröffentlichte eine zugehörige DVD. Die damalige Dirigentin Simone Young hält Palestrina für „ein etwas zur Seite gelegtes Meisterwerk des deutschen Repertoires. Und ich finde es überhaupt nicht erstaunlich, dass Dirigenten, die sich sehr für die Musik Wagners eingesetzt haben, sich auch für die Musik Pfitzners einsetzen. Weil da starke musikalische Verbindungen sind.“ Der jüdische Uraufführungsdirigent Bruno Walter setzte sich übrigens bis zuletzt trotz der nicht unproblematischen politischen Verstrickungen Hans Pfitzners während des Nationalsozialismus für das Werk ein.



Bildnachweis: Wilfried Hösl

Zeitzeugnisse
Richard Wagner: Tristan und Isolde
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Joseph_Albert_-_Ludwig_und_Malwine_Schnorr_von_Carolsfeld_-_Tristan_und_Isolde,_1865e.jpg#/media/Datei:Joseph_Albert_-_Ludwig_und_Malwine_Schnorr_von_Carolsfeld_-_Tristan_und_Isolde,_1865e.jpg

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Am 10. Juni 1865 wurde im Münchner Nationaltheater Richard Wagners „Handlung in drei Aufzügen“ Tristan und Isolde uraufgeführt. Nachdem die vorherigen Versuche, das Werk auf die Bühne zu bringen, an mehreren Opernhäusern scheiterten – einschließlich an der Hofoper Wien nach fast 80 Proben –, ermöglichte die bedingungslose Unterstützung durch Ludwig II. in München schließlich das Projekt. Der Mythos um die Unaufführbarkeit dieser Oper wurde dennoch fortgeschrieben, nachdem der Uraufführungs-Tristan Ludwig Schnorr von Carolsfeld nur wenige Wochen nach den ersten Vorstellungen im Alter von 29 Jahren verstarb. Auch die beiden Dirigenten Felix Mottl und Josef Keilberth erlitten während Tristan-Dirigate in München Zusammenbrüche, die zum Tod beider führten. Bis heute ist Tristan und Isolde ein Wagnis für jedes Theater – wegen der immensen musikalischen Anforderungen an die Mitwirkenden (vor allem an die Titelpartien), aber auch wegen der äußeren Handlungsarmut bei dafür umso existenzielleren Themen, die in der Oper verhandelt werden. Die Todessehnsucht der beiden Liebenden durchzieht sämtliche drei Aufzüge, bis der ambivalente harmonische Verlauf der Musik mit Isoldes Verklärung am Ende aufgelöst wird. Der „Tristan-Akkord“, mit dem das musikalische Vorspiel einsetzt, avancierte in der Musikgeschichte zur klanglichen Chiffre für eine moderne Klangsprache, die in der Atonalität des 20. Jahrhunderts gipfeln sollte.



Bildnachweis: Joseph Albert: Ludwig und Malwine Schnorr von Carolsfeld als „Tristan und Isolde“ der Münchner Uraufführung, 1865, München, Staatliche Verwaltung der Schlösser. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Joseph_Albert_-_Ludwig_und_Malwine_Schnorr_von_Carolsfeld_-_Tristan_und_Isolde,_1865e.jpg#/media/Datei:Joseph_Albert_-_Ludwig_und_Malwine_Schnorr_von_Carolsfeld_-_Tristan_und_Isolde,_1865e.jpg

Zeitzeugnisse
KINDERSCHREIBEN ANS ORCHESTER 3
jugend@staatsoper.de.
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der 
Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters 
München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

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MUSIKALISCHE AKADEMIE – DACAPO


DACAPO ist das Musikvermittlungsprojekt der Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters e. V. Es wurde von Musiker:innen des Orchesters für eine 3. und eine 4. Klasse an Grundschulen im Münchner Umkreis entwickelt. Innerhalb weniger Wochen besuchen Musiker:innen die ausgewählten Klassen der Schule. In Workshops stellen sie ihre Instrumente und ihren Beruf vor. Den Abschluss bildet nach Möglichkeit ein Konzert für alle Schüler:innen in der Schule. DACAPO verbindet damit die Begegnung mit KünstlerInnen sowie das Kennenlernen und Ausprobieren von Orchesterinstrumenten in den Workshops mit dem Erleben einer Konzertsituation.

Die Bewerbung für das Projekt DACAPO erfolgt über das Schulprogramm der Bayerischen Staatsoper an jugend@staatsoper.de.
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der 
Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters 
München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

Programm
Un:erhört II – 2. Kammerkonzert der Hermann-Levi-Akademie

Die Hermann-Levi-Akademie fördert begabte Nachwuchsmusiker:innen, indem sie ihnen Orchesterpraxis unter professionellen Bedingungen ermöglicht – vor allem in der Opernliteratur mit ihren spezifischen Anforderungen, aber auch im symphonischen Bereich.

Die Hermann-Levi-Akademie des Bayerischen Staatsorchesters wurde 2002 unter dem Namen Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters gegründet, um die jahrhundertealte Tradition eines der ältesten deutschen Orchester an junge Musiker:innen weiterzugeben und auf diese Weise die besondere Klangvorstellung und Spielkultur für nachfolgende Generationen lebendig zu halten. Seit Juli 2021 trägt die Orchesterakademie den Namen „Hermann-Levi-Akademie“, um Hermann Levis Bedeutung für die Musik und insbesondere seinem zukunftsweisenden Schaffen am Nationaltheater München Rechnung zu tragen.

Am 12. Juni ist die Hermann-Levi-Akademie in der Alten Pinakothek mit einem vielfältigen Programm zu erleben. Eine Sonata da chiesa des Barock-Komponisten Arcangelo Corelli sowie das Klavierquintett h-Moll von Johannes Brahms werden ebenso zu Gehört gebracht wie die Variationen über das Lied Greensleeves für Kontrabass solo des vor zehn Jahren verstorbenen Knut Guettler und Auszüge aus der Sonate für Violoncello solo von György Sándor Ligeti.



Bildnachweis: Frank Bloedhorn

Chefs
Franz Lachner
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4372774

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Franz Lachner wurde am 2. April 1803 in Rain am Lech geboren und leitete nach anderen Stationen in München, Wien und Mannheim von 1836 bis 1868 als Hofkapellmeister Opernvorstellungen wie die Konzertreihe der Musikalischen Akademie und Kirchenmusik. Mit der Verpflichtung Lachners als Hofkapellmeister begann die ehrwürdige Reihe der Bayerischen Generalmusikdirektoren. Jetzt hat nicht mehr der Konzertmeister das Sagen, sondern ein Dirigent mit Taktstock leitet ein immer größer werdendes Ensemble. Im Orchester saßen dabei ausgezeichnete Virtuosen wie der Klarinettist Heinrich Baermann, der Hornist Franz Strauss und Mitglieder der Familie Moralt, die auf ihren Reisen als Streichquartett ganz Europa begeisterten. Neue Instrumente hielten Einzug ins Orchester, Ventile erweiterten den Tonumfang von Hörner und Trompeten, und der Münchner Soloflötist Theobald Böhm entwickelte ein neues Klappensystem für Holzblasinstrumente, das bis heute in Gebrauch ist.



Bildnachweis: Franz Lachner. Lithographie von Andreas Staub. Gemeinfreie Fotografie, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4372774

Zeitzeugnisse
Carl Maria von Weber: Abu Hassan
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22630453

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Auch vom Pionier der deutschsprachigen Oper Carl Maria von Weber, dessen Freischütz sich bis heute besonderer Beliebtheit erfreut, wurde in München eine Oper uraufgeführt. Das Libretto für das Singspiel in einem Akt Abu Hassan stammt von Franz Karl Hiemer und geht auf eine Geschichte aus Tausendundeine Nacht zurück. Weber war Privatsekretär des verschuldeten und als korrupt geltenden württembergischen Herzogs Ludwig, als er zusammen mit dem Stuttgarter Theaterdichter Hiemer die Bearbeitung einer Schuldengeschichte plante. Die Premiere erfolgte allerdings erst während Webers Aufenthalt in München, genauer: am 4. Juni 1811 ging die erste Vorstellung der Oper am damaligen Münchner Hoftheater über die Bühne. In den Folgejahren erfreute sich das Werk großer Beliebtheit und fand unter anderem auf die Bühnen von Stuttgart, Frankfurt am Main, Wien, Berlin, Dresden, Prag, Kopenhagen und London. Als die gängige Kombination aus kürzeren Schauspielen mit Operneinaktern jedoch langsam verschwand, wurden auch die Aufführungen von Abu Hassan immer spärlicher. Dennoch gab es im 20. Jahrhundert Einstudierungen beispielsweise durch Bruno Walter in Berlin, Felix Mottl in München sowie durch Richard Strauss in Wien.



Bildnachweis: Von Caroline Bardua – 1. umnofil.ru2. GalleriX, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22630453

Chefs
Joseph Hartmann Stuntz

Joseph Hartmann Stuntz wurde am 23. Juli 1793 in Arlesheim bei Basel geboren und komponierte nach dem ersten Musikunterricht bei seinem Vater bereits als 14-Jähriger ein Te Deum für das Straßburger Münster. In die Münchner Hofkapelle trat er 1808 ein und studierte bei Peter von Winter, später auch in Wien bei dessen Lehrer Antonio Salieri. Von 1816 bis 1818 war Stuntz Kapellmeister der italienischen Oper München, und in den darauffolgenden Jahren komponierte er einige Opern für die Theater in Venedig, Mailand und Turin. Am Teatro alla Scala war seine Oper La rappressaglia so erfolgreich, dass ihm der Titel „maestro di cartello“ zuteil wurde. 1823 wurde Stuntz Vizekapellmeister der Münchner Hofkapelle und 1825 erster Hofkapellmeister als Nachfolger Peter von Winters. Als „Nationalkomponist und Festdirigent“ Bayerns wurde Stuntz’ Musik bei großen Einweihungsfeiern gespielt – zum Beispiel bei der Eröffnung der Walhalla oder bei der Grundsteinlegung der Befreiungshalle und bei der Enthüllung der Bavaria. Außerdem gilt er als Begründer des Männergesangswesens in München. 1859 verstarb er in München.


Bildnachweis: Radierung von Joseph Hartmann Stuntz um 1830. Bayerische Staatsbibliothek, Ausstellungskataloge, 38.

Programm
6. Kammerkonzert 2022/23 (Ein Hörnerfest)

Am 14. Mai spielen die Munich Opera Horns ein vielseitiges Programm mit Musik aus den letzten fünf Jahrhunderten für Horn. Ludwig Senfl, mit dessen Festanstellung 1523 durch Herzog Wilhelm IV. in München sich die Geschichte des Bayerischen Staatsorchesters ansetzen lässt, ist dabei ebenso vertreten wie sein Nachfolger Orlando di Lasso. Originalkompositionen für Horn von Anton Reicha und dem vielleicht berühmtesten Hornisten aus der langen Tradition des Bayerischen Staatsorchesters Franz Strauss stehen neben Bearbeitungen für das Instrument – beispielsweise erklingt auch die Ballettmusik aus Mozarts Oper Idomeneo.

Programm
6. Akademiekonzert 2022/23 (Jurowski)
https://androom.home.xs4all.nl/biography/a002056.htm

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Das Programm des 6. Akademiekonzerts, geleitet vom Generalmusikdirektor des Bayerischen Staatsorchesters Vladimir Jurowski, wird eröffnet mit einer auf dem Kontinent selten zu hörenden englischen Rarität, Ralph Vaughan Williams’ Fantasie über ein Thema von Thomas Tallis: ein kostbares Stück, das Erinnerung und Gegenwart auf berückende Weise miteinander verschmilzt – präsentiert von den Streichern des Staatsorchesters. Im weiteren Verlauf sind gleich zwei Solisten zu erwarten: Gerhard Oppitz übernimmt den Solopart in Robert Schumanns Klavierkonzert, das Schumann ursprünglich für seine Frau Clara komponierte, die bei der Uraufführung auch den Klavierpart übernahm. Für Gustav Mahlers vierte Symphonie gesellt sich die Sopranistin Louise Alder zum Orchester.


Bildnachweis: Franz von Lenbach: Clara Schumann. https://androom.home.xs4all.nl/biography/a002056.htm

Chefs
Peter von Winter
https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/ZKGPvAyxgA

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Peter von Winter wurde am 28. August 1754 in Mannheim geboren und begann seine Laufbahn als Violinist im dortigen Hoforchester, wo er zwischenzeitlich auch Kontrabass spielte. Während seiner Mitwirkung im Orchester lernte er die italienische und deutsche Oper intensiv kennen, bevor er seine eigenen Opern komponierte. 1778 siedelte er nach München über, als ein Großteil des Mannheimer Orchesters dorthin berufen wurde. Während eines Aufenthalts in Wien studierte er mehrere Monate bei Antonio Salieri, und 1787 wurde er zum Vizekapellmeister des Münchner Hoforchesters ernannt, 1798 dann zum Kapellmeister, als der er vor allem die Kirchenmusik und die italienische Oper leitete. Seine eigenen Opern wurden damals in Neapel, Venedig und Wien, später auch in London gefeiert. Gemeinsam mit Emanuel Schikaneder, dem Librettisten der Zauberflöte erstellte Winter eine Fortsetzung von Mozarts populärer Oper mit dem Titel Das Labyrinth oder Der Kampf mit den Elementen. Mozart selbst jedoch bezeichnete „den Winter“ in einem Brief an den Vater 1781 als seinen „größten Feind“. Neben Carl Maria von Weber leistete Peter von Winter durch seine Singspiele bedeutende Pionierarbeit auf dem Gebiet der deutschen Oper vor Richard Wagner. Zudem war Winter 1811 gemeinsam mit Mitgliedern der Münchner Hofkapelle an der Gründung der Musikalischen Akademie beteiligt: der bis heute bestehenden Münchner Konzertvereinigung. Winter wirkte in München bis zu seinem Tod 1825.


Bildnachweis: Johann Nepomuk Haller, Der Komponist und Kapellmeister Peter von Winter (1754–1825), 1825, Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/ZKGPvAyxgA

Zeitzeugnisse
Kinderschreiben ans Orchester 1
jugend@staatsoper.de.
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der 
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München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

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MUSIKALISCHE AKADEMIE – DACAPO



DACAPO ist das Musikvermittlungsprojekt der Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters e. V. Es wurde von Musiker:innen des Orchesters für eine 3. und eine 4. Klasse an Grundschulen im Münchner Umkreis entwickelt. Innerhalb weniger Wochen besuchen Musiker:innen die ausgewählten Klassen der Schule. In Workshops stellen sie ihre Instrumente und ihren Beruf vor. Den Abschluss bildet nach Möglichkeit ein Konzert für alle Schüler:innen in der Schule. DACAPO verbindet damit die Begegnung mit KünstlerInnen sowie das Kennenlernen und Ausprobieren von Orchesterinstrumenten in den Workshops mit dem Erleben einer Konzertsituation.

Die Bewerbung für das Projekt DACAPO erfolgt über das Schulprogramm der Bayerischen Staatsoper an jugend@staatsoper.de.
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München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

Chefs
Paul Pietragrua
https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00054636?page=6,7 Standort: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Slg.Her 1725

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Der Violinist, Kapellmeister und Komponist Paul Grua wurde am 1. Februar 1753 in Mannheim geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung bei seinem Vater Carlo Pietragrua, der als Kapellmeister am kurpfälzischen Hof unter den Kurfürsten Carl Philipp und Carl Theodor für alle Bereiche der Hofmusik zuständig gewesen war. Paul Pietragrua wirkte in der Mannheimer Hofkapelle, bevor er 1777 zu einem Studienaufenthalt nach Bologna und Parma geschickt wurde. Nachdem der Mannheimer Hof nach München übergesiedelt war, wurde Paul Pietragrua 1779 zum Vizekapellmeister ernannt, bevor er ab 1784 als Kapellmeister der Vokalmusik am Münchner Hof wirkte. 1780 wurde Paul Pietragruas Karnevalsoper Telemaco im Münchner Cuvilliés-Theater uraufgeführt, danach konzentrierte sich der Komponist auf die Kirchenmusik. Er führte sein Amt des Kapellmeisters bis zu seinem Tod 1833 in München aus, also insgesamt fast ein halbes Jahrhundert.


Bildnachweis: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00054636?page=6,7 Standort: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Slg.Her 1725

Zeitzeugnisse
Hans Werner Henze: Elegie für junge Liebende

Hans Werner Henzes Oper in drei Akten Elegie für junge Liebende wurde am 20. Mai 1961 im Schlosstheater Schwetzingen durch das Ensemble der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt. Die Oper entstand als Auftragswerk des Süddeutschen Rundfunks für die Schwetzinger Festspiele, wobei sich Henze mit der Vorstellung „von einer psychologisch sehr nuancierten Kammeroper“ an die Librettisten Wystan Hugh Auden und Chester Simon Kallman wandte. Eine deutsche Übersetzung des Librettos wurde von Ludwig Landgraf unter Mitarbeit von Werner Schachteli und dem Komponisten erstellt. Die Handlung ist in den österreichischen Alpen 1910, genauer im Berggasthaus „Schwarzer Adler“, angesiedelt. Im Zentrum stehen die beiden jungen Liebenden Toni Reischmann und Elisabeth Zimmer, deren gemeinsamer tragischer Tod in einem Schneesturm dem eifersüchtigen Dichter Gregor Mittenhofer als Material für sein Gedicht „Elegie für junge Liebende“ dient. Die Musik ist ebenso von einem transparenten und differenzierten Klangbild wie von Reminiszenzen an die italienische Oper und Sprechgesang Schönberg’scher Prägung bestimmt. Die Uraufführung mit Dietrich Fischer-Dieskau als Mittenhofer und Heinrich Bender als Dirigenten in der Ausstattung von Helmut Jürgens wurde als Henzes „Durchbruch zu einer eigenen musikalischen Sprache“ gerühmt.


Bildnachweis: Archiv Bayerische Staatsoper

Zeitzeugnisse
Thomas Mann an Hans Pfitzner

München den 19. V. 17.
Poschingerstr. 1.


Verehrter Herr Professor:

Gestern Abend beendete ich die Lektüre Ihres „Palestrina“ und danke Ihnen von Herzen, daß Sie mir den Vorzug gewährten, das Buch vor der Aufführung kennen zu lernen, – der Aufführung, der ich nun mit ganz anderer Freude und feierlicher Spannung entgegensehe, als vordem. Sie wird ja eine Apotheose der Musik selbst, nichts Geringeres, bedeuten, – schon die Dichtung ist das, und zugleich ist sie, wie Nietzsche über den Parsifal-Text schrieb, „eine höchste Herausforderung der Musik“, eine höchste Herausforderung aber auch an die eigene Meisterschaft. Welches kühne, ja überschwengliche Bewußtsein Ihres Könnens muß in Ihnen lebendig gewesen sein, als Sie sich diesen „Text“ dichteten! Man kann nicht höher greifen, als mit ihm, aber, merkwürdig, zugleich ist er es, der mir die zweifellose Zuversicht einflößt, daß wir am 12. Juni den Kranz in Ihrer Hand sehen werden.

Verzeihen Sie, daß ich von Zuversicht rede, wo ich von Dankbarkeit für schon Empfangenes reden sollte. Aber ein szenisch-sprachlicher Plan wie dieser ist ja nichts Vollkommenes, nichts, was man anschauen dürfte, wie man selbstgenügsame Sprachgebilde anzuschauen gewohnt ist. Von einem solchen Standpunkt aus gesehen finden sich unleugbar Härten, Cruditäten, scheinbare Dilettantismen darin, die aber im Hinblick auf die Musik höchst wahrscheinlich ihre Rechtfertigung in sich selber tragen, philosophische Trockenheiten, die dichterisch nicht „aufgenommen“ sind, wie „Einzelexistenz“ u. dergl. m. . Das Bezeichnende aber ist, daß das Sprachliche immer nur an solchen Stellen unzulänglich wirkt, wo man versucht ist, es absolut, als direktes dichterisches Mittel zu nehmen, – niemals dort, wo die Worte nicht sowohl für die Musik geschrieben, als vielmehr aus der Musik geboren und eigentlich selbst schon Musik sind, wie in der herrlichen sechsten Szene des ersten Aktes, – diese glorreiche Seite 33 des Textes, die wenigstens ich nicht ohne ein schwellendes Gefühl musikalischen Glückes zu lesen vermag.

Sie vermieden den Namen des Drama’s auf dem Titelblatt, und wirklich kann von einer Handlung im gewöhnlichen Sinn, von Verwicklung, Spannung, Lösung oder Katastrophe ja nicht die Rede sein. Als Gebilde musikalischen Ursprungs und musikalischer Bestimmung wirkt die Dichtung trotzdem höchst dramatisch: die bunte und groteske Realität des II. Aufzuges steht prachtvoll zwischen der seraphischen Metaphysik des I. und der hohen Milde des Ausganges. Und wie kommt es, daß der Held, ohne daß er sich in einer eigentlich dramatischen Handlung zu bewähren hätte, dennoch so vollkommen tragisch wirkt? Das ist die Wirkung unmittelbarster Lyrik.

Geistig sind Sie ganz in dem Werk enthalten, mit Ihrem hohen Konservativismus, Ihrer Kunstfrömmigkeit, Ihrer echtbürtigen Deutschheit. Walter sprach mir mit ehrlichstem Respekt von der reifen Meisterschaft, die Sie in dem musikalischen „Teil“ des Werkes entfaltet haben, und die nur bei den höchsten musikalischen Würdenträgern der Vorzeit ihresgleichen habe. Ich glaube es ihm aufs Wort; denn eben diese Meisterschaft liegt als selbstverständliche Forderung in der Dichtung beschlossen … Übrigens sehe ich recht wohl die Fäden, die von diesem Werk zu Ihrer Streitschrift gegen jene italienischen Albernheiten laufen. „Weil doch aus großer Meister Zeit das wohlerfundne Alte – etc.“

Für heute nichts weiter – als nochmals meinen Dank. Brauchen Sie das Buch? Oder geht es an, daß ich es noch etwas behalte? Ferner: würden Sie, bei dem schönen Wetter, das der Entfernung ihren Stachel nimmt, meiner Frau und mir einmal einen Nachmittag oder Abend hier draußen schenken? Seit alle Dinge, die früher höchstens „interessant“ waren, brennend geworden sind, ist, finde ich, das Austauschbedürfnis sehr gewachsen.

Ihr ergebener
Thomas Mann


Bild- und Textnachweis: ÖNB, Musiksammlung F68.Pfitzner.2449/1. Mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer Verlags, Frankfurt am Main.

Chefs
Andrea Bernasconi
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10381988-6,

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Andrea Bernasconi wurde wahrscheinlich 1706 in Marseille geboren und komponierte bereits einige Opern, bevor er nach München kam. Außerdem wirkte er in Venedig am Ospedale della Pietà als „maestro di capella“. 1753 wurde er zum Vizekapellmeister am Münchner Hof durch den Kurfürsten Maximilian III. Joseph in München berufen, dem er auch Musikunterricht erteilte. Nach dem Tod des Hofkapellmeisters Giovanni Porta übernahm Bernasconi dessen Stelle 1755. Bernasconis Opern kamen in zahlreichen europäischen Städten zur Aufführung, die meisten allerdings in München: zum Beispiel 1768 La clemenza di Tito, bevor Mozart eine gleichnamige Oper komponieren sollte, oder auch 1760 Agelmondo und 1772 Demetrio. Bernasconi blieb im Amt bis zu seinem Tod 1784 in München.


Bildnachweis: Von Pietro Metastasio, Andrea Bernasconi – Demetrio. Standort: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Bavar. 4015-4,1/4 http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10381988-6,

Chefs
Giovanni Porta
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13401583

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Giovanni Porta wurde um 1675 in Venedig geboren, wo er Schüler war von Francesco Gasparini, bevor er zwischen 1706 und 1710 am Hof des Kardinals Pietro Ottoboni in Rom tätig war. Weitere Wirkungsstätten waren in Vicenza und Verona sowie am Conservatorio della Pietà unter Antonio Vivaldi. Ab 1716 widmete er sich vor allem der Komposition von Opern und geistlichen Werken. Von 1726 bis 1737 war er „maestro di coro“ am Ospedale della Pietà als Kollege von Vivaldi. 1737 übernahm er nach dem Tod Pietro Torris dessen Stelle des Kapellmeisters am Münchner Hof. 1755 verstarb Porta in München.



Bildnachweis: Von Heinrich Eduard Winter – Dieses Bild stammt aus der Digitalen Bibliothek Gallica und ist verfügbar unter der ID btv1b8423665z, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13401583

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Kinderschreiben ans Orchester 2
jugend@staatsoper.de.
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München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

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MUSIKALISCHE AKADEMIE – DACAPO



DACAPO ist das Musikvermittlungsprojekt der Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters e. V. Es wurde von Musiker:innen des Orchesters für eine 3. und eine 4. Klasse an Grundschulen im Münchner Umkreis entwickelt. Innerhalb weniger Wochen besuchen Musiker:innen die ausgewählten Klassen der Schule. In Workshops stellen sie ihre Instrumente und ihren Beruf vor. Den Abschluss bildet nach Möglichkeit ein Konzert für alle Schüler:innen in der Schule. DACAPO verbindet damit die Begegnung mit KünstlerInnen sowie das Kennenlernen und Ausprobieren von Orchesterinstrumenten in den Workshops mit dem Erleben einer Konzertsituation.

Die Bewerbung für das Projekt DACAPO erfolgt über das Schulprogramm der Bayerischen Staatsoper an jugend@staatsoper.de.
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der 
Musikalischen Akademie des Bayerischen Staatsorchesters 
München e.V.

für SchülerInnen der 3. und 4. Klasse

Programm
Aida
https://www.staatsoper.de/aida/damiano-michieletto

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Der Regisseur Damiano Michieletto inszeniert die Neuproduktion von Giuseppe Verdis Oper Aida an der Bayerischen Staatsoper und spricht darüber in einem Interview mit dem Titel „Mich interessiert der Fokus auf alles Militärische nicht“: https://www.staatsoper.de/aida/damiano-michieletto

Chefs
Pietro Torri
https://www.amazon.de/Baviera-Neue-Hofkapelle-München/dp/B00011MK38


Bildnachweis: Ars Produktion https://www.ars-produktion.de/Pietro_Torrica1650_1737_La_Baviera/topic/SACDs/shop_art_id/132/tpl/shop_article_detail

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Der Sänger, Komponist und Organist Pietro Torri wurde um 1650 in Peschiera del Garda geboren. Er war Organist und Kapellmeister am Hof des Markgrafen von Bayreuth, bevor er ab 1689 als Organist am Hof des Kurfürsten Max Emanuel in München wirkte. Als dieser zum Gouverneur der Spanischen Niederlande berufen wurde, folgte Torri dem Kurfürsten 1692 nach Brüssel, wo er in der Brüsseler Hofkapelle die Stelle eines „maître de chapelle“ einnahm und die Opernaufführungen leitete. Nach einem Machtwechsel kehrte Max Emanuel 1701 zurück nach München, wo Torri vorerst als Kammermusikdirektor diente, da das Amt des Hofkapellmeisters noch von Giuseppe Antonio Bernabei ausgeübt wurde. Während des spanischen Erbfolgekriegs residierte der Kurfürst von 1704 bis 1714 erneut in Brüssel, wohin ihm auch Torri folgte. Wieder in München hatte Torri 1715 den Titel des Hofkapelldirigenten inne, bis er 1732 nach dem Tod Bernabeis schließlich zum Hofkapellmeister ernannt wurde. 1737 verstarb Torri in München. Er hinterließ Messen und andere liturgische Formen, Oratorien, Kantaten und zahlreiche Opern, von denen die meisten in München uraufgeführt worden sind.

Es existiert unter anderem eine CD-Einspielung von ausgewählten Werken Torris durch Christoph Hammer und die Neue Hofkapelle München: https://www.amazon.de/Baviera-Neue-Hofkapelle-München/dp/B00011MK38


Bildnachweis: Ars Produktion https://www.ars-produktion.de/Pietro_Torrica1650_1737_La_Baviera/topic/SACDs/shop_art_id/132/tpl/shop_article_detail

Programm
Ja, Mai

Das Festival für frühes und zeitgenössisches Musiktheater

Die zweite Ausgabe des von der Bayerischen Staatsoper neu gegründeten Ja, Mai Festivals nimmt Synergien zwischen Musiktheater, Tanz und bildender Kunst in den Fokus und kreist um den Themenkomplex „Erwartung“. Das Festival setzt sich mit Motiven wie dem Warten, dem Vergehen von Zeit, der Frage nach dem Loslassen oder Festhalten und den verschiedenen semantischen Dimensionen von Zeit auseinander.

Festivalprogramm

Im Vorfeld von Ja, Mai und im Festivalzeitraum werden die Narrative und Themenkomplexe in einem Festivalprogramm – Themenkonzerte, Kinoreihe, Stelldichein!, Einführungen und Nachgespräche – an verschiedenen Orten Münchens künstlerisch aufgefächert.

 

 

 

Programm
Il ritorno / Das Jahr des magischen Denkens
https://www.staatsoper.de/il-ritorno/loslassen-oder-festhalten



Bildnachweis: Tealia Eliis Ritter


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In seinem Essay beschäftigt sich der Regisseur von Il ritorno / Das Jahr des magischen Denkens Christopher Rüping mit der Frage: „Loslassen oder Festhalten?“


https://www.staatsoper.de/il-ritorno/loslassen-oder-festhalten



Bildnachweis: Tealia Eliis Ritter


Programm
Feste feiern, wie sie fallen!

Ein Community Projekt des Bayerischen Staatsorchesters



Von April bis Juni 2023 feiert das Bayerische Staatsorchester sein 500 jähriges Jubiläum an ganz unterschiedlichen Orten in München. Es finden vier interaktive Konzerte von Perlach bis Freiham statt. Am Sonntag, den 25. Juni 2023 wird im Bellevue di Monaco ein großes Fest gefeiert. Alles kommt zusammen: Musik, Workshops, Tanz, Essen und Trinken. Das ganze Areal im und um das Bellevue di Monaco sowie die Glockenbachwerkstatt werden bespielt. Das Tuba-Trio, Tango Sentimentale, Opera-Brass und OPERcussion, gestalten gemeinsam das musikalische Programm.

In Kooperation mit Bellevue di Monaco

TUBA TRIO – Eine Tuba kommt selten allein
Sa 29.04.23 15:00 Uhr
Perlach, Kulturbunt Kulturhaus

SAMBA FÜR ALLE –
Die OPERcussionisten des
Bayerischen Staatsorchesters
Sa 13.05.23 18:00 Uhr
Neuhausen, Kulturzentrum Backstage

ALLES KOMMT ZUSAMMEN
Sa 25.06.23 15:00 Uhr
Bellevue di Monaco

AROUND THE WORLD –
MUSIK UND TÄNZE AUS ALLER WELT
OperaBrass des Bayerischen Staatsorchesters
Sa 01.07.23 15:00 Uhr
Freiham, Stadtteilfest

EINTRITT FREI!


Bildnachweis: Wilfried Hösl


 

 

Programm
Eine Tuba kommt selten allein

Das Bayerische Staatsorchester feiert in diesem Jahr den fünfhundertsten Geburtstag, und München feiert mit – nicht nur mit zahlreichen Konzerten und Veranstaltungen im Nationaltheater, sondern auch mit Festen in der ganzen Stadt. Ins KulturBunt Neuperlach kommt ein ganz besonderes Instrument, und zwar die Tuba: Sie ist das tiefste aller Blechblasinstrumente. Im Orchestergraben ist sie meistens versteckt neben der Pauke zu finden, und Tubisten sind es gewohnt, ihre Stimme ganz alleine im Orchester zu spielen. Die drei Tubisten des Bayerischen Staatsorchesters – Stefan Ambrosius, Steffen Schmid und Simon Unseld – wollen diese Tatsache jetzt ändern. Sie steigen aus dem Orchestergraben heraus und wollen gemeinsam spielen. Dazu haben sie sich zusammengetan und präsentieren ein bunt gemischtes Programm mit Musik aller Art – von Barock bis Jazz. Freuen Sie sich auf abwechslungsreiche Musik mit Kaffee und Kuchen im Rahmen eines Gästecafés Spezial von Kulturraum München e.V. und lernen Sie die Tuba besser kennen.



Bildnachweis: Wilfried Hösl


 

Programm
5. KAMMERKONZERT 2022/23 (DER MÜNCHNER KLARINETTENOLYMP)

Im Zentrum des 5. Kammerkonzerts steht Heinrich Joseph Baermann, außergewöhnlicher Klarinettenvirtuose seiner Zeit, der Komponisten wie Giacomo Meyerbeer, Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Maria von Weber zu Kompositionen für die Klarinette angeregt hat. Baermann wurde 1784 in Potsdam geboren und wurde dort sowie in Berlin ausgebildet, bevor er als Militärmusiker während der Kämpfe zwischen Napoleon und Preußen diente. 1807 wurde Baermann als Erster Klarinettist in die Münchner Hofkapelle aufgenommen, wo er bis 1834 wirkte. Baermann war international gefragt und gab in vielen europäischen Städten Konzerte, bevor er 1847 in München verstarb.

Sämtliche auf dem Programm stehenden Werke sind im Zusammenhang mit Baermann zu sehen: So galt Meyerbeers 2. Klarinettenquintett seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen, bis eine Partiturabschrift davon im Nachlass Baermanns entdeckt worden ist. Bei einem Besuch Heinrich Baermanns gemeinsam mit seinem Sohn Carl bei Mendelssohn während einer Konzerttournee in Berlin komponierte Mendelssohn das Konzertstück Nr. 1, während Baermann kochte. Und auch mit Carl Maria von Weber war Baermann befreundet – die beiden bestritten gemeinsam Konzerte, und Weber widmete Baermann seine Klarinettenkompositionen.

Bildnachweis: Druckgrafik, Urheber unbekannt, 1829, Münchner Stadtmuseum, Portraitsammlung; Inv: G M IV/873, Public Domain Mark.01

Chefs
Giuseppe Antonio Bernabei
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:GA_BERNABEI.jpg


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Der Sohn Ercole Bernabeis kam 1649 in Rom zur Welt und erhielt seine musikalische Ausbildung bei seinem Vater, dessen Nachfolge als Kapellmeister an San Luigi dei Francesi er 1672 antrat. Er erhielt die Priesterweihe, bevor er nach München übersiedelte, wo er 1677 zum Vizekapellmeister ernannt wurde und nach dem Tod seines Vaters 1687 dessen Amt als Münchner Hofkapellmeister. Giuseppe Antonio komponierte schon ab 1690 keine Opern mehr für München und konnte sich ganz auf die Hof-Kirchenmusik konzentrieren, als der Kammer-Musikdirektor Pietro Torri die Komposition von Opern und Kammermusik übernahm. 1704 wurde die Hofkapelle vorübergehend aufgelöst, als Bayern durch Österreich besetzt wurde, und 1708 wurde Giuseppe Antonio Bernabei entlassen. 1715 kehrte der Kurfürst nach München zurück, und Bernabei konnte sich als Hofkapellmeister bis zu seinem Tod 1732 in München erneut der Leitung der Kirchenmusik widmen.


Bildnachweis: Unbekannter Maler 1700 – Giuseppe Antonio Bernabei. Civico Museo Bibliografico Musicale, Bologna, Italien. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:GA_BERNABEI.jpg


 

Chefs
Johann Caspar Kerll

Kerll wurde 1627 in Adorf (heute im sächsischen Vogtlandkreis) als Sohn eines Orgelbauers geboren, wo er seine erste Stelle als Organist an der St. Michaeliskirche antrat. Wahrscheinlich konvertierte er in den 1640er-Jahren in Wien zur römisch-katholischen Konfession und ging gegen 1648/49 nach Rom, um sich dort bei dem Komponisten Giacomo Carissimi ausbilden zu lassen. Nach der Ernennung seines Bruders Leopold Wilhelm zum Statthalter der Niederlande durch Kaiser Ferdinand III. wurde Johann Caspar Hoforganist in der Brüsseler Residenz. 1655 wurde die Brüsseler Hofhaltung aufgelöst, und Kerll wurde an die Münchner Hofoper berufen, wo er anfangs als provisorischer Vizekapellmeister, dann Vizekapellmeister und nach dem Tod Giovanni Giacomo Porros schließlich 1656 Hofkapellmeister wurde. Kerll übernahm die musikalische Leitung der Gottesdienste, der Kammer- und Tafelmusik sowie der Hofoper. Mehrere seiner Opern wurden in München uraufgeführt. Sein Amt legte er 1673 nieder, wahrscheinlich in Folge von Intrigen durch italienische Musiker. Mit seiner Familie ging Kerll 1674 nach Wien, wo er eine vom Kaiser gewährte Pension erhielt und ab 1677 als erster Organist des Hofs wirkte. Dennoch besuchte er immer wieder München, beispielsweise 1688, als der Münchner Stecher Carl Gustav Amling das einzige bekannte Porträt des Komponisten anfertigte. 1692 gab Kerll sein Amt in Wien auf, um nach München zu gehen, wo er am 13. Februar 1693 verstarb und in der Gruft des Augustinerklosters in der Kaufingerstraße beigesetzt wurde. Kerll galt zu Lebzeiten als der bekannteste deutsche Komponist von Opern und Kirchenmusik, und seine Werke wurden international aufgeführt. Als Orgelimprovisator wurde ihm gleichermaßen Ruhm zuteil.


Bildnachweis: Kupferstich, Carl Gustav Amling, um 1680, Staatliche Graphische Sammlung München, Inventar-Nr. 122532 D


 

Chefs
Ercole Bernabei
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46619527


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Ercole Bernabei wurde 1622 in Caprarola, 57 Kilometer nordwestlich von Rom, geboren. In Rom war er ab 1653 Organist an San Luigi dei Francesi, ab 1665 für zwei Jahre Kapellmeister an der Lateranbasilika und ab 1667 Leiter der Kapelle San Luigi dei Francesi. 1672 trat er das Amt des Kapellmeisters an der Peterskirche an, das er aufgab, als er durch den bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria nach München berufen wurde. Hier wirkte er ab 1774 als Hofkapellmeister bis zu seinem Tod 1687. Zu seinen Werken gehören zahlreiche Motetten, Kantaten und Madrigale sowie mehrere verschollene Bühnenwerke, die er für München schrieb, möglicherweise in der Gattung der opera seria. Bernabei wurde in München auch vom Kurfürsten Max Emanuel beauftragt, Schüler aus bayerischen Stiften und Klöstern in Komposition auszubilden.


Bildnachweis: Von Heinrich Eduard Winter – Dieses Bild stammt aus der Digitalen Bibliothek Gallica und ist verfügbar unter der ID btv1b8415785d, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46619527


 

Programm
5. Akademiekonzert 2022/23 (Jindra)

Das 5. Akademiekonzert steht ganz im Zeichen eines der sogenannten Hausgötter der Bayerischen Staatsoper: Wolfgang Amadeus Mozart. Sein Konzert für Flöte und Harfe komponierte er wahrscheinlich im April 1778 in Paris als Auftragswerk für den Flöte spielenden Comte de Guines und dessen Tochter, welche die Harfe beherrschte. Das Werk wurde seit 1906 nicht mehr in der Musikalischen Akademie aufgeführt; damals mit Leonore Kennerknecht-Buff an der Harfe (siehe Kachel „Frauen im Orchester“). Im selben Monat berichtete Mozart seinem Vater in einem Brief von der Komposition einer „sinfonie concertante“, deren Originalpartitur allerdings als verschollen gilt. Die Sinfonia Concertante für Bläser wurde lange als Bearbeitung des verlorenen Stücks gehandelt, heute zweifeln einige Wissenschaftler jedoch an, dass Mozart der Urheber dieses Werkes ist.

In Prag komponierte Mozart die Arie „Bella mia fiamma“ für die Sängerin Josepha Duschek, als er sich dort im November 1787 zur Vorbereitung der Uraufführung von Don Giovanni aufhielt. Nur zwei Monate später leitete der Komponist selbst die Uraufführung seiner Symphonie Nr. 38 mit dem Beinamen „Prager Symphonie“, nämlich am 19. Januar 1787 in Prag. Der Dirigent des 5. Akademiekonzerts Robert Jindra stammt selbst aus Prag, wo er am Konservatorium Operngesang und Dirigieren studierte, und mittlerweile den Posten des Musikdirektors des Nationaltheaters innehat.



Bildnachweis: Prag um 1800 (anonyme Radierung)


Chefs
Giovanni Giacomo Porro
http://collections.rmg.co.uk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=230541


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Giovanni Giacomo Porro wurde um 1590 in Lugano geboren und wirkte unter anderem als Organist im Dienst des Herzogs von Savoyen Carlo Emanuele, als Kapellmeister an der römischen San Lorenzo in Damaso sowie als Vertretung des Orgelvirtuosen Girolamo Frescobaldi an der Cappella Giulia. 1635 wurde er als Kapellmeister an den Hof Maximilians I. nach München berufen. Von dort aus unternahm er mehrere Reisen nach Italien, um italienische Musiker für die Münchner Hofkapelle anzuwerben. Porro pflegte stand in regelmäßigem Austausch mit Galileo Galilei, von dem er Dichtungen vertonte. Obwohl keine Opernaufführung unter Porros Leitung überliefert ist, gibt es Hinweise auf ihn als potenziellen Mitbegründer der musiktheatralischen Tradition in München. Hier wirkte er bis zu seinem Tod 1656. Von seinen laut einer posthum erstellen Auflistung über 1100 Kompositionen, die größtenteils geistlicher Natur waren, aber auch Madrigale und Ballette umfassten, sind fast alle verschollen.


Bildnachweis: Von Domenico Tintoretto – http://collections.rmg.co.uk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=230541


Zeitzeugnisse
Erich Wolfgang Korngold: Der Ring des Polykrates / Violanta
https://www.loc.gov/item/2005689510/


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Die Uraufführung von Erich Wolfgang Korngolds zwei Einaktern Der Ring des Polykrates und Violanta fand am 28. März 1916 im Münchner Hoftheater statt. Der Komponist war zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt und war zuvor bereits als 13-Jähriger mit der Uraufführung seiner Ballettpantomime Der Schneemann an der Wiener Hofoper als Wunderkind in Erscheinung getreten. Fertiggestellt hatte Korngold seine heitere Oper Der Ring des Polykrates bereits 1914, woraufhin unmittelbar die Komposition der tragischen Oper Violanta folgte. 1920 folgte schließlich der sensationelle Erfolg von Korngolds Oper Die tote Stadt, die an der Bayerischen Staatsoper zuletzt 2019 unter der Musikalischen Leitung Kirill Petrenkos in einer Inszenierung von Simon Stone und mit Jonas Kaufmann und Marlis Petersen in den Hauptrollen für Furore sorgte. Dokumentiert wurde dieses Spektakel als DVD und Blu-ray im hauseigenen Label Bayerische Staatsoper Recordings. Korngold wurde 1934 von Max Reinhardt nach Hollywood geholt, wo der Komponist die Musik für 19 Filme lieferte und damit die Filmmusik nachhaltig beeinflusste.


Bildnachweis: George Grantham Bain Collection (Library of Congress) https://www.loc.gov/item/2005689510/


 

Programm
Passionskonzert

Am 1. April findet um 18:00 Uhr in der Allerheiligen Hofkirche ein Passionskonzert statt, das gemeinsam von der Hermann-Levi-Akademie und Nachwuchstalenten des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper unter der Musikalischen Leitung von Michael Pandya gestaltet wird. Dabei erklingen Stücke aus den beiden großen Oratorien Matthäus-Passion und Johannes-Passion sowie aus der Kantate Sehet! Wir gehn hinauf gen Jerusalem von Johann Sebastian Bach.


 

Bildnachweis: Magdalena König


 

Programm
Ballettfestwoche 2023

Anfang April steht beim Bayerischen Staatsballett traditionell die Ballettfestwoche auf dem Spielplan. 1960 vom damaligen Ballettdirektor Heinz Rosen gegründet, zeigt das Festival zwischen dem 31. März und dem 8. April 2023 im Nationaltheater die Höhepunkte der laufenden Saison. Den Auftakt macht der Premierenabend Schmetterling, der zwei Werke des Choreographen-Duos Sol León und Paul Lightfoot präsentiert. Dazu kommen die Handlungsballette Ein Sommernachtstraum von John Neumeier, Romeo und Julia von John Cranko und Cinderella von Christopher Wheeldon. Außerdem bringt das Ensemble nochmals den dreiteiligen Abend Passagen auf die Bühne des Nationaltheaters mit Choreographien von David Dawson (Affairs of the Heart), Marco Goecke (Sweet Bones’ Melody) und Alexei Ratmansky (Bilder einer Ausstellung). Auch die Junior:innen sind wieder mit einer Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung vertreten.

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